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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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schieben.
Dort waren noch andere Dinge verborgen: der leere Köcher des Fremden, eine
Schlangenhaut, die Knochen eines ermordeten Kindes, weitere Knochen, in die
Zeichen eingeritzt waren, und, am kostbarsten von allem, zwei der kleinen
goldenen Rauten, die Camaban sich geschnappt hatte, während Lengar Saban
verfolgte. Jetzt hob er diese beiden Rauten auf und hielt sie fest in seiner
Faust, zeigte sie Galeth aber nicht. »Du glaubst, ich bin ein Dummkopf«, sagte
er. »Das glaubst du doch, nicht?«
    »Nein«, beteuerte Galeth.
    »Aber das bbbin ich«, sagte Camaban. Er war Slaols Narr,
und er träumte seltsame Träume.
    Aber niemand nahm Notiz davon, weil er verkrüppelt war.
Und deshalb würden sie ihn töten.
     
    Am nächsten Morgen wies Neel zwei Männer an, ein flaches
Grab in Lahannas Tempel auszuheben, gleich außerhalb des äußeren Pfahlkreises.
Es war ein günstiger Tag für ein Opfer, daran bestand keinerlei Zweifel; denn
die Wolken, die von dem Unwetter zurückgeblieben waren, lösten sich mehr und
mehr auf, und Lahanna zeigte ihr blasses Gesicht an Slaols Himmel.
    Ein paar dunklere Wolken zogen auf, als sich die
Stammesmitglieder um die fünf Ringe des Tempels versammelten, und einige
befürchteten, dass Hirac die Opferung verschieben würde; aber die Wolken
bereiteten ihm wohl keine Sorgen, denn kurz darauf kamen die Tänzerinnen aus
der Hütte des Hohepriesters. Die Frauen hielten dicht belaubte Eschenzweige in
den Händen, mit denen sie den Boden fegten, während sie vor den sieben
Priestern herumhüpften, deren nackte Körper mit einer dicken Schicht aus Wasser
und Kreide bemalt waren, dekoriert mit spiralförmigen Fingermustern. Hirac
trug ein mit Lederschnüren befestigtes Geweih auf dem Kopf, und die spitzen
Hörner schwankten gefährlich hin und her, als er hinter den Frauen hertanzte.
Um seine Hüften lag ein Gürtel aus Knochen, weitere Knochen baumelten von
seinem schlammverkrusteten Haar herab, und an seinem Hals hing ein glänzender
Talisman aus Bernstein. Neel, der jüngste Priester, spielte auf einer Flöte,
die aus dem Unterschenkelknochen eines Schwans bestand, und ihre Töne
überschlugen sich in einer schrillen Melodie, während er tanzte. Gilan, nach
Hirac der nächstälteste der Priester, führte Camaban an der Hand. Der Junge
durfte für diesen einen Tag nach Ratharryn zurückkehren, und während er sich
innerhalb des Schutzwalls aufhielt, hatten die Frauen Blumen in sein schwarzes
Haar geflochten, das mit Knochenkämmen entwirrt worden war, sodass es jetzt
glatt bis auf seine magere Taille herabfiel. Er war ebenfalls nackt, und seine
geschrubbte Haut sah unnatürlich sauber und makellos aus. Auf seinem flachen
Bauch zeichnete sich das rote Mal von Lahanna ab. Wie Hengalls andere beiden
Söhne war auch er groß, obwohl sich sein ganzer Körper jedes Mal in einer
grotesk anmutenden Drehung zur Seite neigte, wenn er mit dem linken,
verkrüppelten Fuß auftrat. Hengall und die Stammesältesten folgten den Priestern.
    Vier Männer begannen, auf hölzerne Trommeln zu schlagen,
als sich die Prozession näherte, und die Stammesmitglieder, die sich um den
Tempel herum versammelt hatten, begannen zu tanzen. Zuerst wiegten sie sich
nur hin und her, aber als die Trommler einen schnelleren Rhythmus anstimmten,
sprangen sie um den Kreis der Holzpfähle. Sie hielten nur kurz inne, um den
Priestern und den Ältesten Platz zu machen; aber sobald die Prozession durch
sie hindurchgeschritten war, schloss sich der Kreis der Tanzenden wieder.
    Nur die Priester und das Opfer durften durch die Öffnung
in dem flachen Rundwall treten, der den Tempel umgab. Hirac war der Erste, und
er ging zu dem frisch ausgehobenen Grab, wo er den verblassten Mond anheulte,
um die Aufmerksamkeit der Göttin zu erregen, während Gilan Camaban zu der
gegenüberliegenden Seite des Kreises führte und die übrigen Priester die
Tempelkreise umtanzten. Einer von ihnen hielt einen Stock mit einem
Totenschädel hoch, damit die Geister der Ahnen sehen konnten, welch wichtige
Sache an diesem Tag in Ratharryn vor sich ging; ein anderer trug den massigen
Schenkelknochen eines Auerochsen. Ein Ende dieses Knochens bestand aus einer
knorrigen, mit knotenartigen Auswüchsen bedeckten Masse, die mit rotem Ocker
bemalt war. Es handelte sich um den Kindstöter des Stammes, und der zuschauende
Nachwuchs, der mit den Eltern zum Rhythmus der Trommeln tanzte, beäugte den
wuchtigen Totschläger misstrauisch.
    Hengall stand im Tempeleingang. Er

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