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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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es. Die Geschichte mit dem Verlobten erschien mir ein wenig seltsam. Ich kenne Emma Garner, sie ist eine Frau Mitte sechzig.«
    Meine Gedanken überschlugen sich. Langsam kam ich auf den Trichter, dass ›meine‹ Emma nicht auf meiner Seite spielte. Das erklärte auch die seltsamen Funksprüche, die ich dort draußen empfangen hatte. Emma hatte vermutlich das Funkgerät im Büro benutzt.
    Hatte es sich dabei um ein Gespräch zwischen dem Mörder und ihr gehandelt?
    »Martin, wo befindet sich dann die echte Mrs. Garner?«
    Er schüttelte langsam seinen Kopf. Ich griff zum Telefon.
    »Wie ist ihre Nummer?«, rief ich energisch.
    Martin sprang auf und wühlte wie ein Irrer in den Schubladen seines Schreibtisches umher, bis er schließlich ein Adressbuch herauskramte. Ich konnte es kaum fassen, mit welcher Nervosität er vorging.
    »555-3482«, rief er.
    Als ich die Nummer wählte, überkam mich ein seltsames Gefühl – wie immer, wenn sich meine Gedanken an den Feind klammerten.
    »Und?«, flüsterte Martin.
    »Freizeichen!«
    Er nickte.
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich niemand. Nach angemessener Zeit legte ich auf.
    Ich sah auf die Uhr. Es war kurz vor sechs, und ich hatte den Eindruck, dass meine Blicke mit einem offenen Buch zu vergleichen waren, denn Martin reagierte sofort darauf.
    »Ich fahre Sie, Sheriff. Es ist kaum eine Viertelstunde von hier entfernt.«
    Ich schnappte mir meinen Hut und rannte mit Martin zu seinem Wagen. Ich hatte die Tür noch nicht geschlossen, da raste er bereits los.
    »Schalten Sie das Blaulicht ein.«
    »Die Sirene auch?«
    »Nein. Der Verkehr hält sich noch in Grenzen, und wir sollten uns der Wohnung von Emma leise nähern.«
    Der Blick von Martin verriet alles: Er war aufgeregt! Ich wusste ebenso wenig, was uns nun erwarten würde. Ich rechnete mit dem Schlimmsten!
    Vor einem Haus am Stadtrand hielt er an und schaltete die Signallichter aus. Draußen war es noch dunkel, und der helle Mond warf einen fahlen Schein auf unser Fahrzeug. Schneeverwehungen bedeckten die Windschutzscheibe.
    »Also, Martin, egal was jetzt passieren wird, Sie bleiben hinter mir. Sie müssen keine Heldentaten vollbringen oder dergleichen, aber ich verlange eine gute Polizeiarbeit. Das bedeutet, Sie verhalten sich besonnen und schussbereit. Möglich, dass ich Unterstützung brauche.«
    »Geht klar, Sheriff«, antwortete Martin und atmete durch.
    »Bitte kommen, Wagen drei, bitte kommen«, klang es plötzlich aus dem Funkgerät des Wagens.
    »Ich höre Dich, Jerry«, antwortete Martin und sah mich fragend an. Sofort übernahm ich das Gespräch.
    »Guten Morgen, Jerry. Hier ist Jake Dark und ich sitze hier mit Martin vor Mrs. Garners Haus, um etwas zu überprüfen. Ich möchte, dass ihr wie geplant im Department auf uns wartet. Es dauert nicht lange. Verstanden?«
    »Verstanden, Mister Dark. Wir stehen hier vor dem Department, aber ...«
    »Aber was?«, fragte ich verärgert nach, da ich in Eile war. Ein kurzes Schweigen unterbrach unsere Unterhaltung.
    »Wenn wir nicht die Polizei wären, würde ich jetzt die Polizei rufen.«
    »Sparen Sie sich die Scherze. Was ist da draußen bei euch los?«
    »Vor der Sherifftür hängt ein Toter!«
    »Wie bitte?«, rief Martin, wobei sich unsere Blicke trafen.
    Ich war fassungslos. Wir waren gerade knapp fünfzehn Minuten unterwegs, kamen direkt vom Department und dort sollte sich nun eine Leiche befinden? Das war bizarr. Der Mörder musste uns beobachtet haben.
    »Hören Sie, Jerry, ich kann jetzt nicht zu euch kommen. Riegelt alles ab, lasst niemanden nur in die Nähe des Departments. Und fasst um Gottes willen nichts an. Martin wird gleich bei euch sein. Over and out!«
    »Aber ...«, stammelte Martin. »Ich soll Sie hier alleine lassen?«
    »Fahren Sie ins Department. Die Leute dort brauchen jemanden, der sie lenkt. Helfen Sie denen. Ich komme nach!«
    Damit stieg ich aus dem Wagen und schloss die Wagentür. Ich ließ meinem Deputy gar keine Chance darauf zu reagieren, und somit war ich mir sicher, dass er meinem Befehl folgen würde.
    Martin rauschte davon. Ich sah ihm noch eine Weile nach, bis ich die Rücklichter des Wagens nicht mehr sehen konnte.
    Die Gegend hier schien sehr verlassen. Eine kleine Straße ohne Laternen, bestehend aus vier Einfamilienhäusern, die sehr weit voneinander entfernt standen.
    Vor Emmas Tür angelangt, sah ich mich kurz um und bemerkte den davor stehenden Briefkasten, dessen rote, schwenkbare Fahne nach oben zeigte. Im Innern

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