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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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wissen, weshalb: Er wusste es einfach nicht.
    »Ich will, dass du mir jetzt genau zuhörst, Richiboy.«
    Er sah zu mir auf und es schien so, als ob ihm der Spitzname, den ich ihm verpasst hatte, nicht sonderlich gefiel. Doch das war mir egal. Was sprach schon dagegen, einen Propheten so zu nennen?
    »Das trägt nicht die Handschrift der Chlysten. Diese Truppe, die das hier angerichtet hat, war eine Einheit der Freimaurer.«
    »Du lügst, Jake.« Er richtete die Waffe erneut auf mich.
    »Einer von ihnen trug ihr Zeichen, Marc. Es konnte sich nicht um eine Anordnung des Messias handeln. Woher bekamst du die Informationen über diese Operation hier draußen?«
    »Vom Messias selbst«, antwortete er. »Es hat es mir ins Ohr geflüstert.«
    Ich schüttelte den Kopf und fragte mich, wer das wirklich gewesen war. Bileam? Aber das würde bedeuten, dass …
    Mein Gedankengang wurde durch einen Schuss unterbrochen. Sam hatte blitzschnell Mister Richmont gepackt und hielt ihn mit dem Arm, den er direkt um dessen Hals gelegt hatte, fest. Dabei hatte sich wohl ein Schuss von Marcs Waffe gelöst. Früher in der Schule hatten wir diesen starken Griff »Schwitzkasten« genannt, aber nach Sams Kraft zu urteilen, handelte es sich dabei mehr um eine ganze Sauna.
    Sam hatte sich, während wir uns unterhielten, leise hinter Marc geschlichen, ohne dass wir auch nur im Geringsten einen Laut wahrnehmen konnten. Dieser alte Teufel war unberechenbar!
    Sam nahm ihm die Waffe ab, und Marc rang nach Luft, wehrte sich aber kaum.
    »So, Freunde, ihr könnt nun euer scheinheiliges Spiel been den.«
    Ich war erleichtert, obwohl ich ein wenig von Teasles Aussage irritiert war. »Danke, Sam, ich muss zugeben, langsam ging mir die Muffe«, stieß ich erleichtert aus und lief auf ihn zu.
    »Keinen Schritt weiter, Jake. Du bleibst wo du bist, oder sag deinem Freund auf Wiedersehen.« Er hielt die Waffe an Marcs Kopf.
    »Was soll das jetzt schon wieder, Sam?«
    »Gar nichts, Jake, ich kläre lediglich die Fronten. Glaubst du, ich durchschaue dein Spiel nicht? Ich bin zwar schon alt, aber nicht blöd. Denkst du tatsächlich, dass mir eure geheimen Zeichen entgangen sind? Spiel nicht den Unschuldsengel, du bist entlarvt!«
    »Jetzt beruhige dich, Sam, ich bin nicht dein Feind.«
    »Oh, ich bin völlig ruhig, du bist derjenige, der aufgebracht wirkt.«
    »Das ist beileibe auch kein Wunder, wenn jemand mit einer geladenen Waffe in der Hand seine ›Fronten klärt‹.«
    Marc versuchte etwas zu sagen, doch Sam drückte noch kräftiger zu und hielt die Waffe fester an seinen Hals.
    »Bring ihn nicht um, Sam. Er kann uns direkt ins Herz der Chlysten führen, wir brauchen ihn.«
    »Du verstehst es immer noch nicht, oder? Das Herz der Chlysten, so wie du es nennst, liegt direkt in Downfall. Ich weiß, wo sich dieser Ort befindet, ich brauche keinen durchgeknallten Irren, der aus irgendeiner Anstalt entlaufen ist, verstehst du? Ihr beide seit jetzt entbehrlich!«
    Marc konnte nun doch etwas sagen, hatte aber große Mühe, denn der Würgegriff von Sam schien enorm stark zu sein. »Die Waffe hat keine Munition mehr!«
    Ich sprang mit einem schnellen Satz auf Sam zu und hörte noch, wie er abdrückte. Verfluchter Mist, ich hoffte in dieser Sekunde, dass Marc ausnahmsweise keinen Stuss erzählt hatte!
    Es ertönte ein metallisches Klicken, als der Hahn der Waffe auf den Bolzen schlug. Richmont hatte also recht gehabt.
    Als ich die beiden schließlich erreichte, flogen wir alle drei zu Boden, direkt hinein in den eisigen Schnee. Wir törichten Trottel. Anstatt uns auf unsere Feinde zu konzentrieren, prügelten wir uns wie Schulkinder, die sich untereinander das Pausenbrot gestohlen hatten. Ich schlug auf alles ein, was mir in die Quere kam, doch diese Taktik war keineswegs von Erfolg gekrönt. Die anderen hatten offenbar den gleichen genialen Einfall.
    Wer nun bei diesem sinnlosen Unterfangen als echter Sieger hervorgegangen war, blieb wohl für immer ein Rätsel. Die Bilanz glich einem Kampf im professionellen Boxen: Ich blute te unter dem rechten Auge, Sam klagte über seine Hände, deren Knöchel aufgeschürft waren, und Marc rieb ständig seinen Unterkiefer, der jedes Mal stark knackende Geräusche von sich gab, wenn er ihn bewegte. Im Klartext: Wir waren ein Haufen gezeichneter Bastarde, die sich nicht mehr unter Kontrolle hatten. Letzten Endes, wusste keiner von uns, wer auf der richtigen Seite gestanden hatte.
    Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, trafen wir

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