Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
Entzugserscheinung nachgeben. Ich fragte mich, was für Drogen die mir wohl verabreicht hatten. Der Teufel sollte sie holen!
Und wieder umfing mich die Finsternis, mein Körper sackte am Boden zusammen.
Der darauffolgende Traum spiegelte abermals mein Erlebtes wieder, die Bilder glichen den vorangegangen nächtlichen Eingebungen.
Meine Hände schmerzten, sie waren gefesselt mit einem Seil, das hinter meinem Stuhl zusammengeknotet worden war. Ich spürte Hitze, der Geruch von Weihrauch biss mir in die Nase. Meine Haut war feucht, kleine gläserne Perlen sammelten sich auf ihr. Doch es war nicht nur mein Schweiß, sondern zum Teil auch die hohe Luftfeuchtigkeit des großen Saales.
Ich sah mich um und erkannte verschwommene Gestalten, die sich rhythmisch mit der Trommel bewegten, jedoch hatte sich die Schlagabfolge verändert. Es war ein langsames, monotones Trommeln, wie vor langer Zeit, als auf Galeeren die Auf seher den Rudersklaven die Geschwindigkeit vorgegeben hatten.
Allmählich konnten meine Augen mehr sehen als ihnen lieb war. Vor mir zeichnete sich ein großer und gewaltiger Altar ab, der wohl aus Granit bestand. Auf ihm lag jemand, mit Ketten gefesselt, die Hände über dem Kopf, die Beine weit gespreizt.
Ich kniff ein paar Mal meine Augen zusammen, in der Hoffnung, meinen vernebelten Blick klären und schärfen zu können. Teilweise gelang es, meine seltsame Trägheit jedoch blieb. Neben mir erkannte ich eine nackte Frau, die mich streichelte, während sie eine Nadel in meinen Arm bohrte und damit eine unbekannte Flüssigkeit in meinen Blutkreislauf brachte. Sofort bemerkte ich die Wirkung. Mein Zustand der Lethargie wurde verstärkt, und wenn ich nicht auf dem Stuhl gefesselt gewesen wäre, hätte es mich von dort heruntergeworfen. Mein Körper fühlte sich so verdammt schwer an.
Die nackte Schönheit lächelte mich an, sprach etwas, streichelte mein Glied und zeigte auf den Altar.
Mit müden Augen hob ich meinen Kopf und erkannte, dass sich die weiblichen Gestalten an diesem Granitblock versammelt hatten. Ihre dunkelroten Mäntel hatten sie bereits abgelegt und streichelten sich über ihre nackten Brüste.
Ich spürte, dass sich jemand näherte. Ich konnte niemanden sehen, doch ich erkannte, dass die Frauen sich anders verhielten.
Meine Blicke galten wieder dem Altar. Mit aller Kraft versuch te ich, meinen Kopf und damit meinen Blick nicht sinken zu lassen. Es fiel mir schwer, da ich mich fühlte, als hätte ich einen Zementsack auf dem Schädel. Plötzlich aber blickte die gefesselte Gestalt zu mir. Ich sah ihre Augen, ihren Mund, und ich wurde das Gefühl nicht mehr los, dass ich dieses Gesicht kannte. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich endlich wusste, um wen es sich handelte.
Elsa!
Sofort regte sich eine unbändige Kraft in mir. Ich musste Elsa helfen, doch meine Fesseln hielten stand.
Unaufhörlich suchte sie meine Augen. Ich erwiderte ihren stumm nach Hilfe rufenden Blick. Die Fähigkeit zu sprechen, schien ich zu jenem Zeitpunkt verloren zu haben, meine Zunge war wie gelähmt.
Doch ich versuchte mit den Augen zu sprechen, ihr mit meinem Blicken zu vermitteln, dass ich sie liebte. Ich bildete mir ein, dass sie es verstand, wobei ich natürlich nicht sicher sein konnte. Ihr Gesichtsausdruck zeigte pure Angst.
Dann sah ich ihn, der sich dem Altar genähert hatte: David, gekleidet in ein dunkelrotes Mönchsgewand.
Er trat zu Elsa, hielt dabei mit beiden Händen einen Becher weit über seinen Kopf, während er seine Augen geschlossen hatte.
Als er zu sprechen begann, konnte ich ihn sehr gut hören:
»Oh Rasputin, König der Könige, empfange dieses Opfer, nimm es auf. Das Leben, welches dieser Körper tragen wird, soll dir gehören. Empfange das Licht, nehme das Blut, zeuge dich selbst, und der Samen meiner Frucht soll dir gehören. Dieses Fleisch soll deine Geburtsstätte sein. Diese Gottesmutter ist aus meinem Blut.«
Zwei der Frauen machten sich an seinen Genitalien zu schaffen, rieben ihn und bereiteten wohl einen Geschlechtsakt vor. Elsa schaute dennoch unaufhörlich zu mir. Ich erkannte ihre Furcht vor dem, was kommen würde, und ich konnte ihr nicht helfen.
Ein gewaltiger Stoß folgte, ihr gesamter Körper gab nach und ihr Gesicht wurde blass. Doch anstelle von rhythmischen Bewegungen, die nun folgen sollten, kamen diese zum Stillstand. Mein Blick zu David verriet mir, dass etwas nicht stimmte. Er sah mir mit seinen finsteren Augen ins Gesicht, während er, nackt wie Gott
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