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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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gelegt und mich erschießen lassen, dann wäre alles vorbei gewesen.
    »Drei …«
    »Tu’s schon, du charakterloses mieses Arschloch! Tu’s!« Bobby schrie mich an.
    »Zwei …« Ich hob die Pistole und richtete sie direkt auf Bobbys Kopf.
    Er grinste: »Wir sehen uns in der Hölle wieder, Tommy Gladwell, du fette kleine Schwuchtel!«
    »Eins.«
    »Tu’s«, schrie Bobby, »verdammt noch mal, tu’s!«
    Also tat ich es. Ich blies Bobby Mahoney das Hirn weg.

30
    I ch konnte den Blick nicht von Bobby abwenden. Konnte nicht wegsehen von dem, was ich gerade getan hatte. Deshalb merkte ich auch nicht, was Tommy Gladwell in der Zeit getrieben hatte, in der ich meinen Boss ermordete. Erst als sein ausgestreckter Arm langsam und mit weit ausholender Geste auf mich zukam, sah ich, dass er ein Handy in der Hand hielt. »Lächle, mein Sohn«, sagte er, »du bist bei Versteckte Kamera! « Und damit reichte er Vitali das Handy, der es in seine Jackentasche steckte. »Hübsches Telefon, Vitali«, sagte er und lachte. Es war ein gemeines, triumphierendes Lachen, weil er wusste, dass er gewonnen hatte. Im Moment war mir das egal. Das Einzige, was mich zu dem Zeitpunkt beschäftigte, war, dass ich Bobby Mahoney mit einem Kopfschuss getötet hatte – und Gladwell hatte mich mit Vitalis Handy dabei gefilmt.
    Ich sah Bobby ein letztes Mal an. Sein Kopf war durch die Wucht der eindringenden Kugel nach hinten gekippt, Hirnmasse war hinter ihm auf die weiße Wand gespritzt. Dann nahmen sie mir die leere Waffe ab und zerrten mich aus dem Raum.
    »Lass ein paar von deinen Jungs hier, damit sie sich um die Leichen kümmern«, wies Gladwell Vitali an, »am besten steckt ihr sie in die Müllverbrennung.«
    Der Russe nickte ohne große Begeisterung. Warum wurde ich den Eindruck nicht los, dass Tommy Gladwell keinen blassen Schimmer hatte, mit wem er sich da eingelassen hatte? In sechs Monaten, wenn sie die Stadt vollständig unter Kontrolle hatten, konnte es genauso gut Gladwell sein, der in den Lauf einer Makarow starrte und anschließend in die Müllverbrennungsanlage wanderte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich diese Kerle lange mit Handlangerjobs zufriedengaben. Dazu wirkten sie einfach viel zu überzeugt von sich. Nicht, dass das wirklich eine Rolle spielte. So oder so, ich war Geschichte.
    Ich rechnete keine Minute damit, dass sich Tommy Gladwell an sein Versprechen halten würde, mich gehen zu lassen, auch dann nicht, als ich nicht sofort erschossen wurde, und eben- so wenig, als sie mich aus dem Gebäude zerrten, hinten in den Porsche Cayenne packten und abtransportierten. Entfernt nahm ich zur Kenntnis, dass mein Wagen verschwunden war, aber das war mir egal. Ich erwartete immer noch, dass Gladwell ihnen befehlen würde, irgendwo an einem ruhigen Fleckchen haltzumachen, mich aus dem Wagen zu holen und mir mitten in die Fresse zu schießen, so wie sie es mit Geordie Cartwright, Jerry Lemon und Alex Northam gemacht hatten. So wie ich es mit Bobby Mahoney gemacht hatte. Auf dem Weg zurück in die Stadt konnte ich es immer noch nicht fassen. Das war unmöglich wahr. Ich hatte nicht gerade Bobby Mahoney kaltblütig ermordet. Ich war keiner von diesen Schlägertypen, kein Gangster, jedenfalls nicht so richtig, und jetzt sah es so aus, als sei ich ein Mörder. Wie, zum Teufel, war das passiert?
    Wir kamen den strahlend hellen Lichtern der Stadt immer näher, und ich musste mir ausreden, dass sie mich vielleicht doch nicht töten würden. Ich versuchte gar nicht erst, über die Möglichkeit nachzudenken, dass sie mich gehen lassen könnten, denn wenn sie es nicht taten, würde es mir dann nicht so sehr weh tun. Ich war taub, innerlich wie äußerlich, und je schneller dieser Alptraum endete, desto besser. Ich ging die Szene immer wieder in Gedanken durch. All das war wirklich geschehen, ich hatte abgedrückt wie im Traum, die Kugel hatte ihr Ziel erreicht, war in Bobbys Schädel eingedrungen und hatte ihn nach hinten geworfen, seinen Körper auf dem Stuhl herumgeschleudert wie einen Crash-Test-Dummy, und das Blut war aus seinem Schädel gespritzt und hatte die Wand rot gefärbt, den bröckelnden weißen Putz dunkelrot verspritzt. Guter Gott, was hatte ich getan?
    Dunkel war mir Gladwells Anwesenheit im Wagen bewusst, er laberte auf die beiden Russen ein oder vielleicht auch auf mich, möglicherweise redete er aber auch bloß mit sich selbst. Er war wie ein überdrehtes Kind, das gemerkt hatte, dass der Weihnachtsmann ihm alles

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