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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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schüttelte es, und mir wurde abwechselnd heiß und kalt!
    »Fehlen Ihnen die Worte?«, fragte mich Babrow in einer Tonlage, als wolle er mir damit sagen, dass die einzig wahre Weltmacht Russland sei, und wenn ich ehrlich war, schenkte ich dem Glauben. Doch ich ging nicht näher darauf ein. Zu gering erschien mir meine Erkenntnis über das wahre Machtverhältnis der beiden Supermächte. Mein Glauben an mein Land und alles, was dies mit sich brachte – wie Patriotismus und Loyalität –, kam mir langsam immer fremder vor. Mir wurde wohl alles zu viel!
    »In Wahrheit siegte er«, fuhr Saizew fort. »Er brachte die russisch-orthodoxe Kirche ins Wanken und riss sie in zwei Hälften. Auf der einen Seite befanden sich die Anhänger dieser mächtigen Kirche, und auf der anderen die rebellischen Chlysten!«
    »Sie wollen mir ernsthaft damit sagen, dass der Mönch, beziehungsweise dieser angebliche Heilige, die Quelle des Bösen ist und diese Morde veranlasst? Mal ganz abgesehen davon, dass dies nichts anderes ist als esoterischer Unfug, zweifle ich stark an, dass der Kerl überhaupt noch lebt.«
    »Mister Dark, Sie haben natürlich vollkommen recht, wenn Sie sagen, dass der Ursprung allen Übels bereits das Zeitliche gesegnet hat, doch im gewissen Sinne geschehen diese Morde seinetwegen. Aber wie mir scheint, haben Sie schon Bekanntschaft mit den Chlysten gemacht, nicht wahr?«
    »Ich wurde sogar von einem dieser Verrückten heimgesucht!«
    Die beiden sahen sich überrascht an. »Und da leben Sie noch? Äußerst interessant, Dark. Sie scheinen eine besondere Rolle auf deren Bühne zu spielen.«
    »Möglich, doch unseren Ermittlungen zufolge gehen wir davon aus, dass sich der oder die Mörder gezielt Menschen als Opfer auswählen, die etwas mit dem Glauben und der Kirche zu tun haben.«
    »Sie scheinen nicht aufzugeben«, murmelte Babrow seinem Kollegen zu, der schweigend nickte.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, wir wissen natürlich nicht, wie weit Sie in der Hinsicht recherchiert haben, aber Ihnen dürfte bereits zu Ohren gekommen sein, dass dies nicht die einzigen Serienmorde waren, die die Chlysten zu verantworten haben.«
    Ich nickte zustimmend. »Vor etwa zwölf Jahren wurden schon einmal solche krankhaften Morde begangen, mit dem Unterschied, dass diese gleichzeitig ausgeführt wurden, und zwar in einer der damals aktiven Hämatit-Minen.«
    »Mister Dark, ich denke nicht, Sie damit allzu sehr zu überraschen, wenn ich preisgebe, dass vor diesem Vorfall hier ebenfalls gemordet wurde, und weiterhin hoffe ich, Sie nicht damit zu erschrecken, wenn ich ein weiteres Jahr der Morde erwähne: 1964!«
    »Wie bitte? Wollen Sie mir damit sagen, es handelt sich um eine Reihe von Serienmorden, in einem gleichmäßigen zeitli chen Abstand?«
    »Sie sagen es, Dark. Und weitere zwölf Jahre zuvor begann es in der Nähe von Petropawlowsk, in Kamtschatka.«
    »Kamtschatka!«, murmelte ich. »Ist diese Halbinsel denn nicht reines russisches Militärgebiet?«
    »Richtig, Mister Dark. Dort lebten ausschließlich kampferprobte Soldaten, ganze Bataillone waren dort stationiert, bestens ausgerüstet, trotzdem hatten sie keine Chance, ihren Mördern zu entkommen. Es war ein Massaker!«
    »Hat man den Mörder gefunden?«
    Beide Russen schüttelten langsam ihre Köpfe, wobei ich bemerkte, dass selbst diese hartgesottenen Burschen offensichtlich Angst verspürten. Und wenn denen schon die Furcht im Nacken saß, wie sollte ich dann dem Ganzen entgegentreten?
    »Sie erwähnten etwas davon, dass ›sie‹ nicht aufgeben. Von wem oder was genau sprechen Sie?«
    »Wie Sie ja jetzt wissen, scheinen die Chlysten etwas vorzubereiten, eine Art von Ritual. Sie scheinen trotz der Serie ihrer Morde noch keinen wirklichen Erfolg gehabt zu haben. Sie suchen etwas!«
    »Was meinen Sie bitte mit ›keinen Erfolg‹? Nach meinen Erkenntnissen ist doch deren Weg der Erfolg schlechthin. Angefangen mit der Spaltung der Kirche bis hin zu den unaufgeklärten Morden, oder irre ich mich?«
    »Sie irren, Sheriff. Bedenken Sie, dass diese Tötungen alles andere als krankhaft im Sinne von ›normalen‹ Mördern sind. Eher das Gegenteil ist der Fall. Sie verfolgen ein bestimmtes Ziel!«
    »Abgesehen davon, in der Welt gehört zu werden?«
    Saizew bejahte. »In deren Welt herrscht absolute Disziplin, und nichts geschieht einfach nur so, verstehen Sie? Ebenso ist größte Verschwiegenheit eines der höchsten Gebote, das bei Nichtbeachtung mit dem Tode bestraft wird. Wir

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