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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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befanden sich einige Briefe, manche davon schon seit drei Wochen. Einer trug weder einen Absender noch eine korrekte Adressangabe, sondern war nur mit »An Emma« beschriftet. Ich schloss daraus, dass er persönlich eingeworfen worden war.
    Ich öffnete ihn.
    »Guten Tag, Emma«, las ich. »Ich darf dir mitteilen, dass du morgen deinen Posten draußen in Crimson wieder antreten kannst. Der neue Sheriff ist heute Abend eingetroffen. Melde dich wie immer auf der Dienststelle in Fairbanks, wegen deines Gehalts.
    PS.: Ich habe schon eine Weile nichts mehr von dir gehört. Melde dich mal wieder. Du weißt, wo du mich finden kannst.
    Sam«

    Nun war ich mir völlig sicher, dass diese Emma da draußen in meinem Büro keinesfalls Mrs. Garner war, sonst hätte sie den Brief öffnen müssen.
    Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich ihr so auf den Leim gegangen war. Jeden meiner beschissenen Schritte hatte sie beobachtet und jede Information weitergegeben. Verdammt noch mal!
    Ich bemerkte, dass die Haustür einen Spalt offen stand. Das Schloss war herausgebrochen, und einige Holzsplitter ragten aus dem Türrahmen. Hier hatte man sich gewaltsam Zutritt verschafft. Kurz bevor ich eintrat, vernahm ich eine flüsternde Stimme hinter mir.
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Sheriff?«
    Ich drehte mich blitzschnell um und zog meine Waffe.
    Etwa zwei Autolängen entfernt stand der Mann, der sich Bileam nannte. Sein dunkelroter Mantel flatterte im aufkommenden, kalten Wind.
    Einen kurzen Augenblick spielte ich erneut mit dem Gedanken auf ihn zu schießen, doch es erschien mir sinnlos. Zu viele Kugeln waren bereits an ihm abgeprallt und für einen gezielten Kopfschuss fehlte mir das Licht. Vielleicht waren seine Informationen wichtiger als das sinnlose Unterfangen, Kugeln zu verschwenden.
    »Wo ist Mrs. Garner?«, fragte ich.
    »Aber Mister Dark. Sie halten sich nicht an unsere Abmachung. Ich sagte, beobachten und genießen, nicht anfassen.«
    »Genießen? Eine neue Vertragsklausel?«
    Er lachte.
    »Verzeihen Sie, ich vergaß mich. Die Behauptung, dies zu genießen, wäre doch etwas zu voreilig, obgleich ich dachte, Sie könnten einen gewissen Gefallen daran finden, was ich vollbringe.«
    »Vollbringen? Glauben Sie etwa, dass ich derartige bestialische Handlungen als Werk ansehe? Sie ermorden harmlose Menschen!«
    »Harmlos? Ich glaube, Sie wissen nicht, was Sie von sich geben. Aber es möge Ihnen verziehen sein. Unwissenheit gibt einem die Möglichkeit, aus seinen Fehlern zu lernen. Finden Sie nicht auch?«
    »Anstatt hier meine Zeit zu stehlen, könnten Sie mir meine Frage beantworten. Wo ist Mrs. Garner?«
    »Gefällt Ihnen etwa die Neue nicht? Entspricht sie nicht Ihren Erwartungen?«
    »Ganz und gar nicht!«
    »Das ist sehr bedauerlich. Ich dachte, ich hätte Ihren Geschmack getroffen. Aber wie man sich doch täuschen kann. Das wissen Sie fast schon besser als ich!«
    »Was meinen Sie?«
    »Ich spreche von unserem gemeinsamen Freund Teasle!«
    »Dass er Sie als Freund bezeichnen würde, wage ich sehr zu bezweifeln.«
    »Wie Sie meinen. Dennoch muss ich zugeben, dass ich einen gewissen Respekt für Sam hege. Er hat es tatsächlich erreicht, dass er mich für kurze Zeit auf die falsche Fährte locken konnte.«
    »Wirklich? Das ist ja ganz was Neues!«
    »Jake, ich weiß, dass er noch am Leben ist, aber ich weiß auch, dass Sie ebenso darüber Bescheid wissen. Sie haben sich verbessert, was Ihre Ermittlungen angeht. Und zu Ihrer Frage, wo Mrs. Garner ist ...«
    Er schwieg einen Moment. »Sie ist da, wo sie sein sollte!«
    »Und wo ist das?«
    »Jake! Sie enttäuschen mich. Wo sollte sich eine ältere Dame um diese Zeit aufhalten?«
    Ich vermutete, dass er dieses Haus meinte.
    »War das Ihr Werk, draußen an der Tanner-Farm?”
    »Sie sollten sich eher fragen, was mit dem Abschaum auf eurem Revier passiert ist, Jake.«
    Ich zielte mit meiner Waffe nun direkt auf seinen Kopf. Kurz bevor ich bereit war, abzudrücken, hörte ich plötzlich ein lautes Geräusch, das sich anhörte wie ein Schuss. Meine Waffe wurde mir aus der Hand geschlagen, und mein Handrücken fing an zu bluten, während sich ein brennender Schmerz breit machte.
    Ich sank auf die Knie. Rechts von mir erkannte ich eine Gestalt, die ebenso mit einem dunkelroten Mantel bekleidet war und eine Peitsche in der Hand hielt. Es gab also zwei von diesen Bastarden!
    »Sagte ich nicht, Sie sollten sich raushalten?«
    »Du kannst mich mal!«, rief ich hasserfüllt.
    Ein weiterer

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