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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Grabes. Man fand Urin- und Blutspritzer auf seiner Ruhestätte, woraufhin man ihn verlegen wollte. Doch dazu kam es nie. Als am nächsten Morgen einige Besucher den Friedhof betraten, fanden sie ein leeres Grab vor, um das ein halbes Dutzend Arbeiter lagen: tot! Aufgeschlitzt von oben bis unten. Es muss grauenvoll gewesen sein.«
    »Sie meinen, die Leiche wurde von den Chlysten ›blutig‹ entwendet?«
    »Vermutlich. Bis zum heutigen Tage ist die Leiche verschwunden. Keine Spur von ihr!«
    »Hat der Mönch auch einen Namen, also gibt es Aufzeichnungen von seiner wahren Identität?«
    »Es gibt so einiges über diesen Mann, doch viele Berichte sind gefälscht und abgeändert. Vermutlich ebenso ein Werk seiner Anhänger, um Verwirrung zu stiften.«
    »Also einer von den KGB-Leuten?«, stellte ich sarkastisch fest. Dimitrij Saizew wurde wütend. »Nein! Keiner von uns!«
    »Schon gut. Man darf sich wohl noch einen Scherz erlauben.«
    »Die Späße werden Ihnen schon noch vergehen, verlassen Sie sich darauf.«
    »Das sind sie schon lange, Saizew.«
    Der Russe beruhigte sich etwas, und Babrow meldete sich wieder zu Wort.
    »In den meisten Berichten heißt es, dass er der Sohn einer Bauernfamilie war und dass seine Mutter früh starb. Auch die Todesumstände seiner Geschwister, die angeblich an Lungenentzündung gestorben oder ertrunken waren, deuten auf eine besondere Art der Verschleierung hin. So, als wollte man erreichen, dass es sich um normale Familienverhältnisse han delte, man dennoch aber sichergehen wollte, dass es keine Angehörigen mehr gibt, um nicht an die wahre Identität heran zukommen.«
    »Aber wäre es denn nicht völlig gleichgültig, wo seine Wurzeln liegen?«
    »Nein!«, erwiderte Saizew. »Es würde nicht in das Bild der Chlysten passen, wenn man erfahren würde, dass die Mutter eine der bekanntesten Massenmörderinnen war.«
    »Wie bitte?«
    »Sie hören schon richtig, Dark. Seine Mutter war Darja Nikolajewna Saltykowa.«
    Dieser Name sagte mir etwas. Nach kurzer Überlegung konnte ich eine Verbindung herstellen. Ich hatte ihn schon einmal während meiner Ausbildung beim FBI gehört, als es darum ging, bekannte Serienmörder zu analysieren. Doch wenn ich mich recht entsinnen konnte, war diese mörderische Frau unter der Kategorie »letztes Jahrhundert« einzugliedern. Aber dann passte es keineswegs zur Aussage, dass dieser Mönch über zweihundert Jahre alt war, als die Gemeinschaft der Chlysten gegründet wurde.
    »Wenn Ihre Informationen der Wahrheit entsprechen, dann sollten Sie dringend den Mathematikunterricht nachholen. Diese Frau lebte nicht zu der Zeit, als die Chlysten in die Welt gerufen wurden.«
    »Sie haben recht, Sheriff. Nur lassen Sie mich etwas dazu sagen. Unsere Abteilung befasst sich schon lange mit diesem Thema, und wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass hier auf keinen Fall ein Fehler vorliegt. Vor einigen Monaten sind wir auf eine Schrift gestoßen, in der die genauen Umstände beschrieben wurden.«
    »Und woher wollen Sie sich da so sicher sein, dass es sich um ein echtes Schriftstück handelt, und nicht um eine absichtliche Fälschung der Chlysten?«
    »Unsere Experten schließen jegliche Fälschung aus. Das Schriftstück stammt aus den geheimen Archiven des letzten Aufenthaltsortes Saltykowas – ihrem Gefängnis, dem Donskoi-Kloster. Nachdem die Frau weit über einhundertdreißig brutalste Morde verübt hatte, denen allesamt bestialische Folterungen vorausgegangen waren, konnte sie auf Befehl von Katharina der Großen schließlich eingesperrt werden. Ihr Urteil war eine gleichgeartete Hölle, wie sie sie ihren Opfern zugefügt hatte: Dreiunddreißig Jahre musste sie in den Kellern des Klosters zubringen. Es heißt, dass ihr selbst das Licht verwehrt wurde. Sie verbrachte die Hälfte ihres Lebens in der Dunkelheit, in der sie letztendlich auch starb. Doch bevor sie das Zeitliche segnete, soll sie ein Verhältnis mit einem der Wärter angefangen haben, von dem sie, so besagen es die alten Schriftstücke, ein Kind ausgetragen hat, von dem so gut wie nichts bekannt ist. Es wurden jedoch Verbindungen zu den Chlysten gefunden: Der Wärter soll ein Spion gewesen sein, der diese Sekte mit Informationen über die von ihr geächtete orthodoxe Kirche gespeist haben soll. Nach den Aufzeichnungen des Patriarchen wurde Saltykowa auf dem Klosterfriedhof beerdigt. Nun, das Grab wurde von unserer Abteilung geöffnet, und wir fanden keinen Hinweis darauf, dass dieses Kind mit beerdigt

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