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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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anzubetteln, nein, das war nicht mein Weg! Ich folgte einer anderen, dunklen Straße, einem Pfad, der womöglich meinen Untergang bedeuten würde, einer Gasse der Finsternis, einer Allee ohne Wiederkehr. Langsam, aber sicher manifestierte sich ein Name in meinen Gedanken, der die vorherigen Beschreibungen zu einem Begriff zusammenführte und mir mein neues Ziel offenbarte: Downfall!

DAS BUCH DER OFFENBARUNG UND
DER ERZENGEL JEHUDIEL
    Und der sechste Engel blies seine Posaune; und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldenen Altars vor Gott. Und es wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen.
    Auszug aus der Offenbarung
    I. Psalm: Die Ankunft

    Der Wink des Schicksals erreichte mich nahezu ohne Vorwarnung, und es schien so, als sei jeder Schritt von mir in einem Buch verzeichnet, das es mit Sicherheit bei keinem Händler von Groschenromanen zu kaufen gab. Eher bei jemandem, dem man keinesfalls begegnen wollte: dem Teufel!
    Doch nicht nur das gab mir zu denken, nein, auch die Ausführung dieser hirnverbrannten Idee, direkt in die Höhle der Bestie zu gehen. Wie zum Henker konnte ich Downfall je erreichen, ohne in diese finstere Hölle zurückzukehren? Wo befand sich der direkte oberirdische Zugang? Es erschien mir völlig unglaubwürdig, dass sich dieser verfluchte Ort direkt unter der Erde befinden sollte. Ich musste gestehen, dass mich keine zehn Pferde noch einmal in das teuflische Höhlensystem bringen konnten. Es war mir auch völlig gleichgültig, ob nun Parker der Drahtzieher des seltsamen Russeneinsatzes gewesen war und ob er die Kontrolle über das unterirdische System besaß. Ich traute keinem Menschen mehr.
    Ich raste auf dem Motorschlitten in Richtung Norden. Vage erinnerte ich mich an das Treffen mit Robert Shankle, damals auf dem Flughafen von Fairbanks, als er etwas von Downfall stammelte, und seine Bemerkung »eine Straße nach Norden« nun eine Art von geistiger Karte in mein Gedächtnis rief. Nun ja, von einer Straße war nichts zu sehen, und es war schon schwer genug, die Himmelsrichtung einzuhalten. Doch dank der untergehenden Sonne glaubte ich meinem Ziel näher zu kommen. Der Messias erwartete mich sicherlich schon!
    In Gedanken ging ich noch einmal Teasles Worte durch, als er mir den Weg durch die Höhlen erklärt hatte, und welche Mine zur nächsten führte. Auch hatte ich einen Entschluss gefasst, der mich auf den Weg zur Erleuchtung brachte. Ich wusste nicht, wie ich darauf gekommen war, doch ohne Zweifel wurde mir klar, dass Parker den Überfall auf die Basis befehligt hatte. Es konnte einfach nicht anders sein. So wie es dort ausgesehen hatte, schien es, dass die Russen, die höchstwahrscheinlich Rasputins Anhänger waren, wohl nichts anderes taten, als den Eingang nach Downfall zu bewachen. Möglicherweise gab es einen Nebeneingang zu der Siedlung, die man von dort aus leichter bewachen konnte, als in dem neuem Gebiet, in dem sich jetzt die Freimaurer aufhielten und ebenso einen Zugang bewachten. Doch ich glaubte kaum, dass die Art der Bewachung der der vertriebenen Russen glich. Das Hauptziel von Parkers Leuten war nicht etwa das Kontrollieren der ankommenden Besucher, sondern sie nahmen wohl eher diejenigen in Augenschein, die die Mine wieder verlassen wollten – nämlich die Chlysten, um deren »Ausreise« aus Downfall zu erschweren. Und da ich mir sicher war, dass die Chlysten auch nicht schliefen, nutzten sie nun den Ausgang, den Marc Richmont genommen hatte. Mir kam es so vor, als ob sie sich zurzeit kaum um die neue Belagerung kümmern konnten, und die Freimaurer gewähren ließen. Vorerst zumindest. Die Freimaurer waren demnach nichts anderes als Bewacher jenes Plans, den die Dunkelroten verfolgten. Sie achteten darauf, dass alles, was die Chlysten erreichen wollten, auch funktionierte – eine Art von verdeckten »Problemlösern«, auch wenn die Dunkelroten nichts davon ahnten. Ebenso konnte ich mit Gewissheit sagen, dass die Chlysten keinesfalls mit den Freimaurern am gleichen Strang zogen, denn dafür waren ihre Ansichten einfach zu verschieden. Auch konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie sich gegenseitig abknallten, wie Parker es mit dieser Kapuzengestalt getan hatte, als ich in dem dunkelroten Pickup saß. Doch plötzlich überkam mich eine Gänsehaut und ich brachte den Schlitten zum Stehen. Mein Ver dacht hatte sich also bestätigt: Die Freimaurer

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