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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Steine bei
Sommerende zum Fluss Sul befördert hatten. Bis dahin sei die Reise ohne
Zwischenfälle verlaufen, erklärte er. Die Boote waren mühelos auf den hohen
Meereswellen geritten, die Steine hatten sich nicht aus ihrer Vertäuung
gelöst, und sie waren sicher in die Flussmündung gelangt. Aber dann fingen die
Schwierigkeiten an.
    Die Anhänger von Stakis, der von Lengar besiegt worden
war, streiften noch immer durch Drewenna, und einige dieser Gesellen hatten
Tributzahlungen verlangt, die Lewydd nicht leisten konnte. Also war er in der
Mündung des Suls geblieben, wo er einen Schutzzaun um ihr Lager errichtet und
darauf gewartet hatte, dass die Männer von Kellan, dem neuen Clanführer von
Drewenna, eintrafen, um die Strolche zu vertreiben.
    Kellans Speerkämpfer hatten die Boote den Sul hinauf
eskortiert; doch als sie den seichten Oberlauf des Flusses erreichten, wo die
Boote nicht mehr schwimmen konnten, warteten keine Schlitten auf sie! Kellan
hatte zwar versprochen, die benötigten Transporthilfen bereitzustellen, aber
er hatte sein Versprechen nicht gehalten; so war Lewydd nach Ratharryn
gewandert, hatte dort mit Lengar gestritten und ihn um Hilfe gebeten, bis
dieser sich schließlich bereit erklärt hatte, Kellan zur Mithilfe zu überreden.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Herbstwinde jedoch schon sehr kalt und stürmisch
gewesen, es hatte in Strömen geregnet; viele Tage harter, ermüdender Arbeit
waren erforderlich, die Bäume zu fällen und die großen Schlitten zu bauen, auf
die zuerst die Steine, anschließend die Boote verladen wurden.
    Ochsen hatten all die Lasten über die Hügel zu dem nach
Osten strömenden Fluss gezogen, wo die Boote zu Wasser gelassen und die Steine
wieder auf die Boote verladen worden waren; dann hatte Lewydd die Flotte nach
Osten geleitet, bis sie zu Mais Fluss gelangten, von wo aus er die Boote nach
Ratharryn staken ließ.
    Und dort lagerten die Tempelsteine nun. Zuletzt hatte er
die großen Boote in ihre drei Rümpfe zerteilt und die Rückreise angetreten; sie
mussten die Boote wieder durch die seichten Quellflüsse ziehen und bei der Siedlung
Sul erneut zu Wasser lassen; aber als sie schließlich die Mündung des Flusses
erreichten, waren sie von bitterer Kälte und heftigen Winterstürmen überrascht
worden. Lewydd hatte es nicht gewagt, über die stürmische, aufgewühlte See in
Richtung Heimat zu fahren, und so hatte er in der Mündung des Suls gewartet,
bis sich das Wetter wieder besserte.
    Jetzt waren er und alle seine Männer wieder daheim, die
ersten Tempelsteine indessen sicher nach Ratharryn gelangt. Saban weinte, weil
Cagan tot und verbrannt war, aber auch, weil es wieder Freude auf Erden geben
würde. Denn der Tempel begann an seinem neuen Bestimmungsort zu entstehen.
     
    13. KAPITEL
     
    A urennas zweites Kind war ein
Mädchen, und Aurenna nannte sie Lallic, was in der Sprache der Fremdländischen
»die Auserwählte« hieß. Saban war zuerst gar nicht glücklich über den Namen,
denn er schien dem Kind bereits ein Schicksal aufzubürden, noch bevor die Vorsehung
eine Chance gehabt hatte, über sein Leben zu entscheiden; aber Aurenna bestand
auf Lallic, und Saban gewöhnte sich schließlich daran. Aurenna empfing danach
nie wieder, doch ihr Sohn und ihre Tochter waren kräftig und gesund. Sie lebten
am Fluss, und Leir konnte schwimmen, fast noch bevor er anfing zu laufen. Er
lernte, ein Boot zu paddeln, mit einem Bogen zu schießen und an den seichten
Stellen des Flusses mit einem Speer zu fischen. Während Bruder und Schwester
nun heranwuchsen, sahen sie die Tempelsteine auf ihrer Reise zum Meer an ihrer
Hütte vorbeigleiten.
    Es dauerte fünf Jahre, um sämtliche Findlinge nach
Ratharryn zu befördern. Lewydd hatte gehofft, die Reisen in kürzerer Zeit zu
bewältigen, doch er wollte mit seiner schwerfälligen Flotte nur dann aufs Meer
hinaussteuern, wenn ihm die Wetterbedingungen sicher erschienen. In einem
Jahr konnten überhaupt keine Steine transportiert werden, und in dem darauf
folgenden war nur eine einzige Fahrt möglich; aber wenn die Boote dann
tatsächlich ausliefen, verhielten sich die Götter stets wohlwollend, es gingen
keine Steine mehr verloren, und nicht ein Mann ertrank.
    Lewydd brachte Neuigkeiten aus Ratharryn von seinen
Unternehmungen mit; er erzählte Saban, wie der Tempel neu aufgebaut wurde und
wie der Krieg zwischen Lengar und Cathallo weiterging. »Keine Seite kann
diesen Krieg gewinnen«, erklärte Lewydd, »und keine Seite wird

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