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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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und, um die Wahrheit zu sagen, eher trocken gewesen. »Ist bei euch da oben in Beantown alles in Ordnung? Es sieht dir gar nicht ähnlich, tagsüber anzurufen. Wo bist du, bei der Arbeit im Krankenhaus?«
    »Nein, da bin ich nicht. Es ist mir richtig peinlich, das zuzugeben, aber ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann wir zum letzten Mal miteinander telefoniert haben.«
    »Das ist ungefähr acht Monate her. Du hast mich angerufen, um mir zu erzählen, dass Craig wieder zurück nach Hause gekommen war. Wenn ich mich recht erinnere, war ich nicht allzu optimistisch, dass sich alles wieder einrenken würde, und habe das auch so gesagt. Craig hat auf mich nie den Eindruck eines besonderen Familienmenschen gemacht. Ich weiß noch, dass ich sagte, er sei ein großartiger Arzt, aber kein Vater oder Ehemann. Es tut mir leid, falls ich dich dadurch verletzt habe.«
    »Deine Bemerkungen haben mich überrascht, aber nicht verletzt.«
    »Als ich nichts mehr von dir hörte, hatte ich das vermutet.«
    Wenn du das vermutet hast, hättest du ja auch anrufen können, dachte Alexis, sprach es jedoch nicht aus.
    Stattdessen sagte sie: »Aber da du danach gefragt hast, bei uns hier oben in Beantown läuft es gerade nicht so gut.«
    »Das tut mir leid. Ich hoffe, meine Prophezeiung hat sich nicht bewahrheitet.«
    »Nein, Craig wohnt noch immer zu Hause. Ich glaube, ich habe letztes Mal, als wir miteinander sprachen, nicht erwähnt, dass er wegen eines Behandlungsfehlers verklagt worden ist.«
    »Nein, diesen Leckerbissen hattest du mir verschwiegen. War das, nachdem er nach Hause zurückgekommen ist oder davor?«
    »Es war eine schwierige Zeit für uns alle«, sagte Alexis und ignorierte Jacks Frage.
    »Das kann ich mir vorstellen. Was ich mir aber kaum vorstellen kann, ist, dass jemand ihn verklagen konnte, so sehr, wie er sich für seine Patienten einsetzt. Andererseits, bei der gegenwärtigen Goldgräberstimmung im Arzthaftungsbereich ist wohl jeder gefährdet.«
    »Der Prozess hat heute erst begonnen.«
    »Dann wünsch ihm viel Glück von mir. Ich kenne ja sein Bedürfnis, immer und überall der Klassenbeste zu sein, also kann ich mir vorstellen, dass ihn diese öffentliche Kritik, auf die das Ganze ja hinausläuft, wohl ziemlich mitnimmt.«
    »Das ist noch untertrieben. Wegen eines Behandlungsfehlers verklagt zu werden, ist für jeden Arzt schwierig, aber Craigs Selbstwertgefühl hat darunter ganz besonders gelitten. Für ihn gibt es nichts anderes, als Arzt zu sein. Die letzten acht Monate waren für ihn die reinste Hölle.«
    »Und wie war es für dich und die Mädchen?«
    »Nicht einfach, aber wir sind zurechtgekommen, abgesehen vielleicht von Tracy. Fünfzehn Jahre alt zu sein, ist manchmal hart, und diese zusätzliche Belastung hat alles noch schlimmer gemacht. Sie kann sich nicht so recht dazu durchringen, Craig zu verzeihen, dass er uns verlassen und ein Verhältnis mit einer seiner Sekretärinnen angefangen hat. Das hat ihrem Männerbild einen ziemlichen Schlag versetzt. Meghan und Christina haben es eigentlich sehr gut weggesteckt. Du weißt ja, dass Craig nie genug Zeit hatte, um wirklich ein Bestandteil ihres Lebens zu werden.«
    »Ist denn zwischen dir und Craig alles in Ordnung? Läuft alles wieder normal?«
    »Unsere Beziehung hängt in der Warteschleife, und er schläft im Gästezimmer, bis dieser ganze Behandlungsfehler-Schlamassel durchgestanden ist. Ich bin realistisch genug, um zu wissen, dass er im Moment sehr viel um die Ohren hat. Zu viel, um die Wahrheit zu sagen, und das ist auch der Grund, warum ich anrufe.«
    Alexis verstummte und atmete tief ein.
    »Wenn du Geld brauchst, das ist kein Problem«, bot Jack an.
    »Nein, Geld ist kein Thema. Wir haben ein anderes Problem. Im Moment sieht es ganz danach aus, als könnte Craig diesen Prozess verlieren. Und unter dem Druck der öffentlichen Kritik, wie du es genannt hast, besteht die Gefahr einer akuten Belastungsreaktion, laienhaft gesprochen, eines Nervenzusammenbruchs. Und wenn das passiert, sehe ich wirklich keine Chance mehr für eine Versöhnung. Ich glaube, es wäre eine Tragödie, für Craig, für mich und auch für die Mädchen.«
    »Dann liebst du ihn also immer noch?«
    »Das ist eine schwierige Frage. Lass es mich so sagen: Er ist der Vater meiner Töchter. Ich weiß, dass er nicht der beste Vater war, und auch nicht gerade der traditionelle Bilderbuch-Ehemann, aber er war ein wunderbarer Ernährer und immer sehr fürsorglich. Ich glaube

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