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Crisis

Titel: Crisis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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eine Hauptstraße zu suchen, klingelte plötzlich sein Handy. Er griff in seine Tasche und holte es heraus. Die Nummer kam ihm nicht bekannt vor. Er nahm das Gespräch an und meldete sich.
    »Dr. Stapleton, hier ist Jordan Stanhope. Ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Es gab schon angenehmere Zeiten in meinem Leben, aber im Großen und Ganzen ist alles in Ordnung.« Der Anruf überraschte ihn.
    »Ich wollte mich für die Art und Weise entschuldigen, wie Mr Fasano und sein Partner Sie in meinem Haus behandelt haben.«
    »Danke«, entgegnete Jack. Ihm fielen noch andere, geistreichere Erwiderungen ein, aber er biss sich auf die Zunge.
    »Ich habe gesehen, wie Sie geschlagen wurden. Und ich war beeindruckt von Ihrer Reaktion.«
    »Dazu bestand kein Grund. Es war beschämend dämlich von mir, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Mann bewaffnet war.«
    »Meiner Meinung nach hatte er sich das selbst zuzuschreiben.«
    »Ich bezweifle, dass er Ihre Ansicht teilt. Dieser Teil meines Besuchs hat mir am wenigsten gefallen.«
    »Mir ist bewusst geworden, was für ein Rüpel Mr Fasano ist. Und das ist mir sehr unangenehm.«
    Es ist noch nicht zu spät, um die Hunde zurückzupfeifen, dachte Jack, sprach es jedoch nicht aus.
    »Außerdem kommen mir allmählich Bedenken, nicht nur, was seine Strategien betrifft, sondern auch, weil er scheinbar nicht das geringste Interesse daran hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen.«
    »Willkommen in der Welt der Anwälte«, entgegnete Jack. »Unglücklicherweise besteht bei Zivilprozessen das Ziel in einer Klärung der Streitfrage, nicht darin, die Wahrheit ans Licht zu bringen.«

»Nun, ich werde mich daran jedenfalls nicht beteiligen. Ich werde die Exhumierungsgenehmigung unterschreiben.«
     

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    Kapitel 9
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    Newton, Massachusetts Dienstag, 6. Juni 2006 19.30 Uhr

    Als Jack schließlich wieder beim Haus der Bowmans ankam, war es zu spät, um noch eine Runde Basketball in Erwägung zu ziehen. Er hatte auch das Abendessen mit den Mädchen verpasst, die sich in ihre Zimmer zurückgezogen hatten, um für die anstehenden Prüfungen zu lernen. Anscheinend war seine Anwesenheit im Haus bereits zur Gewohnheit geworden, denn keines von ihnen kam herunter, um ihn zu begrüßen. Zum Ausgleich hatte Alexis ihn überschwänglich empfangen und sofort seine gerötete, blutunterlaufene, angeschwollene linke Gesichtshälfte bemerkt.
    »Was um Himmels willen ist passiert?«, hatte sie besorgt gefragt.
    Jack hatte sie abgewimmelt und behauptet, es sei nichts, aber versprochen, ihr später alles zu erklären, wenn er sich frisch gemacht habe. Er hatte das Thema gewechselt, indem er sich nach Craig erkundigt hatte. Alexis hatte nur erwidert, dass er im großen Wohn-Ess-Zimmer sei, ohne näher darauf einzugehen.
    Jack war kurz unter die Dusche gesprungen, um den Tag abzuwaschen, und als er nun wieder herauskam, wischte er den beschlagenen Badezimmerspiegel frei, um einen Blick auf sein Gesicht zu werfen. Nach dem heißen Wasser war die Röte noch tiefer als zuvor. Was er bis dahin nicht bemerkt hatte, war eine kleine hellrote, flammenförmige Blutung im weißen Teil seines Augapfels. Als er sich näher an den Spiegel heranbeugte, sah er ein paar winzige subkutane Blutungen seitlich über dem Wangenknochen. Es bestand kein Zweifel, dass Franco ihm eine ordentliche Backpfeife verpasst hatte. Unwillkürlich fragte sich Jack, wie Franco wohl aussah, denn seine Handfläche war nach dem Aufprall immer noch empfindlich, was darauf hindeutete, dass er ihn genauso hart getroffen hatte.
    Nachdem Jack sich umgezogen hatte, warf er auf Alexis’ Anweisung hin seine dreckige Wäsche in den Korb in der Waschküche.
    »Was hältst du von Abendessen?«, schlug Alexis vor. Sie stand in der Küche.
    »Das wäre wunderbar«, antwortete Jack. »Ich sterbe vor Hunger, ich hatte keine Zeit für ein Mittagessen.«
    »Wir hatten Steaks vom Grill, gebackene Kartoffeln, gedämpften Spargel und Salat. Wie klingt das?«
    »Traumhaft«, entgegnete er.
    Während der kurzen Unterhaltung hatte Craig kein Wort gesagt. Er saß zwölf Meter von ihnen entfernt auf dem Sofa, auf genau dem gleichen Platz wie am Morgen, diesmal jedoch ohne die Zeitung. Er trug dieselben Sachen, die er tagsüber angehabt hatte, aber inzwischen war das Hemd zerknittert, der oberste Kragenknopf geöffnet und die Krawatte gelockert. Reglos wie eine Statue starrte er auf den Flachbildfernseher. Das an sich wäre Jack nicht ungewöhnlich vorgekommen, wäre der

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