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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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zu, als sie von Lengars Kriegen erzählten: wie er
eine Herde von Cathallos Ochsen gestohlen hatte, wie er Raubzüge bis tief in
das Land des Volkes im Osten von Ratharryn unternommen hatte und wie er von
dem Volk, das an der Mündung des Flusses Mai lebte, hohe Abgaben erpresst
hatte. Im Augenblick, so sagte Gundur, hielt Lengar sich in Drewenna auf. Er
war dorthin gegangen, erklärte Gundur, um Kellans Speerkämpfer zu holen. »Die
Ernte ist eingebracht«, fuhr Gundur fort, »also gibt es wohl kaum einen
besseren Zeitpunkt, um Cathallo anzugreifen, nicht? Wir werden sie ein für alle
Mal erledigen. Du kannst dich uns anschließen, Saban. Dann teilen wir uns die
Beute. Na, was hältst du davon?« Gundur lächelte, als er diese Einladung aussprach.
Er schien freundlich, als wollte er andeuten, dass die alte Feindschaft
zwischen Saban und Lengar lange vergessen sei.
    »Was führt dich nach Sul?«, wollte Saban wissen.
    »Du«, erwiderte Gundur. »Lengar hat gehört, die letzten
Tempelsteine wären eingetroffen, und er hat uns geschickt, um herauszufinden,
ob das auch wirklich stimmt.«
    »So ist es«, sagte Saban und wies auf die Boote. »Und du
solltest Lengar auch sagen, dass Kereval von Sarmennyn mitgekommen ist, um
seine Schätze in Empfang zu nehmen.«
    »Ich werde es ausrichten«, versprach Gundur, dann wandte
er sich ab, um zu beobachten, wie Aurenna von den Hütten zum Fluss
hinunterging. Sie trug einen Wasserschlauch, den sie am Fluss füllte und
anschließend zu den Hütten zurücktrug; Gundur starrte sie die ganze Zeit über
fasziniert an. »Wer ist das?«, fragte er mit fast ehrfürchtig klingender
Stimme. »Meine Frau«, sagte Saban kalt.
    »Ich werde Lengar mitteilen, dass ihr beide hier seid. Er
wird sehr erfreut sein.« Gundur erhob sich. Er zögerte einen kurzen Moment, und
Saban fragte sich, ob er vorhatte, von Jegars Tod anzufangen, der sich in so
unmittelbarer Nähe der Stelle ereignet hatte, wo sie gerade gegessen hatten;
doch Gundur fragte lediglich, ob Saban die Absicht habe, die Steine noch am
selben Tag flussaufwärts zu transportieren.
    »Das haben wir vor, ja«, bestätigte Saban.
    »Dann sehen wir dich in Ratharryn«, verabschiedete Gundur
sich, und er führte seine Männer nach Süden; Saban und seine Familie kehrten
indessen zu den Steinen zurück und widmeten sich wieder der ermüdenden Aufgabe,
die schweren Boote gegen die Strömung des Flusses stromaufwärts zu staken.
Jetzt wusste Lengar also, dass Aurenna in das Herzland gekommen war, und auch,
wie schön sie war; Saban berührte verstohlen den Nussschalentalisman, der an
seinem Hals hing.
    Die Reise wurde weniger beschwerlich, als sie eine halbe
Tagesreise weit den Sul hinaufgefahren waren; denn jetzt konnten die Männer im
Wasser waten und die Boote durch den seichten Fluss ziehen. Am nächsten Tag
gelangten sie an eine Stelle, wo ein kleiner Nebenfluss von Süden her in den
Sul mündete, und Lewydd steuerte die Boote in diesen schmaleren Strom. Die
Strömung war weniger stark, fast träge, und sie kamen leicht voran, sodass sie
noch am selben Abend den Ort erreichten, wo das Wasser schließlich zu seicht
war für die Boote und wo die großen Schlitten warteten. Am Morgen darauf trafen
Männer aus Drewenna ein, und sie hievten die elf kleinen Steine von den Booten
auf die Schlitten, um dann die Boote selbst auf noch größere Schlitten zu
verladen.
    Nur der Mutterstein blieb an Ort und Stelle, und es
dauerte einen ganzen Tag, um das Boot mitsamt dem schweren Stein nach einem
Schlitten am Ufer auszurichten und weitere Gleitrollen zu fabrizieren. Nach
der Nachtruhe schirrten sie Ochsen an, um den Felsblock über die Gleitrollen zu
ziehen, und beförderten den Mutterstein schließlich von dem Boot auf den
Schlitten. Weitere vierundzwanzig Stunden später zogen sie das Boot an Land,
während die ersten Steine bereits nach Osten geschleppt wurden.
    Es dauerte drei Tage, um die Wasserscheide zu überqueren.
Sie folgten einem grasbewachsenen Pfad, der sanft anstieg und dann ebenso sanft
wieder zu dem Ufer des ostwärts strömenden Flusses abfiel. Hier wurden die
Boote von den Schlitten gehievt und wieder zu Wasser gelassen, die Steine
hingegen wieder auf die Boote verladen. Lewydd und seine Männer arbeiteten so
schon fünf Jahre lang. Fünf Jahre lang Hieven und Stemmen, Schleppen und
Schieben und Schwitzen - und jetzt war die große Aufgabe fast vollbracht. Sie
brauchten drei Tage, um sämtliche Steine von den Schlitten zu wuchten und

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