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Cromwell, Bernard

Cromwell, Bernard

Titel: Cromwell, Bernard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stonehenge
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Felsblock könnte in zwei Hälften zerbrechen, wenn du ihn zu hoch zu ziehen
versuchst«, erklärte er. Er drehte das Stück Holz seitwärts, und kein noch so
großer Druck konnte es biegen oder zerbrechen; aber als er es wieder so herumdrehte,
dass die flache Seite nach vorn zeigte, hatte er mühelos zwei Teile in der
Hand. »Stell ihn seitwärts in das Loch«, wiederholte er und warf die
Bruchstücke fort.
    »Das werde ich tun!« Saban nickte.
    »Und du wirst meinen Leichnam zum Totenhaus tragen.
Versprich mir das!«
    »Ich werde dich tragen, Onkel«, gelobte Saban zum zweiten
Mal.
    »Jetzt möchte ich schlafen«, sagte Galeth; Saban verließ
die Hütte und ging zu Camaban, um ihm zu berichten, dass Galeth krank war.
Camaban versprach, ihm einen Kräutertrank zu bringen; doch als Saban zur Hütte
seines Onkels zurückkehrte, konnte er den Greis nicht wach bekommen. Galeth lag
auf dem Rücken, den Mund offen, ohne dass ein Atemhauch die Haare seines
Schnurrbarts bewegt hätte. Saban klopfte ihm leicht gegen die Wange, und die
blinden Augen des alten Mannes öffneten sich - aber es war kein Leben mehr
darin. Er war so sanft gestorben, wie eine Feder zu Boden schwebt.
    Die Frauen des Stammes wuschen Galeth' Körper, dann legten
Mereth und Saban den Leichnam auf eine aus Weidenruten geflochtene Trage. Am
nächsten Morgen begleiteten die Frauen den Toten singend zum Ausgang der
Siedlung, bevor Mereth und Saban ihn zum Totenhaus trugen. Haragg ging vor dem
Leichenzug her, gefolgt von einem jungen Priester, der ein Klagelied auf einer
Knochenflöte spielte. Der Leichnam war mit einer Decke aus Ochsenleder bedeckt,
auf die Saban ein paar Efeublätter gestreut hatte. Camaban war nicht gekommen,
und die einzigen anderen Trauernden waren Galeth' andere beiden Söhne, die
Halbbrüder von Mereth.
    Das Totenhaus lag südlich von Ratharryn, nicht allzu weit
vom Himmelstempel entfernt - obwohl es durch ein breites Tal von dem Tempel
getrennt war und durch ein Wäldchen von Birken und Haselnussbäumen abgeschirmt.
Diese Stätte war ebenfalls ein Tempel, den Ahnen geweiht; aber er wurde nie
zum Beten oder für Bullentänze oder Hochzeiten benutzt. Ausschließlich den
Toten gehörte er, und deshalb ließ man ihn so baufällig und mit Unkraut
überwuchert, wie er war. Der Ort stank fürchterlich, besonders im Hochsommer,
und sobald den Trauernden der widerwärtige Verwesungsgeruch in die Nase
stieg, eilte der junge Priester voraus, um die Geister zu vertreiben, die sich
bekanntlich um den Tempel scharten. Er erreichte das Sonnentor und brüllte
gegen die unsichtbaren Seelen an. Raben antworteten mit rauem Gekrächze, dann
breiteten sie widerstrebend ihre schwarzen Schwingen aus und flogen zu den
Bäumen in der Nähe; die kühneren ließen sich allerdings auf den Überresten
eines Kreises aus kurzen Holzpfeilern nieder, die innerhalb des niedrigen Ringwalls
des Tempels standen. Ein Fuchs in den Nesseln des Tempelgrabens knurrte erbost
bei der Ankunft der Männer, dann entfloh er zwischen die Bäume. »Der Ort ist
jetzt sicher«, rief der junge Priester.
    Mereth und Saban trugen Galeth durch den Eingang, der der
aufgehenden Mittsommersonne gegenüberlag; dann bahnten sie sich einen Weg
zwischen den kleinen Geisterpfählen hindurch, die überall verstreut standen.
Haragg fand eine freie Stelle, und dort setzten die beiden Männer die Tragbahre
ab. Mereth zog die schwere Ochsenlederdecke von dem nackten Leichnam, dann
kippten er und Saban Galeth ins Gras, das dicht zwischen den Toten wuchs. Der
alte Mann lag auf der Seite, den Mund weit offen, und Saban berührte eine
steife Schulter, um seinen Onkel herumzudrehen; nun lag er auf dem Rücken und
starrte zu dem bewölkten Himmel hinauf. Ganz in der Nähe lag eine von Camabans
Sklavinnen, die erst zwei Tage zuvor gestorben war; ihr schwangerer Bauch war
bereits von wilden Tieren aufgerissen und ihr Gesicht von Rabenschnäbeln
zerhackt. In dem Totenhaus lagen noch ein Dutzend anderer Leichen, zwei von
ihnen fast bis aufs Skelett verwest. Bei dem einen Leichnam wuchs Unkraut durch
den Brustkorb; der junge Priester beugte sich über die Knochen, um
festzustellen, ob schon der Zeitpunkt gekommen war, sie aufzusammeln und zu
begraben. Die Geister der Toten verweilten an diesem grausigen Ort, bis der
letzte Rest ihres Fleisches verwest oder von den wilden Tieren gefressen worden
war; dann erst stiegen sie in den Himmel auf, um sich zu ihren Ahnen zu
gesellen.
    Galeth' jüngere Söhne hatten einen

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