Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
lautet denn ihr Name?«
»Elsa Below«, sagte ich, wobei ich sofort eine äußerst ungewöhnliche Reaktion der beiden KGB Agenten erkennen konnte. Sie schienen aufgebracht zu sein, und ich konnte keinen ersichtlichen Grund dafür erkennen.
»Sind Sie sicher?«, fragte Babrow in seinem äußerst harten russischen Dialekt. Er hatte die Worte ruhig ausgesprochen, so als wollte er mir ein Geheimnis verraten. Was zur Hölle folgte noch?
»Völlig. Ich habe ihren Dienstausweis gesehen. Ich denke schon, dass er echt war.«
Ein Schweigen beherrschte erneut die Runde, womit meine innerliche Angespanntheit nicht gerade abgebaut wurde. Nun mal raus mit der Sprache!
»Was ist los?«, fragte ich energisch nach.
»Ihre Elsa Below ist uns bekannt. Ihre Beschreibung passt exakt auf diese Person.«
»Was soll mit ihr sein?«
»Ihr Vater steht auf der Liste der Gesuchten bei den oberen Zehn.«
»Wie bitte? Ich dachte ihr Vater wäre ermordet worden!«
»Dieser Aussage können wir nicht zustimmen, da wir sicher sind, dass er noch unter den Lebenden weilt.«
Ich kam immer mehr ins Grübeln. Erwähnte sie denn nicht, dass sie ihren Vater durch den Glauben verloren hätte? Ich versuchte mich noch einmal genau zu erinnern und ließ einen kurzen Augenblick verstreichen, während ich unsere Unterhaltung im Wagen in meinem Kopf kurz aufleben ließ. »… Sein Glaube war sein Verhängnis … Er erlag seinen Verletzungen, die ihm zugefügt wurden ...«
Dies waren Elsas Worte gewesen. Mich schüttelte es am ganzen Körper. Sie schien ihren Vater in der Tat verloren zu haben, wobei sie kein einziges Sterbenswörtchen darüber verloren hatte, dass er ermordet worden war. Sie meinte wohl damit nur, dass sie ihn für sich selbst verloren hatte. Was war ich doch für ein Narr! Meine Spuren verloren sich in all den Rätseln.
»Warum wird er gesucht?«
»Mister Dark, nicht nur er steht auf der Fahndungsliste, sondern ebenso sein Sohn Steve.«
»Steve? Sie meinen den Bruder von Miss Below? Es tut mir leid, wenn ich Ihnen mitteilen muss, dass es sich hier definitiv um eine Verwechslung handelt. Steve ist behindert, er leidet von Geburt an am Down-Syndrom! Er ist somit nicht in der körperlichen Verfassung, ein Verbrechen zu begehen.«
»Wie dem auch sei, Sheriff, wir müssen der Spur folgen. Dieser Mann könnte der Schlüssel für alles sein. Wir haben eindeutige Beweise dafür, dass er Verbindungen zu den Chlysten pflegt.«
»Wie lautet Mister Belows Vorname?«
»Mister Below?«, fragte Dimitrij völlig überrascht. »Es tut mir leid, Sheriff, aber der Familienname des Mannes lautet nicht Below. Das war lediglich der Name einer seiner russischen Lebensgefährtinnen, mit der er eine Tochter hat. Außerdem spricht man diesen Namen ›Beloff‹ aus. Die Wurzeln des Namens liegen eindeutig in Russland. Er selbst behielt seinen, und der vollständige Name lautet demnach David Brauner.«
»Brauner?!«, stieß ich aus.
»Sie kennen ihn?«
Ich atmete tief durch und versuchte, meine Fassung zu bewahren. Hießen hier alle gleich, oder sollte dieser Name eine Verbindung zu Sheriff Brauner herstellen, dessen Vorname Steve war. Steve Brauner sollte der Bruder von Elsa sein? Ich glaubte, dass ich nun völlig durchdrehen würde. Welche geheimen Verstrickungen erwarteten mich noch? Ich kam mir ohnehin schon vor wie in einem Spinnennetz, in dem sich eine kleine Fliege namens Jake verfangen hatte und keine Chance hatte, sich aus den Klauen des finsteren Angreifers namens Mysterium zu befreien. Aber war denn nicht davon die Rede gewesen, dass Teasle diesen Steve schon eine Ewigkeit kannte? Sam war bestimmt schon über fünfzig, somit müsste Brauner in etwa das gleiche Alter haben. Möglich war das natürlich. Ein dreißig Jahre älterer Bruder war zwar etwas ungewöhnlich, dennoch nicht auszuschließen, da es sich ja anscheinend um zwei verschiedene Mütter gehandelt hatte. Und was war mit seiner Behinderung? Ein Sheriff, der körperlich nicht in der Verfassung war, seinen Dienst auszuüben? Das Ganze war wirklich seltsam!
»Es tut mir leid, ich habe eben etwas durcheinandergebracht«, redete ich mich heraus. Ich wollte meine Gedanken erst in Ruhe ordnen, bevor ich mich dazu äußerte. »Haben Sie schon den Versuch gemacht, den Amish einen Besuch abzustatten?«, fragte ich interessiert.
»Ja, haben wir, leider ohne Erfolg. Dort öffnete niemand die Tür, egal an welchem Haus wir es schon probiert haben.«
»Schon einmal den Gedanken gehegt, in
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