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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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würden. Ich fühlte mich beschissen!
    »Sie dürfen sich das nicht so zu Herzen nehmen, Sheriff«, flüsterte Martin leise, der ebenfalls nah bei mir stand.
    »Kein bisschen«, erwiderte ich selbstsicher.
    »Doch, das tun Sie, Jake«, fiel mir Miss Below ins Wort, die eben zu uns gestoßen war.
    Ich war also ein offenes Buch. Verflucht noch mal!
    »Wieso fühlen Sie sich nicht wohl bei der Sache?«, fragte Martin den Pathologen.
    »Weil Mister Fender so etwas noch nie genehmigt hat, verstehen Sie? Er mag solche Aktionen nicht. Für seinen Geschmack erregt es zu viel Aufsehen.«
    »Zu viel Aufsehen?«, fragte Elsa schockiert. »Ist unser Killer denn zurückhaltend?«
    Ich hob meine Hand und versuchte, die emotionale Ebene zu durchbrechen.
    »Ich verstehe Sie schon, aber es handelt sich hier lediglich um eine kriminalistische Ermittlungsarbeit, von der ich mir viel erhoffe. Wenn Fender etwas dagegen hat, soll er es mir sagen. Ich habe kein Problem damit, meinen Standpunkt zu verteidigen«, stellte ich fest, und es schien in der Runde gefruchtet zu haben, denn keiner verlor auch nur ein weiteres Wort darüber.
    »Was mich aber immer noch quält, ist die Frage, ob es sich wirklich um eine Erdrosselung handelte, und wenn dies wirklich der Fall wäre, wie war die Reihenfolge der Verstümmelung? Wurde zuerst der Kopf abgetrennt oder das Blut abgelassen?«
    Ich blickte in die Runde und Martins Gesichtsausdruck zeigte mir, dass er für die Aufklärung dieser Fragen keinen Finger krumm gemacht hätte. Ich war mir dennoch ebenso bewusst, dass er dieser Aufgabe keineswegs aus Faulheit oder, Gott bewahre, aus Dummheit heraus aus dem Wege ging, sondern der Grund lag viel tiefer: Seine Einstellung zu diesen Morden. Er verspürte einen gewissen Ekel, wobei ich das völlig verste hen konnte. Während Elsa mich interessiert anschaute und ich ihre wun derschönen Augen betrachten durfte, meldete sich Mister Andean zu Wort.
    »So wie ich die Sache sehe, wurden die Opfer in der Tat erdrosselt. Sie zeigen die typischen Merkmale dafür.«
    Ich nickte, denn diese Feststellung bestätigte meinen Ver dacht.
    »Das dachte ich mir eben schon. Ich gehe davon aus, dass all seine Opfer diesen Tod erlitten haben, und sollten es noch mehr werden, wird er wohl weiterhin so vorgehen.«
    »Aber was ist mit Teasle, der erschossen wurde? Oder Robert, verbrannt in seiner Maschine und von Brauner ganz zu schweigen?!«, merkte Martin an.
    »Ich weiß, Martin. Lassen Sie mich aber dazu etwas sagen. Mit Robert haben Sie natürlich recht, aber ...«
    Ich stockte. Konnte ich denn meine Vermutungen hier öffentlich preisgeben? Martin vertraute ich, ihm konnte ich alles erzählen, und Miss Below? Bei ihr schwankte es ein wenig, wobei die Waage des Vertrauens immer mehr in meine Richtung kippte. Doch bei Mister Andean war ich mir keineswegs sicher. Er arbeitete direkt für unseren Oberanwalt, und dessen Ohren waren die seinen, auch wenn er vorher seinen Unmut gegenüber Fender ausgesprochen hatte. Ich beschloss, mich zurückzuhalten und lenkte auf ein anderes Thema, wobei ich bemerkte, wie Elsa meine Taktik verstand und leicht lächelte. Ein Kuss von ihr würde mich aufheitern!
    »Aber?«, fragte Martin nach.
    »Sagen Sie, Mister Andean, wenn diese Menschen erdrosselt wurden, wie könnte es dann abgelaufen sein?«
    Er holte tief Luft. »Nach dem Eintreten des Todes wurde ihnen der Kopf mit unserem rätselhaften Mordwerkzeug abgetrennt, wobei mir der Halswirbel zu denken gibt.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Sehen Sie Sheriff, der Halswirbel ist doch ein stabiler Kno chen, er bricht kaum, seine großzügige Bewegung lässt da einiges an Spielraum zu, und ihn mit diesem ›Ding‹ durchzubrechen, erfordert meines Erachtens erhebliche Körperkraft.«
    »Sie meinen, derjenige, der diese Menschen zu kopflosen Sleepy-Hollow-Reitern mutieren lässt, muss äußerst stark sein?«
    Er nickte bestätigend.
    »Dann können wir Mister Fender wohl ausschließen«, brachte Martin trocken hervor, und wir alle mussten uns das Lachen verkneifen.
    »Und wie kommt es, dass die Leichen kein Blut vorweisen?«
    »Dazu habe ich zwei Theorien aufgestellt. Erstens: Nach dem Abtrennen des Kopfes, wurde die Leiche verkehrt herum aufgehängt, um sie ausbluten zu lassen, so wie man es bei Schlachtvieh ausübt, wobei das etwas unzuverlässig ist, da meist nicht das gesamte Blut ausläuft.
    Eine andere Methode wäre allerdings, das Blut mit Hilfsmitteln aus dem Körper auszuleiten. Infrage käme

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