Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
Vom Netzwerk:
steckten und ob sie eine Ahnung hatten, was hier vor sich ging. Bestand die Chance, dass sie hier eintrafen, bevor es zu spät war?
    »Zuerst will ich dir mal eine Botschaft überbringen«, erklärte mir Tommy Gladwell gut gelaunt und sah den Russen an, der mich in den Wagen gezerrt hatte. »Vitali«, sagte er schlicht. Ohne eine Sekunde zu zögern, verpasste mir der Kerl einen so heftigen Faustschlag in die Magengrube, dass ich zusammenklappte und mit dem Gesicht voraus hinfiel. Ich ging so schnell zu Boden, dass ich nicht mal mehr Zeit hatte, den Aufprall mit einer Hand abzufedern und zu verhindern, dass mein Kopf auf den Betonfußboden knallte. Ich versuchte aufzustehen, aber der Russe hatte mich mit so viel Wucht geschlagen, dass ich mich nicht bewegen konnte. Ich spürte, wie mir Blut über die Stirn tropfte. Der Schmerz war schlimmer als alles, was ich je zuvor erlebt hatte. Gott, der Kerl wusste, was er tat.
    »Das ist von meinem Freund, Stone«, sagte er, »der, den du mit gebrochenem Kiefer ins Krankenhaus gebracht hast. Er hat mehr Stiche im Gesicht als eine Steppdecke.« Ich nahm mir fest vor, es Stone heimzuzahlen, falls ich jemals lebend aus diesem Schlamassel herauskommen sollte, was im Moment eher unwahrscheinlich schien.
    »Du hast Glück«, sagte Gladwell, »er wollte, dass ich dir den Kiefer breche und das Gesicht zerschneide, Auge um Auge und der ganze Scheiß, aber ich hab ihm gesagt, dass ich mich erst mal mit dir unterhalten muss. Vielleicht haben wir ja nachher noch Zeit, so dass ich dir den Kiefer brechen kann.«
    »Du machst einen großen Fehler«, sagte ich, als ich endlich wieder genug Luft bekam, um zu sprechen.
    »Mach ich das?«, fragte er. »Was meinst du? Glaubst du, Finney wird mir mit seinem Bolzenschussgerät nachstellen?« Er lachte, und seine Russen lachten mit.
    »Wenn’s so weit ist, wird dir das Lachen vergehen«, sagte ich, und sie zerrten mich auf die Füße.
    »Ich will dir was zeigen«, sagte er, »komm mit.«
    Zwei hoben mich hoch, schoben mir ihre Riesenpranken unter die Achseln. Sie bewegten sich so schnell, dass sie mich einfach hinter sich herzogen, die Spitzen meiner Schuhe kratzten über den Beton, und ich wurde auf die andere Seite des Raums befördert. Sie lachten immer noch, waren offensichtlich bester Laune, sehr von sich überzeugt. Die Tür vor uns war aus Holz, und sie stießen sie mit meinem Kopf auf, meine Zähne klapperten, und ich verlor beinahe das Bewusstsein. Dahinter befand sich ein kleinerer Raum mit einer Reihe von Büros auf einer Seite.
    Hier war es stockdunkel, weshalb sie das Licht im ersten Büro einschalteten, um für mehr Helligkeit zu sorgen. Zuerst begriff ich kaum, was es war. Es sah aus wie ein großes Tier, das im Schlachthof hing. Dann traf es mich wie ein Schlag, und ich wusste ganz einfach, dass wir verloren waren. Für keinen von uns gab es noch Hoffnung.
    Es war Finney – oder das, was von ihm übrig war, nachdem sich die Russen an ihm ausgetobt hatten. Seine Augen waren weit aufgerissen und starrten mich an, aber es war kein Leben mehr in ihnen. Sein Gesicht war anscheinend mit einem gezackten Messer verstümmelt worden, und das Fleisch um die Wunden herum war rot, geschwollen und aufgedunsen, als hätte er unglaubliche Schläge abbekommen. Seine Arme und Beine waren mit Handschellen um die Hand- und Fußgelenke an den großen Metallstuhl gekettet. Jemand hatte die Voraussicht besessen, den Stuhl vorher in den Boden einzubetonieren. Offenbar war ihnen bekannt, in welchem Ruf Finney stand und dass er sich wehren würde. Gott, wie er sich abgekämpft haben musste.
    Zunächst sah es aus, als sei er zu Tode gefoltert worden, aber dann fiel mir die Schnur um seinen Hals auf, die sich tief ins Fleisch geschnitten hatte. Sie hatten ihm mit einer Art Draht den Rest gegeben. Das erklärte auch die offenen blinden Augen, von denen ich meinen Blick nicht lösen konnte. Jemand hatte seelenruhig hinter ihm gestanden und den Draht um seinen Hals zugezogen, bis Finney schließlich erstickt war.
    Ich kotzte auf den Boden.
    »Heb ihn hoch«, befahl Gladwell, und ich wurde an den Armen in den nächsten Raum gezerrt. Dieser sah aus wie ein stillgelegtes Kühlhaus, aus dem sämtliche Regale entfernt worden waren. Sie schalteten das Licht ein.
    »Wie du siehst, waren wir fleißig«, erklärte Gladwell. Northam war leichter wiederzuerkennen. Mit ihm hatten sie nicht annähernd so eine Schweinerei veranstaltet wie mit Finney. Unser bestechlicher

Weitere Kostenlose Bücher