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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Jegar schnaubte verächtlich. »Eine Hure. Du
würdest für eine Hure sterben?« Plötzlich stürmte er auf Saban zu, während er
gleichzeitig mit seinem Speer nach ihm ausholte, und er lachte höhnisch, als
Saban ungeschickt zur Seite wich. »Geh nach Hause, Saban«, riet Jegar ihm
voller Verachtung zu und senkte seine Speerklinge wieder. »Worauf könnte ich
schon stolz sein, wenn ich einen Ochsen wie dich töten würde?«
    Saban stieß mit seinem Speer nach Jegar, aber die Klinge
wurde einfach weggeschlagen. Dann griff Jegar abermals an, fast lässig; diesmal
schlug Saban den Speer seines Widersachers beiseite und sah im selben Moment
das Schwert auf der anderen Seite aufblitzen - und er musste sich mit einem
Rückwärtssprung retten, um dem kraftvollen Hieb auszuweichen. Dann kam wieder
der Speer, dann das Schwert, und er wich ständig zurück über den mit feuchten
Blättern bedeckten Humusboden, wie gebannt durch die blitzenden Klingen, die
Jegar mit solch sicherem Geschick handhabte. Kämpfen war Jegars Leben, und er
übte jeden Tag seine Waffen; deshalb hatte er längst gelernt, die Behinderung
durch seine verkrüppelte Hand wettzumachen. Jegar stieß abermals mit seinem
Speer zu, dann brach er seinen Angriff abrupt ab, um Saban kopfschüttelnd zu
betrachten. »Du bist es nicht wert, getötet zu werden«, verhöhnte er ihn.
Einige seiner Männer waren auf den Hügel heraufgekommen, um den Kampf zu
beobachten, und Jegar winkte sie fort. »Es ist unsere Auseinandersetzung«,
teilte er ihnen mit, »aber sie ist vorbei.«
    »Das ist sie nicht«, schrie Saban und stürzte sich mit
seinem Speer auf Jegar, um die Waffe sofort zurückzureißen, als Jegar zu
parieren begann, und dann abermals zuzustoßen, wobei er auf Jegars Kehle zielte
- aber Jegar wich geschickt zur Seite und schlug Sabans Speer mit seinem
Schwert zu Boden.
    »Willst du wirklich sterben, Saban?«, säuselte er. »Weil
du nämlich nicht sterben wirst. Wenn du mich bekämpfst, werde ich dich nicht
töten. Stattdessen werde ich dich zwingen, vor mir niederzuknien, und dann
werde ich auf deinen Kopf pissen, wie ich es schon einmal getan habe.«
    »Und ich werde auf deine Leiche pissen«, stellte Saban
grimmig in Aussicht.
    »Dummkopf«, zischte Jegar. Er stieß die Speerklinge mit
schlangenartiger Schnelligkeit vorwärts und drängte Saban zurück; dann stach er
abermals zu, und Saban sprang auf einen Felsblock, sodass er höher als Jegar
stand. Doch Jegar schwang sein Schwert und holte mit der scharfen Klinge nach
seinen Beinen aus, wodurch er Saban zwang, noch höher zurückzuweichen, bis er
nicht mehr weiterkonnte. Jegar lachte höhnisch, als er die Furcht auf Sabans
Gesicht sah, und sprang vorwärts, um Saban mit seinem Speer zu durchbohren - in
dem Moment wurde er von Slaol getroffen.
    Der Sonnenstrahl drang durch das Laubdach über ihren
Köpfen, bahnte sich einen Weg durch Myriaden von sich ständig bewegenden grünen
Blättern. Es war ein Speer aus Licht, der durch die Zweige der Bäume glitt,
Jegar in die Augen traf und blendete. Die gleißende Helligkeit hielt nur einen
Herzschlag lang an; aber Jegar zuckte unwillkürlich zusammen und drehte mit
einem Ruck den Kopf weg - in diesen Bruchteilen von Sekunden sprang Saban von
dem Felsblock und rammte Jegar seinen Speer geradewegs in die Kehle. Er schrie
laut, als er zustieß: Dieser Schrei galt Derrewyns Qualen, seinem eigenen Sieg
und der triumphierenden Freude, die er empfand, als er das Blut seines Feindes
in einem hellroten Sprühregen aus der Wunde spritzen sah.
    Jegar sank zu Boden. Er hatte seinen Speer fallen lassen
und hielt mit beiden Händen seine Kehle umklammert, wo sein Atem blutige
Blasen warf. Heftig zuckend zog er die Knie an den Bauch, und seine Augen
rollten wild, als Saban die bronzene Speerspitze in seiner Kehle herumdrehte
und dann noch einmal, sodass immer mehr Blut in das Moos floss. Dann riss er
den Speer mit einem Ruck heraus, Jegar blickte mit einem Ausdruck der Ungläubigkeit
zu ihm auf, und Saban stieß seinem Feind die Speerklinge in den Bauch.
    Ein letztes Zittern schüttelte Jegars Körper, dann blieb
er vollkommen reglos liegen. Saban starrte keuchend und mit weit aufgerissenen
Augen auf seinen Feind hinunter, wagte kaum zu glauben, dass Jegar wirklich
tot war. Er hatte sich schon besiegt geglaubt, was auch zutraf - aber dann hatte
Slaol plötzlich eingegriffen. Saban zog den Speer aus Jegars Leichnam, dann
wandte er sich um und blickte Ratharryns schockierte

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