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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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hatte. Es steckte noch. Es war also niemand in das Gebäude eingedrungen, so viel stand fest. Das dieses kleine Ding jemand entdeckt und wieder genauso platziert hatte, erschien mir völlig unwahrscheinlich, und ich schloss diese Möglichkeit aus. Große Erleichterung machte sich breit, und ich war zum ersten Mal heilfroh, dass mein Instinkt sich wohl doch getäuscht hatte.
    Als ich die Tür schließlich öffnete und ins Gebäude eintrat, traf mich fast der Schlag. Das ganze Büro lag verwüstet vor mir. Alle Möbelstücke waren umgeworfen, Schubladen lagen entleert auf dem Boden herum, der Waffenschrank war völlig zerstört, und die Waffen waren in der Mitte durchgesägt. Da hatte sich wirklich jemand alle Mühe gegeben.
    In meinem Wohnraum sah es nicht besser aus. Doch am Auffälligsten waren die Bilder: Diese verdammten Dinger hingen nun verkehrt herum, waren zur Wand gerichtet und ich konnte einzelne Wörter erkennen, die auf den Rückseiten der Holzrahmen eingebrannt worden waren.
    Als ich mir eins der Bilder vom Haken nahm, fuhr ich die Brandstelle mit dem Finger nach und roch daran. Diese Worte waren nicht erst letzte Nacht gebrannt worden, sondern schienen wohl schon lange Zeit vor meiner Ankunft da gewesen zu sein. Es waren Namen, auf die ich mir zunächst keinen Reim machen konnte. Doch plötzlich erkannte ich zwei davon, und es trieb mir den Schweiß auf die Stirn: Elsa und Steve.
    Was zum Teufel sollte das Ganze? Zuerst drangen diese Kerle in mein Heim ein, verwüsteten alles, und dann gaben sie mir Hinweise, die möglicherweise Verbindungen zu ihnen herstellen konnten? Was wurde hier nur gespielt?
    Die weiteren Namen lauteten David, Amos, Esther, Katie und Joseph. Was sollten mir diese Namen sagen?
    Völlig verzweifelt setzte ich mich auf mein zerwühltes Bett und ließ mich nach hinten fallen. Mehr bekam ich nicht mehr mit. Der Schlaf war mit einer gewaltigen Streitmacht angekommen und übermannte mich ohne Gegenwehr.

    Wie lange ich geschlafen hatte, konnte ich nicht sagen. Mein Zeitgefühl war durcheinandergeraten, und mir brummte der Schädel, als hätte mir jemand eine Bierflasche übergezogen.
    Ich schaute auf die Sachen, die auf dem Boden lagen, und mir fiel auf, dass da zwischen der Tür zu meinem Arbeitszimmer und dem Büro eine kleine Schatulle stand. Ich rieb mir die Augen und fragte mich, wie ich diese Box hatte übersehen können. Ich hätte eigentlich darüber stolpern müssen. Ihre schlicht gehaltene Form war braun und schmucklos. Ein Schloss war nicht zu erkennen.
    Ich wurde schlagartig hellwach, als ich einen dumpfen Schlag hörte, der wohl aus dem dunklen Arbeitszimmer kam. Während ich den Atem anhielt und mir Gedanken darüber machte, ob die kleine Kiste schon vor oder erst während meinem Schlaf der Gerechten dort platziert worden war, verstummte das Geräusch plötzlich. Langsam wurde mir bewusst, um was es sich gehandelt haben musste. Verflucht, Jake, wenn sich das bewahrheiten würde, sollte ich mir einen Strick nehmen. Ich war enttäuscht und angeschissen zugleich. Dennoch schlug mein Herz höher. Nicht vor Euphorie oder vor Aufregung, nein, eher wie bei jemandem, der auf dem Weg zum Henker war und seine letzte Mahlzeit eben hinuntergewürgt hatte. Meine Knie zitterten, als ich mich erhob. Mit langsamen Schritten setzte ich meinen Körper in Bewegung und überquerte die Schwelle zu meinem Büro. Ich achtete dabei darauf, die Schatulle nicht zu berühren.
    Meine Gedanken befassten sich noch einmal mit sämtlichen Ereignissen, die ich mit diesem dumpfen Geräusch in Verbindung gebracht hatte, während ich einen Schritt nach dem anderen machte, direkt auf meine teuflische Vermutung zu.
    Das erste Ereignis war das mit Bileam, der mich unverhofft in meinem Bungalow erwartete hatte, obgleich es keinerlei Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gab. Natürlich wäre das noch halbwegs damit zu erklären, dass die falsche Miss Garner einen Schlüssel zu meinem Gebäude besaß, dennoch war dies einer meiner ersten Verdachtsmomente. Zweitens war da mein Fund der einzelnen Patrone auf meinem Schreibtisch. Möglich, dass das ebenfalls Bileam gewesen war, was ich aber keineswegs glaubte, da er selbst gesagt hatte, dass er mit dem Mord an Teasle nichts am Hut hatte. Er wusste nichts von den vermissten Patronen. Zudem wäre noch hinzuzufügen, dass der heruntergebrochene Ast, welchen ich hinter dem Haus gefunden hatte, ebenso verschwunden war. Des Weiteren das Eindringen hier in mein Büro,

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