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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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übersät, und das deutete auf eine enorme Gewalteinwirkung hin, welche vermutlich von einem harten, stumpfen Gegenstand verursacht worden war. Seine Kleidung war völlig zerrissen, wobei sein Rücken ganz frei lag.
    Martin war immer noch bewusstlos, und einfach nur tatenlos auf Hilfe zu warten, wäre alles andere als gute Polizeiarbeit gewesen. Also nahm ich mir Mister Dohans Dienstwaffe vor und zog den Schlitten einmal durch.
    Ich kroch langsam aus dem Autowrack, wobei ich die Seite des Wagens wählte, auf der mich der Unbekannte nicht sehen konnte.
    Kaum entflohen, schlich ich auf leisen Sohlen um das Fahrzeug herum. Dann sah ich ihn: Es handelte sich tatsächlich um denjenigen, der sich ungesehen in mein Büro geschlichen hatte und dessen dunkelroter Mantel voll von dieser seltsamen Substanz gewesen war.
    Wieder traf Marc ein Faustschlag, der ihm, nach den Geräuschen zu urteilen, die Nase brach. Das Blut schoss ihm nur so aus dem Gesicht, während der Unbekannte regungslos vor ihm stehen blieb.
    Jetzt oder nie, dachte ich mir, als ich aufstand, die Waffe auf den Kerl richtete und zwei Schritte näher auf ihn zuging.
    »Dreh dich um, du Schwein, und keine Tricks. Ich knall dich ab wie einen räudigen Köter, das verspreche ich dir!«
    Entgegen meinen Erwartungen wanderten seine Hände nach oben.
    »Ganz ruhig Marc, es ist vorbei!«, sagte ich.
    »Ja, Jake. Es ist vorbei!«, flüsterte die Gestalt, während sie blitzschnell mit beiden Händen in den Mantel griff und etwas hervorholte. Ich schoss!
    Ohrenbetäubend ist es jedes Mal, und ein Gefühl von Trauer und Macht in der explosivsten Mischung, welche man sich vorstellen kann, macht sich in einem breit, ob man es zulassen will oder nicht. Der darauffolgende Tunnelblick, der eine Art von virtueller Flugbahn der abgefeuerten Geschosse ist, und einem die absolute Macht über Leben und Tod vermittelt, ist der Höhepunkt vor dem Einschlag der Kugel in den Körper. Wenn der Körper schließlich fällt, ist es wie ein plötzlicher Absturz aller Gefühle, und man spürt eine unglaubliche Leere. Eine Leere, die nicht zu enden scheint, ja, fast schon in die Unendlichkeit driftet. Dann ist es vorbei.
    Die Schüsse, die ich auf ihn abfeuerte, zeigten zunächst genau die genannte Wirkung – bis auf ein wichtiges Detail: Der Körper fiel nicht um!
    Marc war inzwischen in Deckung gegangen, indem er sich einfach nach hinten hatte fallen lassen. Nachdem ich vier Geschosse auf den Mann mit dem Mantel gefeuert hatte und außer dass kleine Stofffetzen, die sich durch den Aufprall der Projektile gelöst hatten, durch die Luft flogen, nichts passierte, stieg in mir eine gewisse Angst auf. Mit aller Kraft versuchte ich dagegen anzukämpfen, doch die unheimliche Gestalt brachte es fertig, dass sich das Gefühl noch steigerte: Langsam drehte sich der Kerl zu mir um, wobei seine stechenden Augen mir direkt in die Seele blickten. So kam es mir jedenfalls vor. Marc lag schwer atmend am Boden und starrte mich angsterfüllt an.
    Ich feuerte das restliche Magazin auf den unheimlichen Fremden ab. Die Patronenhülsen flogen wie im Zeitraffer durch mein Blickfeld. Die Donnerschläge der Waffe hallten gespenstisch durch die verlassene Schneeebene, die immer finsterer wurde, da die Sonne bereits zur Hälfte untergegangen war.
    Doch wieder geschah nichts. Mein Blick zur Waffe verriet mir, dass ich keine Munition mehr hatte; der Schlitten blieb stehen.
    Ich ließ die Pistole sinken, wobei ich Marc einen entschuldi genden Blick zuwarf. Er ließ daraufhin seinen Kopf vor Erschöpfung zu Boden sinken.
    »Wer bist du?«, fragte ich ängstlich die Gestalt.
    »Jemand der dir weit überlegen ist. Gräme dich nicht, denn die Zeit ist noch nicht reif. Jake, hüte dich vor dem Datum der Wiedergeburt!«
    Dabei zeigte er mir den Gegenstand, welchen er aus seinem Mantel entnommen hatte, bevor ich meinen ersten Schuss auf ihn abgefeuert hatte: Eine Dynamitstange, die meiner Ansicht nach eine extrem lange Zündschnur aufwies. Ich schätzte sie auf knapp zwei Meter.
    Mit einer seltsamen Handbewegung, der meine Augen nicht folgen konnten, ließ er die Zündschnur entflammen. Sie brannte wie eine dieser typischen Bariumnitrat-Wunderkerzen an Syl vester.
    Mir brach der Schweiß aus, und mein Atem beschleunigte sich rapide.
    »Jake, eine Überraschung wartet auf dich. Willst du sie nicht haben?«
    Ein Schweißtropfen lief mir über die Nase, wobei ich bemerkte, dass mein ganzer Körper schweißgebadet war.
    »Ich bin

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