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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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und ich sollten den Toten in den Leichenwagen tragen, für den Abtransport.«
    »Können Sie mir sagen, ob der Körper eine Narbe am Oberschenkel hatte?«
    »Das ist äußerst schwer zu beantworten. Sie wissen doch, wie ich Leichen verabscheue, Gott sei seiner Seele gnädig. Da müsste ich erst nachdenken.«
    »Dann antworten Sie spontan!«
    »Spontan würde ich behaupten, dass es keine Narbe gab.«
    »Sicher?«
    »Ich stand nahe an den Beinen des Toten, und auch wenn man es nicht will, starrt man den Leichnam an. Ich hasse diese Art von Arbeit. Ich kann mich an keine Narbe erinnern.«
    Fender! Er wusste demnach, woher die Leiche stammte, obgleich sie höchstwahrscheinlich kein solches Erkennungsmerkmal wie eine Narbe vorweisen konnte. Seine Aussage war demnach ein Täuschungsmanöver. Somit konnte ich davon ausgehen, dass er in diese Sache verwickelt war. Ebenso die seltsamen Fahrdienste, die allem Anschein nach er zu verantworten hatte. Er war schließlich der ranghöchste Polizeibeamte in Fairbanks, und solche Aktionen anzuordnen, fiel in seinen Verantwortungsbereich.
    »Mister Dark, Sie sind sich hoffentlich im Klaren darüber, dass, wenn ich mit leeren Händen zurückkehre, Fender höchstpersönlich mit seinen Leuten bei Ihnen vorbeischauen wird.«
    »Keine Sorge, Martin. Dann werde ich nicht mehr hier sein.«
    »Wohin werden Sie gehen?«, fragte er mit einer gehörigen Portion Wehmut in seiner Stimme.
    »Sie werden es als Erster erfahren, Martin. Dies bleibt nicht unser letztes Zusammentreffen, ich werde in der Nähe bleiben.«
    Ich starrte zu den vernebelten Amish-Siedlungen hinüber, wo ich viele Menschen zu sehen glaubte.
    »Was haben Sie, Sheriff?« Martin sah ebenfalls in diese Richtung.
    »Sie wollen dort hin?«, fragte er entsetzt.
    »Kann ich Ihnen vertrauen?«
    Martin schwieg.
    »Es ist wichtig, dass ich jemanden habe, auf den ich zählen kann. Das Ganze wird alles andere als leicht, aber ich bitte Sie um Ihre Unterstützung. Allein werde ich es kaum schaffen!«
    Die Loyalität des Deputy machte sich nun bezahlt. Er streckte mir nickend seine Hand entgegen. Ich schlug ein.
    »Sie tun das Richtige, Martin. Vertrauen Sie mir.«
    »Ich hoffe es, Sheriff.«
    Mit einem weiteren Nicken ging er zurück zu seinem Wagen, gab seinen Männern ein Zeichen, woraufhin diese ebenfalls in ihre Fahrzeuge einstiegen und losfuhren. Ein letzter Blick zu Martin, und die Wagen verschwanden wieder in Richtung der letzten Grenze im Nebel.
    Ich stand noch eine ganze Weile an der Türschwelle und schaute zur Siedlung. Bedrohlich kam sie mir vor. Geisterhaft und unerschütterlich schien sie in diesem Land zu stehen, wie eine offene Wunde, die dringend der Heilung bedarf.
    Die Polarluft trieb mich dennoch in meinen Bungalow zurück. Wärmer war es in meiner Behausung kein bisschen, und es zog mich innerlich von hier fort. Es wurde Zeit zu gehen, selbst wenn ich damit rechnen musste, diesen Wahnsinn nicht zu überleben.
    Während ich mich für die Reise in die Ungewissheit rüstete, fiel mein Blick wieder auf die kleine Schatulle auf dem Boden. Trotz meiner Neugier wagte ich es nicht, die Kiste anzurühren.
    Ich lud meinen 45er Colt, steckte alle Patronen ein, die ich finden konnte, und zog mir meine warme Polizeijacke über. Danach schnappte ich mir das tragbare Funkgerät und das letzte Gewehr, das den Überfall heil überstanden hatte.
    Ich wusste, dass ich erst wiederkommen konnte, wenn alles aufgeklärt sein würde. Ich schloss die Augen. Natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass ich nie wieder zurückkehren würde. Doch daran durfte ich nicht denken. Meine Flucht glich dennoch nicht der eines Gefangenen, und noch wurde ich nicht polizeilich gesucht, selbst wenn das nur eine Frage der Zeit war. Noch war ich ein freier Mann!
    Ein seltsames Gefühl überkam mich, und obgleich ich sicher sein konnte, dass ich alleine war, fühlte ich mich beobachtet. Tief im Innern wusste ich, was dieses Gefühl ausgelöst hatte: Diese verdammte Schatulle! Ich schenkte ihr keine weiteren Blicke.
    Als ich hinaustrat und der kalte Wind ein einsames Lied pfiff und in einem das Gefühl des eigenen Todes aufkommen ließ, blickte ich in Richtung Crimson, und ich erkannte im Nebel viele Personen, die in den Häusern verschwanden. Ein Nichtsahnender hätte sich vermutlich kaum etwas dabei gedacht, doch ich sah in diesen Gestalten eine Schar von Massenmördern, die sich zu einem blutigen Festmahl einfanden.
    Kurz dachte ich an Flucht, doch der

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