Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
dunkelroten Nissan PickupUp?«, fragte ich ihn.
»Nun, wir wissen, dass er als gestohlen gemeldet wurde und dass der Besitzer ein gewisser Hank Williams ist.«
»Hank Williams?«, fragte ich überrascht. »Wie der Country Sänger?«
»Sie sagen es«, antwortete Martin grinsend. »Aber keine Sorge, es handelt sich dabei nicht um den Sänger, sondern um einen Truckhändler. Er besitzt einen kleinen Laden in Millersburg am Killbuck Creek im nordöstlichen Ohio.«
»Ohio?«, fragte ich erstaunt. »Das sind doch bestimmt an die dreitausend Meilen? Wieso macht sich jemand die Mühe, einen Wagen in solch einer Entfernung zu stehlen?«
»Gute Frage, Sheriff. Möglicherweise, um weniger aufzufallen. Bis wir davon Wind bekommen hätten, wären Wochen ins Land gegangen, vorausgesetzt, wir hätten überhaupt davon erfahren.«
»Und hätten wir ihn nicht gestellt, dann wäre dieser Diebstahl vor uns verborgen geblieben. Haben Sie mit Mister Williams gesprochen?«
Martin bejahte.
»Am Telefon klang er ganz vernünftig. Ich habe ihm seine Aussage zugeschickt, die er unterschrieben zurücksenden soll.«
Ich nickte zufrieden und ließ einige Minuten verstreichen, bevor ich ihm von meiner Begegnung vor Emmas Haus erzählte.
»Er ist nicht allein, Martin!«
»Sie meinen wegen dem Fahrzeug aus Millersburg? Es könnte auch möglich sein, dass er vor vielen Tagen den Wagen entwendet hat.«
»Das meine ich nicht. Ich habe etwas gesehen, was meine Annahme untermauert, und wenn mich meine Sinne nicht täuschen, waren es drei von diesen Gestalten mit den dunkelroten Mänteln, die mich vor Emmas Haus niedergeschlagen haben.”
»Shit!«, stieß Martin aus und schlug gegen das Lenkrad.
»Beruhigen Sie sich. Ich habe mich vielleicht auch getäuscht.”
Als wir um die nächste Ecke bogen, lag das Department bereits in Sichtweite.
»Shit!«, rief ich nun aus, da ich den Wagen von Mister Fender vor dem Department stehen sah.
»Beruhigen Sie sich«, entgegnete Martin schelmisch, während er mir einen Blick zuwarf, der Bände sprach.
»Was will der denn jetzt hier? Ich sagte doch, die Spurensicherung soll mich anrufen. Kein Wort habe ich verloren, dass ich ihn sehen will.«
Martin stellte den Wagen auf einen der vorgesehenen Parkplätze ab. Dort angekommen, blieben wir bestimmt noch einige Minuten wortlos sitzen, und meine Stimmung ging dabei den Bach runter.
»Gehen wir«, sagte ich und stieg aus dem Wagen. Martin folgte mir.
»Nicht schlecht«, raunte ich, als ich Charles Fenders teurem Corvette Coupé einen verachtenden Blick zuwarf.
»Er hat eben ein höheres Gehalt«, konterte Martin.
»Eine seltsame Welt ist das hier. Die, die am wenigsten leisten, bekommen die meiste Kohle.«
»Nett, dass Sie es einrichten konnten!«, rief der Bezirksstaatsanwalt, als ich das Department betrat. Er stand mit dem Rücken zur Wand, während sich die Deputies im Halbkreis um ihn herum auf Stühlen versammelt hatten. Dieser ganze Aufwand erinnerte mich an einen Kindergarten, wo es die Erzieher auch nicht anders hinbekamen, genug Aufmerksamkeit zu bekommen. Was für ein Idiot!
»Wir sprachen eben davon, was für ein Spiel Sie mit allen hier Anwesenden treiben.«
»Ich verstehe nicht ganz ...«
»Dann gestatten Sie mir, etwas deutlicher zu werden.«
Er schwieg einen Moment, wobei mein Blick ihn hätte töten können. Dann erhob Fender wieder seine Stimme.
»Diese Deputies leisten seit einigen Jahren hervorragende Arbeit und Sie lassen sie im Dunkeln tappen. Kein Wort verlieren Sie über das, was hier vorgeht«, schrie er mich an.
»Glauben Sie etwa, Ihnen gehört der Bezirk hier alleine? Wir brauchen keine Einzelkämpfer! Diesen Ramboscheiß können Sie sich gleich wieder aus dem Kopf schlagen! Wir befinden uns in der Realität, und wenn Sie das nicht endlich einsehen, treffen wir uns vor dem Untersuchungsrichter wieder, weil ich dann Ihre Kompetenzen infrage stelle und ich sage Ihnen, mir fällt schon noch etwas ein, Sie einzubuchten!«
»Entschuldigen Sie mal bitte, Mister Fender, aber ich halte Sie für ein Riesenarschloch!«, konterte ich abfällig.
Er kochte vor Wut, während die Deputies mit dieser Situation völlig überfordert waren. Die plötzliche Stille übertraf selbst die im unendlichen Weltraum.
»Alle raus!«, rief Fender, und sofort folgten alle dieser Aufforderung. Solch eine Disziplin hatte ich unter den Hilfssheriffs selten erlebt. Wenn diese Männer genauso unter meiner Füh rung arbeiten würden, dann sähe ich
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