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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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nicht so schlecht gewesen, wenn du gegen ein paar Schläger aus Glasgow angetreten wärst, aber ich hab fünf schwerbewaffnete, ehemalige Angehörige der Speznas auf meiner Gehaltsliste.«
    Fünf? Ich hatte nur vier gesehen. Ich fragte mich, wo sich der Fünfte versteckte.
    »Was willst du von mir?«
    »Was hast du zu bieten? Komm schon, überzeuge mich, sag mir, warum ich dich nicht einfach töten sollte. In einer Stunde schon wirst du mich vielleicht anflehen, dich zu töten, wenn ich die Jungs hier auf dich loslasse. Du wirst sehen, die haben wirklich Spaß an ihrer Arbeit.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte keinen blassen Dunst, was er wollte, und auch keine verfluchte Ahnung, welche Informationen ich ihm geben konnte, die er nicht bereits hatte.
    »Das Arschloch Mahoney«, zischte er wütend, »wollte mir nicht mal die Hand geben, als er gekommen ist, um mit meinem Vater zu sprechen. Kein Respekt«, erklärte er, »na ja, ich denke, jetzt respektiert er mich, meinst du nicht?«
    Tommy tigerte auf und ab, die Lippen zusammengepresst, als habe er die Demütigung noch frisch in Erinnerung. »Du hast mir die Hand gegeben. Das vergesse ich nicht. Du warst der Einzige, und das ist der Grund, weshalb du noch lebst, vorläufig.«
    Die Bemerkung verschaffte mir Einblick in das Gefühlsleben des Mannes, mit dem wir es hier zu tun hatten. Ein Vierzigjähriger mit einem chronischen Mangel an Selbstwertgefühl, wie man ihn erleidet, wenn man ständig im Schatten seines alten Herrn steht. Tommy Gladwell hatte ohne die Genehmigung seines Vaters nicht einmal ein Taxi bestellen dürfen, und jetzt machte er uns alle fertig. Aber ich lebte noch, einstweilen, aufgrund eines Handschlags.
    »Wo ist Bobby?«, fragte ich erneut. »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Er ist da drin«, sagte Gladwell und nickte mit dem Kopf in Richtung des nächsten Büros. Vitali führte mich aus dem Raum, in dem wir uns befanden, an die Tür des nächsten.
    »Mach auf«, befahl er.
    Ich drückte die schwere Holztür auf, und sie gab knarrend nach. Dann spähte ich in die Dunkelheit eines düsteren Lagerraums, konnte aber nichts sehen. »Bobby?«, rief ich.
    Stille.
    Vitali schob mich in den Raum und machte Licht. Zunächst dachte ich, die Gestalt in dem Stuhl sei tot oder bewusstlos, der zusammengesackte Körper, das silbergraue Haar blutverkrustet nach einem Schlag auf den Schädel. »Bobby?«, rief ich erneut, und langsam hob sich der Kopf.
    Bobby Mahoney war ebenso wie die anderen an seinen Stuhl gefesselt. Ich sah, dass dies das Einzige war, was ihn noch aufrecht hielt. Sein Kopf rollte wieder zurück, er wirkte wie auf Drogen, aber vielleicht war das auch nur die Wirkung der Prügel, die sie ihm verabreicht hatten.
    »Bobby.« Ich sagte es noch einmal, diesmal leiser, wünschte, er würde etwas zu mir sagen, aber mehr als meinen Blick zu erwidern, schaffte er nicht.
    Gladwell stellte sich neben mich. »Ich werde dir eine Chance geben, Junge«, sagte er, »nur eine, also denk schnell nach.« Vitali gab auf Russisch einen Befehl, und einer seiner Männer reichte Gladwell seine Makarow, eine Militärpistole aus der Sowjetzeit, die bei den Osteuropäern in unserer Branche beliebteste Waffe. Sie ließ sich auf den Straßen jeder größeren Stadt Großbritanniens ohne weiteres besorgen und war spottbillig.
    Gladwell nahm das Magazin heraus und entfernte alle Kugeln, dann hielt er sie hoch, damit ich es sehen konnte, und steckte eine Kugel in das Magazin, bevor er es wieder in die Waffe schob. »Du hast die Wahl«, sagte er, »entweder die Kugel landet in Bobby Mahoneys Gehirn oder in deinem.« Endlich gab Bobby ein Geräusch von sich. Er lachte. Es war ein tiefes, irres Lachen, aber ich war trotzdem beeindruckt davon, wie viel Mut er hatte. Ich wünschte, ich hätte ähnlich viel Widerstandsgeist besessen.
    »Was?«, war alles, was ich herausbrachte.
    »Sag’s mir«, drängte er mich, »ich will hören, wie du’s sagst.« Er spannte den Hahn der Pistole und presste sie mir fest gegen den Schädel. »Du oder er? Mach schon.«
    Ich sah ihn an, dann Bobby, der immer noch lachte, als hätte Gladwell gerade etwas rasend Komisches von sich gegeben.
    Ich wollte es nicht sagen. Ich wollte gar nichts sagen.
    »Sag es!«, befahl Gladwell.
    »Er«, krächzte ich und schämte mich zu sehr, um Bobby anzusehen.
    »Braver Junge«, sagte er, als sei dies die korrekte Antwort, und ließ die Waffe sinken.
    Vitali und einer seiner Männer packten mich und schoben mich

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