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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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glaubhafter denn je.«
    »Was wurde aus dem Mönch?«
    »Mein Vater meinte, dass er tief nach Russland vordringen konnte und die orthodoxe Kirche sich seiner annahm. Die Schrift, welche der Mönch mit sich führte, wurde dem damaligen Patriarchen Nikon vorgelegt. Dieser war so begeistert von diesem besagten elften Buch, dass er die Reform des russischen Ritus initiierte. Er behauptete, dass durch Fehler beim Kopieren der Kirchenbücher zu viel weggelassen worden sei. Allein dieser Standpunkt reichte ihm völlig aus, die Kirche zu reformieren, und seitdem existieren die Altorthodoxen. Aus dieser Gruppierung jedoch trat etwas völlig Neues hervor: Menschen, die dieses Buch für das Wichtigste und Heiligste unter all den anderen Büchern hielten, auch wenn sie es immer wieder bestritten hatten. Es entstand eine Sekte, die sich von der Kirche abgewandt hatte, die sogenannten Chlysten!«
    »Die Chlysten? Ich glaube, schon einmal von denen gehört zu haben. Existiert diese Bewegung überhaupt noch?«, fragte ich interessiert.
    Elsa zuckte mit den Schultern. »Es gibt keine schriftlichen Überlieferungen, wenn Sie das meinen, aber mein Vater sprach davon, dass sie sich später einer neuen Sekte angeschlossen haben, um so ihre geheimen Rituale und ihr Ziel, die Welt zu verändern, im Verborgenen vollbringen zu können.«
    »Dann ist unser Mann mit dem dunkelroten Mantel ein Mitglied dieser Sekte?«
    Sie nickte. »Mister Dark, ich glaube das nicht nur, sondern ich bin absolut davon überzeugt. Diese Rituale, welche er hier abzieht, sind ein Zeichen. Er bezweckt damit, dass die Bücher des Alten Testaments sterben und dass dadurch das elfte Buch zum Leben erweckt wird!«
    »Und wie nennt sich diese neue, geheime Sekte?«
    »Darüber wusste mein Vater nicht viel. Es könnten sich alle möglichen Leute dahinter verbergen.«
    »Aber es muss sich um eine Gruppierung handeln, die man kennt, nicht wahr? Eine Sekte, der man es nicht ansieht, richtig?«
    »Sie treffen es auf den Punkt!«
    Ich nickte voller Überzeugung. »Dann weiß ich, wo ich anfangen muss! Ist etwas bekannt über den, der der neue Messias sein sollte?«
    »In den Geschichtsbüchern, welche mein Vater in seiner Bibliothek im Laufe der Jahre angesammelt hatte, standen nur vage Anspielungen darauf, dennoch markierte er wichtige Details. Alles in allem deutete es auf einen Mann hin, den man als Geistheiler kannte, einen Mann, der einen mächtigen Einfluss auf den Zaren ausübte, einen Mann, vor dem sich viele fürchteten. Und es gibt noch einen weiteren, wichtigen Hinweis: Er wurde ebenso blutig hingerichtet wie Gottes erster Sohn.«
    »Nun sagen sie schon! Von wem ist hier die Rede?«
    »Sein Name lautete Grigori Jefimowitsch Rasputin!«
    Ich wandte meinen steinernen Blick in Richtung Norden. Der kalte Wind trieb mir die Tränen in die Augen, und der leichte Schneefall erschwerte mir die Sicht. Eine Gänsehaut überkam mich, doch es kam nicht von der Kälte, sondern von der Gewissheit, dass das Grauen hier endlich einen Namen trug. Nun wusste ich, wo ich beginnen musste, wo ich das Brecheisen ansetzen musste, um diese Morde aufzuklären: Bei den Amish!

RUTH
    Und es geschah in den Tagen, als die Richter richteten, da entstand eine Not im Land. Und ein Mann von Bethlehem-Juda ging hin, um sich im Gebiet als Fremder aufzuhalten.
    1. Ruth Kapitel 1 Vers 1
    »Sie meinen, bei den hier angesiedelten Amish?«, fragte Elsa überrascht. »Finden Sie das nicht ein wenig dreist, diese frommen Menschen hier zu verdächtigen?«
    Fromm! Dass ich nicht lache. Ich schüttelte den Kopf.
    »Das hat nichts mit einem Verdacht zu tun, Miss Below, ich folge lediglich einer Spur. Und wenn ich Sie erinnern darf: Sie persönlich haben mich auf diese Fährte gebracht, wobei es mich ein wenig ärgert, nicht selbst darauf gekommen zu sein. Ein gewisses Unbehagen habe ich schon immer bei diesen seltsamen Amish gefühlt, dennoch glaubte ich den Aussagen der Einwohner von New Rock.«
    »Was sagten denn die Einwohner aus?«
    »Nun ja, ich kann mich noch an eine finstere Begegnung vor einigen Wochen im »Angel’s Bell« erinnern, als plötzlich ein Hüne an der Bar stand und mich mit finsteren Augen anstarrte.«
    »Hatten Sie Angst?« Elsas Frage klang, als würde sie es gern einmal erleben, dass ich mich vor etwas fürchtete. Ob diese Frau mich durchleuchten wollte?
    »Angst nicht gerade, eher ein seltsames Gefühl in der Magengegend, das mich davor warnte, in die Nähe dieses seltsamen Amish zu

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