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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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enttäuschen Parker, aber Duncon ist soeben verstorben!«

DAS BUCH DES JUDAS
    »Wir können unser Heil nur durch die Reue erlangen. Wie
soll man bereuen, wenn man nicht vorher gesündigt hat? Wenn uns also Gott die Versuchung schickt, ist es unsere Pflicht,
ihr zu erliegen.«
    Ansprache Rasputins beim Gottesdienst
    Ma-Ha-Bone! Welch krankes Wort! Ich fragte mich, was die Freimaurer eigentlich den ganzen Tag unternahmen, außer Geheimnistuerei, rote Umhänge stricken und seltsame Schlüsselwörter erfinden. Dieses Wort solle ich mir merken, sagte Parker, nachdem wir die Leiche des Bischofs in einige Decken eingewickelt und auf die Ladefläche ihres dunkelroten Pickups gelegt hatten, den ich soeben den Dalton Highway entlang fuhr. Welch grausige Fracht!
    Sollte ich weiteren Freimaurern begegnen, bräuchte ich nur diese geheime Ansammlung von Buchstaben auszusprechen, und alles wäre in Ordnung. Fragte sich nur, für wen!
    Zudem kam noch die Mitteilung, dass ich dieses Wort keinem anderem Menschen verraten durfte: Freimaurerverschwiegen heit. In meinen Augen waren sie eine Bande von Lügnern! Ich traute ihnen nicht über den Weg. Man konnte nicht wissen, was die im Schilde führten. Ihre ganze Art von Vision, die Welt zu verbessern, trieb mich dazu, ihnen alles in die Schuhe zu schie ben. Möglicherweise waren sie die eigentliche Kraft, die die Chlysten antrieb. »Moment mal …«, sagte ich und legte die Stirn in Falten. Einige wirre Gedanken flogen mir durch den Kopf, die sich zu einer standhaften Theorie formten: War das Ganze ein Sektenkrieg? War es denn möglich, dass es sich hier um etwas handelte, was meine ganze Ermittlungsarbeit über den Haufen warf? Doch zu diesen Gedanken gesellte sich noch die Frage, wie ich auf diese Theorie überhaupt kam. Verhaltensforscher hätten mir die Frage bestimmt beantworten können, doch ich selbst konnte nur Vermutungen anstellen, und ehrlich gesagt, waren meine Argumente nicht wirklich glaubhaft, da ich nicht einmal wusste, wer ich eigentlich war.
    Im Grunde hätte mir das auch alles gleichgültig sein können, doch tief im Innern fühlte ich das genaue Gegenteil. Die Wahrheit war für mich trotz allem noch von äußerster Wichtigkeit. Eine Art von Überbleibsel meines alten Lebens, wie ein letztes Testament.
    Zu der Annahme, dass es sich hier um einen Sektenkrieg handeln könnte, trieben mich zwei Gedanken, wobei der erste wohl der Hauptgrund war: mein starker Bezug zu den Chlysten. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich meine Gesinnung gegenüber anderen Gruppierungen so drastisch geändert hatte, dass ich sie als Feinde ansah. Zugegeben, immer wieder drang meine Loyalität als Sheriff und Gesetzeshüter durch meine dunkelroten Gedanken, als Parker mich beinahe so weit hatte, den Freimaurern den Gefallen zu erweisen, mich für sie als Spion in die Chlysten einzugliedern. Doch dieser Zug war wohl für immer abgefahren, auch wenn sie fest daran glaubten, dass ich auf ihrer Seite war.
    Der zweite Gedanke rührte vom Gespräch mit Parker her, der so einiges von sich gegeben hatte, das mich auf eine seltsame Spur brachte: seine mysteriöse Wortwahl! Natürlich lag das sehr wohl daran, dass die Freimaurer alle irgendwie geisteskrank waren, oder sie sich mit aller Anstrengung so benahmen. Doch wenn ich Parkers Worte einmal analysierte, konnte ich definitiv annehmen, dass seine Idee nicht einmal so abwegig war. Am gravierendsten schienen mir die Worte »Sie sind unsere letzte Hoffnung, um endgültig diese bestialischen Morde aufzuhalten. Wie viele müssen noch sterben, bis die Welt endlich versteht, wie wichtig wir sind?« zu sein.
    Wen meinten die bitte mit »Wir«? Meiner Meinung nach konnten sie sich damit nur selbst gemeint haben. Diese Überlegungen ließen mich in die Bremsen steigen, während ich an meine Ladung dachte.
    Der Wagen kam schließlich zum Stehen. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel ließ mich außer der anhaltenden Dunkelheit und einem leichten Schneetreiben nichts erkennen. Also stieg ich aus meinem Fahrzeug, ließ aber den Motor laufen. Man konnte nie wissen!
    Die klirrende Kälte, die meine Knochen beinahe zum Einfrieren brachten, erschwerte mir die Schritte. Parker meinte, bei mir wäre Duncons Leiche am besten aufgehoben und ich könnte sie ohne Probleme den Behörden übergeben. Aber er dachte wohl keinesfalls mehr daran, dass Fender die Behörde war. Das Letzte, was ich vorhatte, war, diesem Penner in die Arme zu laufen. Das Ganze war sowieso total

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