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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Merrick
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geraten.«
    »Sie hatten also Angst«, schmunzelte sie, wobei sie es zu ver decken versuchte. Doch ihre Mundwinkel verrieten es mir. Gott, wie gerne hätte ich sie noch einmal geküsst!
    »Möglich«, knirschte ich mit dem Gefühl, ertappt worden zu sein.
    »Und was tat dieser Hüne, wie Sie ihn nennen, in der Bar?«
    »Er schien irgendwelche Gegenstände zu kaufen, laut Parkers Aussage, der mir im Nachhinein noch versicherte, dass dieser Amish harmlos sei.«
    »Parkers Aussage?«, wiederholte sie mit einem leicht abfälligen Ton. »Sie scheinen gleich immer alle zu verhören. Gibt es bei Ihnen auch so etwas, was man Unterhaltung nennt?«
    Wenn Elsa Below ein männlicher Deputy gewesen wäre, wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, ihm die Leviten zu lesen, doch bei ihr konnte ich das nicht. Und ich glaubte zu wissen, dass Miss Below genau das ausnutzte. Ihre Menschenkenntnis war ebenso gut ausgeprägt wie meine, oder zumindest annähernd – vielleicht sogar besser.
    »Parker ist der Barkeeper dieses Schuppens, und wir haben uns unterhalten. Sie müssen wissen, zu dem Zeitpunkt hatte ich meinen Dienst noch nicht angetreten. Es war die Nacht vor meinem ersten Tag als Sheriff in Crimson.«
    »Verzeihen Sie, Sheriff. Mein Vater sagte schon immer, dass ich eine vorlaute Klappe hätte und dass die mich irgendwann meinen Kopf kosten würde.«
    »Das waren aber harte Worte für die eines Vaters.«
    Sie nickte und schwieg. Ich glaubte, dass ich sie damit an einem wunden Punkt getroffen und sie dadurch vermutlich an ihren toten Vater erinnert hatte.
    Gedanken an den Verlust eines geliebten Menschen sind die schlimmsten, die es für jemanden geben kann. Sie treffen einen hart, und das Wissen, dass nichts und niemand einem wirklich helfen kann, macht die ganze Sache nur noch schlimmer. Es frisst einen förmlich von innen auf.
    »Elsa«, rief ich zweimal zu ihr hinüber, bevor sie meine Stimme endlich wahrnahm. »Rufen Sie die Zentrale, und lassen Sie einen Streifen- und einen Krankenwagen hier antanzen. Die sollen sich um die Leiche kümmern.«
    »Verstanden«, erwiderte sie, noch völlig übermannt von ihren Gedanken, wie mir ihr glasiger, starrer Blick verriet.
    Während Elsa mit dem Anfunken der Zentrale beschäftigt war, sah ich über die Landschaft. Der Nebel beeinträchtigte meine Sicht derart, dass ich die ersten Häuser der Siedlung nur durch dunkle Umrisse erahnen konnte. Mein Blick verschärfte sich plötzlich, als ich glaubte, einen Wagen dort vorn entdeckt zu haben.
    Ich lief ein paar Schritte und kniff die Augen ein wenig zusammen.
    »Das kann doch nicht ...«, flüsterte ich und lief schnell zum Kofferraum meines Caprice, der wegen der Kälte schwer zu öffnen war. Es vergingen bestimmt zwei Minuten, bis ich endlich den Schlüssel in das vereiste Schloss rammen konnte. Ein Fluch nach dem anderen kam über meine mittlerweile vor Kälte blau anlaufenden Lippen.
    »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Mister Dark?«
    Diese verdammte Frage ließ mich bewegungslos werden. Sie erinnerte mich sofort an den widerwärtigen Bileam, der mir, auch wenn ich es nur ungern zugab, einen gewissen Schauder über den Rücken laufen ließ. Doch zu meiner Erleichterung kam die Frage von Miss Below.
    Während ich noch wie gelähmt dastand und wir uns beide fragend anstarrten, klappte der Deckel plötzlich von selbst auf, nachdem sich wohl das Schloss doch noch dazu entschieden hatte, meinen übertriebenen Gewaltanwendungen nachzugeben.
    Ich holte das Fernglas aus dem Kofferraum. Standardausrüstung!
    Mein Blick durch die Gläser bestätigte meinen Verdacht: Ich hatte zu lange gebraucht, um noch irgendetwas erkennen zu können. Verflucht noch mal! Verärgert warf ich den Feldstecher zurück in den Wagen.
    »Was war denn?« fragte Elsa.
    »Ich habe geglaubt, dort vorn einen Wagen gesehen zu haben.«
    »Einen Wagen?«
    Ich nickte, wobei sie keine Antwort zu erwarten schien, denn ein ungläubiges »Hm« folgte ihrer Frage.
    »Sie waren die ganze Nacht im Einsatz und haben kein Auge zugetan. Vielleicht sind Sie übernächtigt und Ihre Sinne haben Ihnen einen Streich gespielt, Sheriff!«
    Sie sah mich an. »Ich meine, Sie sind nun auch keine zwanzig mehr.«
    Verärgert schloss ich die Augen und hätte am liebsten losgebrüllt, doch ich riss mich zusammen. Ihr scheinheiliges »Verzeihen Sie mir meine vorlaute Klappe« konnte mich auch nicht mehr überzeugen.
    Doch ich war mir mehr als sicher, dass ich dort vorn einen Wagen gesehen hatte. Wenn mich nicht

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