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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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Schaudern lag eher an der Erkenntnis, dass diese Leute von Anfang an zu den Chlysten gehörten. Es war wohl eines der größten Geheimnisse dieser religiösen Gemeinschaft, wogegen man ebenso behaupten konnte, dass all dies durch die Kirche selbst entstanden war, nahezu aus den eigenen Reihen! Erst die Abspaltung der russischen Kirche, später noch der Verrat dieses Jakow Amansky, Spion und Erzeuger eines mysteriösen Kindes mit einer Frau, die vermutlich aus der Höl le entsprungen war. Deshalb auch die ganzen Serienmorde. Der Nachfolger kannte wohl nichts anderes – entweder aus Erzählungen oder aus der Erziehung seines leiblichen Vaters.
    Ebenso konnte ich mir gut vorstellen, warum Jakob Ammann die Amish ins Leben gerufen hatte. Möglich war natürlich, dass er seine eigene Identität und die seines Kindes zu schützen versucht hatte, aber infrage kam selbstverständlich auch die Theorie, dass er den Chlysten zu einem Deckmantel verholfen hatte, da diese zur damaligen Zeit verfolgt und gejagt wurden. Diese enge Verbindung war in der Tat erschreckend.
    »Und um zu Ihrer Feststellung zurückzukehren, dass der geheime Mönch nicht über zweihundert Jahre alt sein konnte, möchte ich Ihnen sagen, dass dies eines der Dinge ist, bei dem sich die Ansichten teilen. In einem der Tagebücher im Archiv des Klosters wurde ein Ereignis festgehalten, das dem Klerus zu denken gab. Es begab sich, dass man an einem späten Abend Saltykowa etwas Essen reichen wollte, als man sie tot in ihrem Strohlager vorfand, lächelnd und allem Anschein nach zufrieden. Untersuchungen vonseiten der Mönche ergaben, dass sie kurz zuvor entbunden hatte, ihre Schwangerschaft konnte sie geheim halten. Doch das war nicht das eigentliche Mysterium, eher der Mann, der tot neben ihr lag und dessen ausgemergeltes Gesicht kaum noch zu erkennen war.«
    »Jakow?«
    »Nein, Sheriff. Sie liegen erneut falsch. Es war der geheimnisvolle Mönch mit dem heiligen Buch!«
    »Wie bitte? Ich verstehe nicht ganz.«
    »Den Mönchen erging es ebenso. Man hatte festgestellt, dass die Zelle verschlossen gewesen war. Es blieb ein Rätsel, wie er dort hineingekommen war. Dennoch hielt man einige Jahrzehnte Ausschau nach diesem Kind, doch die Suche endete, noch bevor der Patriarch des Klosters verstarb.«
    »Und man hat nie wieder etwas von dem Kind gehört?«
    »Doch! Am Königshof in Russland, als Zarin Alexandra …«
    »Sie meinen den Geistheiler, der durch Handauflegen Kranke heilen konnte? Ich bitte Sie, dafür gibt es doch keine Beweise.«
    »Seine Ähnlichkeit mit dem Mönch ist mehr als verblüffend, ebenso der Umgang mit seinen Mitmenschen. Aufzeichnungen in Tagebüchern und viele Zeitzeugen, welche in keinem Bezug zueinander standen, berichteten ein und dasselbe. Für uns besteht keinerlei Zweifel: Dieser mysteriöse Mönch, der das letzte heilige Buch fand, lebt in jenem Geistheiler fort, den die Menschen auch den Judenfreund nennen!«
    In meinem Kopf klingelte plötzlich etwas. Diesen Begriff hatte ich doch schon einmal gehört. Judenfreund? Natürlich, Elsa hatte dies einmal erwähnt, damals, als wir die Initialen entziffert hatten, die in Marc Richmonts Haut eingebrannt worden waren.
    »Sie sprechen von Rasputin, nicht wahr?«
    Dimitrij Saizew nickte. »Er galt als Feind der russischen Bevölkerung, und deshalb kam es auch, wie bereits erwähnt, zu seiner Ermordung. Der damalige Zar bezeichnete ihn als das Böse und ordnete höchstpersönlich die Tötung an, was ihm selbstverständlich nie nachgewiesen werden konnte, dank dem KGB.«
    Ich neigte meinen Kopf zu Seite. Draußen wurde es allmählich heller, wenn auch nur schleppend. Langsam glaubte ich zu verstehen, was die Chlysten genau mit ihren Taten bezweckten.
    »Sie wollen mir also damit sagen, dass die Chlysten Rasputin wieder zum Leben erwecken wollen und das um jeden Preis, richtig?«
    »So ist unsere Annahme, Dark. Die Chlysten scheinen es schon eine ganze Weile zu versuchen, vermutlich ohne Erfolg. Sie denken, es müsse dieses Mal ein ganz besonderes Ritual sein, um endlich ihren Triumph zu feiern, da die vorhergehenden Abschlachtungen nicht zum gewünschten Ziel geführt haben, wie wir wissen. Nun töten sie Geistliche und richten ihre Gräueltaten direkt gegen die Kirche.«
    »Sagen Sie, wann ist Rasputin geboren?«
    »Weshalb fragen Sie?«, erwiderte Igor Babrow, der etwas hellhöriger wurde.
    »Der vollständigen Information halber«, antwortete ich scheinheilig.
    Er sah mich etwas misstrauisch

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