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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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näher an Bobby heran, bis ich nur noch knapp einen Meter von ihm entfernt war, dann ließen sie mich wieder los. Vitali zog seine eigene Pistole und stellte sich neben mich, dann drückte er sie mir an den Kopf.
    »Eine Bewegung«, sagte er, »eine Bewegung und …« Er machte ein Geräusch, als hätte er eine Schusswaffe abgefeuert. Die Botschaft war angekommen.
    Gladwell kam näher und stellte sich zwischen Bobby und mich, so dass er mir ins Gesicht sah. »Ich bin froh, dass du das so siehst, denn du wirst dir heute dein Recht zu leben verdienen müssen. Wir wissen beide, dass ich Mahoney aus dem Verkehr ziehen muss«, erklärte er mir scheinbar vernünftig, »und ich möchte, dass du es für mich tust.«
    »Was?«
    Das konnte nicht sein Ernst sein. Sicher wollte er nicht wirklich, dass ich das tat.
    Tommy Gladwell zog an meinem Arm, dann drückte er mir die Makarow in die rechte Hand und bog meine Finger um das kalte Metall. Vorher hatte mir der Russe seine Pistole noch fester an meinen Kopf gepresst.
    »Nur eine Bewegung«, erinnerte er mich.
    Gladwell stellte sich hinter mich.
    Ich hielt die Knarre in meiner ausgestreckten Hand und direkt auf Bobby gerichtet. Er starrte mich jetzt sehr ernst an. Sein Lachen war verstummt.
    »Mach schon«, drängte mich Gladwell, »erschieß ihn, und du kannst gehen.«
    »Halt’s Maul«, bekam ich gerade noch heraus, »du wirst mich doch trotzdem töten.« Ich hielt immer noch die Waffe in der ausgestreckten Hand. Ich spürte, wie sich mir der Lauf von Vitalis Pistole in den Schädel bohrte und Schweiß sich auf meiner Stirn bildete.
    »Nein, werde ich nicht«, versicherte er mir, »tu’s, und wir sind quitt. Ich setze dich in einen Zug nach London. Du hast mein Wort.«
    »Dein Wort?« Ich konnte nicht fassen, dass er es ernst meinte.
    »Im Prinzip bist du ja Zivilist. Du stellst für mich keine Bedrohung dar. Was, zum Teufel, willst du allein machen – ohne Finney, ohne Mahoney bist du nichts. Aber wie gesagt, du musst dir dein Leben verdienen. Du hast eine Kugel. Jage sie Mahoney in den Kopf, dann bleibst du am Leben. Wenn du versuchst, die Waffe gegen uns zu richten, wird dich Vitali ausschalten, bevor du weißt, wie dir geschieht. Aber ich werde nicht den ganzen Tag warten. Ich zähle gleich von zehn runter, und wenn ich fertig bin, wird dich Vitali sowieso töten, wenn du nicht tust, worum ich dich gebeten habe. Anschließend bringt er dann Mahoney um.«
    In meinen Augen ergab das keinen Sinn. Überhaupt keinen.
    »Warum soll ich ihn dann erschießen?«
    »Weil ich dich dazu bringen will.«
    »Warum?«
    »Um zu beweisen, dass ich’s kann.«
    »Wozu soll das gut sein?«
    »Ach scheiß drauf.« Plötzlich verlor er die Geduld, »Vitali …« Vitali spannte den Hahn seiner Pistole.
    »Nein!«, schrie ich schnell. »Ich tu’s ja.«
    Ich wollte unbedingt Zeit gewinnen. Das brauchte ich. Zeit zum Nachdenken, o Gott, ich brauchte Zeit zum Nachdenken.
    »Zehn …«, sagte Gladwell.
    »Warte«, rief ich, und meine Hand zitterte so heftig, dass nicht ausgeschlossen war, dass ich danebenschoss, selbst aus so geringer Entfernung. Ich ließ die Waffe sinken.
    »Neun …«
    »Tu’s, verdammt noch mal«, sagte Bobby plötzlich. Es waren die ersten Worte, die ich von ihm hörte, seit ich in den Raum gekommen war. Seine Stimme klang plötzlich unglaublich müde, als hätte er das ganze Spiel einfach satt.
    »Acht …« Ich hob die Waffe wieder und richtete sie direkt auf ihn.
    »Guter Junge«, sagte Bobby, »du tust mir einen Gefallen.« Dabei bekam er sogar ein ermutigendes, wenn auch düsteres Lächeln hin.
    »Sieben …«
    »Tu’s, sonst tun die es.« Bobby versuchte wirklich, mich zu überzeugen.
    »Sechs …«
    »Komm hier lebend wieder raus, such Sarah, und kümmere dich um sie.« Darum ging es ihm also.
    »Oh, um die kümmern wir uns schon«, sagte Gladwell, und die Russen lachten.
    »Fünf.«
    Ich versuchte abzudrücken, aber ich konnte es nicht. Ich versuchte es noch einmal, aber mein Arm zitterte. Ich wusste, dass ich jetzt heulte wie ein kleines Mädchen, Tränen strömten mir über die Wangen, mein Gesicht war voller Rotz. Ich ließ den Arm sinken, mein Kopf hing herunter, und ich konnte nur noch meine Schuhe sehen. Neben mir sagte Vitali etwas in seiner Sprache, das wie ein Fluch klang.
    »Du dummes Arschloch«, sagte Bobby zu mir.
    »Vier.«
    Erneut versuchte ich, den Arm zu heben, aber es gelang mir nicht. Am liebsten hätte ich mich einfach nur auf den Boden

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