Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
Beweise anfangs für mich behalten würde, wenn ich nicht genau wüsste, dass gerade Sie diese Tatsache brennend interessieren wird.«
Mein Verdacht erhärtete sich. Ich wusste nun, dass ich mit meiner Vermutung recht behalten würde.
»Wir haben Patronenhülsen gefunden, die genau zu dem Patronenmuster passen, welches wir vor einigen Wochen bei der Leiche von Sam Teasle sichergestellt haben.«
Meine unkontrollierten Schüsse auf Igor Babrow! Ich war am Arsch! Dieser Fender lechzte doch förmlich danach, mir etwas anzuhängen. Verflucht!
»Die ballistische Untersuchung in Fairbanks arbeitet Gott sei Dank schnell und zuverlässig und konnte mir schon heute Morgen mitteilen, dass die Patronenhülse von einer 45er Magnum mit langem Lauf abgefeuert wurde. Die Pulverspuren, die man darauf fand, deuten darauf hin, dass sie letzte Nacht abgefeuert wurde.«
»Aber man fand doch kein Projektil in der Leiche!«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Reiner Instinkt, Mister Fender. Zudem hatten Sie mir eben mitgeteilt, dass die Leiche die gleichen Indizien aufweist wie die anderen Toten auf diesem blutigen Pfad.«
»Nett, dass Sie es so formulieren, da Sie wohl derjenige sind, der diesen beschreitet, nicht wahr?«
»Wie meinen Sie das?«
»Unwichtig, Sheriff. Nur so eine Redewendung. Aber es wird Sie erstaunen, dass das Geschoss nachträglich bei der Obduk tion gefunden wurde, und zwar direkt im Herzen unserer Leiche.«
Du dreckiges Lügenschwein! Mein Blutdruck glich einem Staudamm, und meine Wut trieb mich zu einer schnelleren Atmung.
»Ist alles in Ordnung, Mister Dark? Sie haben doch nichts zu befürchten, oder vielleicht doch?«
»Sind Sie sicher, dass dies die Tat von ein und demselben Mörder ist? Eine Schusswaffe kam bei den vorherigen Mordfällen nie zum Einsatz.«
»Eventuell ändert er seine Taktik, oder wird nervös, da wir dicht davor sind, ihn zu schnappen. Stellen Sie sich vor, Sie wären dieser Killer. Wären Sie denn jetzt nicht nervös? Würden Sie mir recht geben, wenn ich behaupte, dass einem die Knie schlottern, wenn man kurz davor ist, in die Todeszelle geführt zu werden? Also, wenn ich wüsste, dass es sich nur noch um Stunden handelt, für immer aus dem Verkehr gezogen zu werden, glauben Sie mir, ich hätte mir vor Aufregung in die Hosen gemacht.«
Dieses verdammte Schwein versuchte mich mürbe zu machen. Er trachtete danach mich zu brechen, damit ich losflennen würde wie ein Schuljunge, dem man sein Pausenbrot weggenommen hatte. Doch das konnte er vergessen; nicht mit mir.
»Sheriff, laut den letzten Aussagen von Mister Richmont besitzen Sie eine derartige Waffe, ebenso berichtete mir Miss Elsa Below davon. Wäre es denn nicht einer der bedeutendsten Kriminalfälle Alaskas, wenn man einen Ex-FBI-Detective als weiteren verrückten Serienmörder einbuchten würde? Ich sage Ihnen, das wäre ein Ereignis, von dem ganz Amerika sprechen würde, meinen Sie nicht auch?«
»Ihre Geschichte wäre noch besser, wenn es sich dabei um einen Bezirksstaatsanwalt handeln würde!«
Fender schwieg, wobei ich deutlich seinen Atem hören konnte. Ich vermutete, dass er überlegte und sich eben ausdachte, wie er mir seine Antwort präsentieren wollte.
»Mister Dark, es besteht dringender Tatverdacht, dass Sie die Morde verübt haben!«
»Wie bitte?«, rief ich erbost. »Sie sind doch wohl nicht ganz bei Trost!«
»Des Weiteren sind Sie auf unbestimmte Zeit vom Dienst suspendiert. Sie verlieren somit sämtliche Rechte als Police Officer, ebenso die Befugnis, die Marke und Ihre Dienstwaffe zu tragen. Weiterhin gilt für Sie die Auflage, das Land nicht zu verlassen. Haben Sie das verstanden?«
»Ja, habe ich, Sie dreckiges Schwein!«
»Ich habe Sie auch gern, Mister Dark. Und wenn Sie schlau sind, sollten Sie in Zukunft derartige Aussagen vermeiden, da ich sonst bestimmt noch weitere Indizien gegen Sie finden werde. Mister Dohan und einige seiner Männer werden gleich bei Ihnen aufkreuzen, um Ihre Waffe und die Dienstmarke zu beschlagnahmen. Sie sollten in Crimson bleiben, bis die letzten Untersuchungen abgeschlossen sind. Das war‘s, Sie sind fertig!«
Er legte auf, während ich den Hörer noch eine Weile an mein Ohr hielt und starr in die Luft blickte.
Meine innere Leere kehrte zurück, begleitet von der Finsternis der Einsamkeit. Die Stille, welche einzig und allein vom Signalton des Telefons unterbrochen wurde, schien der Vorbote meines endgültigen Untergangs zu sein. Langsam wurde mir klar, dass ich mich
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