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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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ich sie nicht. Dabei hätte ich mir vorstellen können, dass sie es nicht mir zuliebe tat, sondern des Falles wegen. Ihr Herz schlug im Takt der Gerechtigkeit, dessen war ich mir sicher.
    »Und welches Passwort soll ich nun versuchen?«
    »Ich kann mir gut vorstellen, dass unser Herr Anwalt etwas zu verstecken hat, somit bestünde die Möglichkeit, dass er ebenfalls das Passwort der Yukonpaper verwaltet. Wer weiß, wo der überall seine Finger im Spiel hat. Ich bin mir sicher, dass es ein Wort sein muss, welches er eingegeben hat. Hast du nicht erwähnt, dass er einen Abend mit dir verbracht hat? Ist dir dabei etwas aufgefallen?«
    Sie verneinte, wobei sie scharf nachzudenken schien.
    »An jenem Abend erzählte er mir andauernd etwas über seinen extrem schnellen Aufstieg als Bezirksstaatsanwalt und über seine schnelle Corvette.«
    »Seine Corvette?«, fragte ich erstaunt nach.
    Sie nickte, und mir fiel sofort dieser Wagen ein, der vor dem Department von New Rock gestanden hatte. Ich überlegte einige Augenblicke. Der Wagen war mir sofort ins Auge gefallen. Fender war ein widerlicher Angeber, und das Nummernschild seiner Corvette war eines dieser personifizierten Schilder, auf das man alles drucken lassen konnte, sofern man den nötigen Zaster dafür besaß.
    »Scorpion« stand auf dem Schild seines roten Flitzers, der wohl jedes andere Polizeifahrzeug im Regen stehen lassen würde. Doch der Geistesblitz, welcher anschließend folgte, war weitaus schneller als das Fahrzeug des Anwalts!
    »Gib ›Scorpion‹ ein!«, sagte ich energisch zu Elsa, die sofort zu tippen begann.
    Es funktionierte!
    »Wow, Jake«, grinste sie überrascht. »Welches der Archive willst du nun ausspionieren?«
    »Fangen wir doch einmal mit diesem hier an. Sieh nach, ob Aufzeichnungen oder Berichte von den Morden vor zwölf Jahren existieren.«
    Ihre Finger huschten über die Tasten, während sie weiter vor sich hin grinste.
    »Und, Elsa«, stieß ich leise hervor, »wir sollten uns beeilen. Fender wird wohl mit seiner Aussage recht behalten, wenn er davon ausgeht, dass morgen die gesamte Presse hier erscheinen wird. Der Leichenbeschauer hat nun alle Aasgeier geweckt, die ebenso ein Stück vom Ganzen abhaben wollen.«
    Sie nickte zuversichtlich und schickte mir einen Kuss per Airmail. Nachdem ich ihn in meiner Hand festhielt und ihr damit ein sanftes Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte, widmete sie sich wieder der Tastatur.
    Mit einem letzten Druck auf die Enter-Taste beendete sie den Suchvorgang und präsentierte mir auf dem Monitor Fotografien, auf denen Zeitungsberichte zu erkennen waren. Ich musste meine Augen fast in die Hand nehmen, um einigermaßen die Spreu vom Weizen zu trennen. Elsa erklärte mir unterdessen, wie ich die einzelnen Berichte mit der Tastatur umschalten konnte, und so saß ich schließlich blinzelnd vor dem Computer.
    Ich blätterte eine ganze Weile im Archiv, bevor ich schließlich das erste, wichtige Dokument gefunden hatte.
    »Verschollen!«, las ich auf einem der Titelblätter, datiert auf den 10. Januar 1977. Durch den monochromen Monitor waren die Fotografien äußerst undeutlich, und so hatte ich etwas Mühe, Elsa den darunter stehenden Bericht vorzulesen.
    »New Rock/Crimson. Seit Tagen umgibt unsere friedvolle Gemeinde eine unheilvolle Stille, die den Bewohnern von New Rock den Atem zu rauben scheint. Seit drei Tagen und Nächten werden Arbeiter aus der Hämatit-Mine am Rande des Reservats vermisst. Die Erzgesellschaft UWD (United Works for Dia monds) am anderen Ende der Stadt betreibt einige solcher Bergwerke im Land, deren Erze für die Eisengewinnung ein beträchtliches Vorkommen aufweisen.
    Minenaufseher George Cassidy spricht von einem Desaster seit dem Verschwinden der Kumpels. Der Ertragsverlust sei enorm, da bis auf Weiteres keine Arbeiter zur Mine geschickt werden können. Abgesehen davon sei die Tragik, gute Männer und Frauen verloren zu haben, wie ein Schatten, der über der Firma läge, so Cassidy. Es sei ein Unglück seltenen Ausmaßes, und man könne sich die unterirdische Sprengung, welche vor zwei Tagen unerlaubt vorgenommen wurde, nicht erklären. Experten für Plattentektonik, deren seismografische Forschungsstationen nahe des Flusses eindeutig starke Erschütterungen am Charley River lokalisiert haben, gehen davon aus, dass es sich um eine Explosion mit Dynamit gehandelt haben musste. Cassidy räumte unterdessen ein, dass vor einigen Tagen TNT gestohlen worden sei, ein Hauptbestandteil des

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