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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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nicht gerade besonders scharf darauf. Warum löschen Sie nicht die Zündschnur, und wir reden noch mal über alles.«
    »Ich kann dir nichts erzählen, was dir dienlich sein würde. Dieses Mal werden die Toten deine Fragen beantworten.«
    »Tote reden nicht!«
    »Doch, Jake. Sie reden sogar außerordentlich viel. Man muss ihnen nur zuhören. Hör ganz genau hin, denn es gibt einen Vorteil, wenn Tote sprechen.«
    »Ach ja? Und welcher sollte das sein?«
    »Sie lügen nicht, Jake. Sie lügen nicht, weil sie es nicht können.«
    Mir war nicht klar, was er damit meinte, doch ehrlich gesagt, klebten meine Gedanken förmlich an der Zündschnur, welche sich bereits um die Hälfte verkürzt hatte.
    Ein kurzes Kopfnicken von ihm ließ mich nach hinten schauen, wo ich sah, dass direkt neben dem FBI-Wagen eine Leiche lag, in der, soweit ich es mit bloßem Auge erkennen konnte, einige Glassplitter der Windschutzscheibe steckten.
    Kurz ließ ich mir den Unfall durch den Kopf gehen: Während wir uns darüber gestritten hatten, hatte dieser Wahnsinnige mit enormer Kraft die Leiche auf unsere Windschutzscheibe geworfen, woraufhin Marc das Fahrzeug nicht mehr hatte unter Kontrolle bringen können.
    Ich richtete meine Blicke wieder auf den Mann mit dem dunkelroten Mantel und er sah mir vermutlich an, dass ich mir bereits meine Gedanken gemacht hatte.
    »Was haben Sie jetzt vor? Wollen Sie uns alle in die Luft sprengen?«
    »Aber Mister Polizist. Wäre das nicht ...«
    »Ja, ich weiß«, fiel ich ihm ins Wort. »Es wäre langweilig.«
    »Genau!«, erwiderte er, und ich vernahm ein leises Lachen unter seinem Kapuzenumhang.
    »Jake, ehe ich es vergesse: Wenn die Zeit gekommen ist, halte dich raus. Auch das geht vorbei!«
    »Welche Zeit?«, rief ich, wobei ich zu hoffen wagte, noch einige Informationen von ihm zu bekommen, die mir hilfreich sein könnten.
    »Siehst du die Sonne?«, fragte er mich.
    Ich nickte und sah, wie sie langsam hinter dem Horizont verschwand.
    »Ist das nicht ein heller Stern? Und ist es nicht ein schöner Anblick, wenn die Nacht ihr Antlitz verdeckt?«
    Ich schwieg.
    »So wie die Nacht hereinbricht, so werden die Sterne geboren und erstrahlen am Himmel wie Lichter, die auf ihre Zeit warten. Und bald wird die Zeit erneut hereinbrechen, in der Opfer gebracht werden müssen, um andere zu nähren.«
    »Wann soll das sein?«
    »Bald, Jake, bald. Wenn der Tag der Geburt eines der Mächtigsten unter dem Geschlecht der Bauern kommen wird, so ist die Zeit reif.«
    Sofort fielen mir Teasles und Roberts Worte ein, die mir Hinweise darauf gaben, dass so etwas schon einmal vorgekommen war. Und das Ganze sollte sich nun wiederholen?
    Die Zündschnur war nun bedrohlich kurz, und es konnte sich nur noch um etwa eine halbe Minute handeln, bis das Dynamit hochgehen würde.
    »Denk an meinen Befehl, Jake. Halte dich raus!«
    Mit diesen Worten warf er das Dynamit in Richtung seines Trucks und fing an, in einer enormen Geschwindigkeit davonzuspurten.
    »In Deckung«, rief ich Marc zu, wobei ich in den Schnee sprang und mir die Hände über den Kopf hielt.
    Mit einem Feuerinferno explodierte der Truck. Die Hitze dieser Feuersbrunst ließ schlagartig einige Hundert Liter Schnee schmelzen und das Wasser flog nur so über mich hinweg.

    Als allmählich die Hitze nachließ, traute ich mich aufzustehen, um den Schaden zu begutachten. Doch meine ersten Blicke richteten sich auf die Umgebung, wobei ich hoffte, den Unbekannten zu entdecken. Jedoch fehlte von ihm jegliche Spur. Aber jetzt war keine Zeit, um nach Hinweisen oder Spuren zu suchen. Die verletzten Polizisten hatten Priorität. Sie in Sicherheit zu bringen und auch meine Wunden versorgen zu lassen, war wichtiger. Marc war bewusstlos geworden, und ich legte ihn auf die Seite, sodass er nicht an seiner Zunge ersticken konnte. Als ich seinen Körper in die Seitenlage gebracht hatte, fiel mir sofort etwas ins Auge, was mir – dessen war ich mir sicher – noch einige schlaflose Nächte bereiten würde: In der Mitte seines Rückens erkannte ich eine große Brandwunde, etwa in der Größe einer Hand. Es handelte sich um drei Zeichen, die im Kreis angeordnet waren.
    Г     Р
    Е
    Durch den ersten Buchstaben konnte ich mir sicher sein, dass alle Zeichen aus dem kyrillischen Alphabet stammten. Ich fand es äußerst ungewöhnlich, dass mir erneut diese russische Schrift begegnete. Vor allem stellte sich mir die Frage, wer zum Teufel jemandem so etwas in die Haut brannte – und zu welchem

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