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Cronin, Justin

Cronin, Justin

Titel: Cronin, Justin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Uebergang
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Handaxt und Rucksäcke mit
Tragegestell und ein Fernglas und einen Feldkocher samt Brennstoff, mit dem wir
Wasser heiß machen können. Außerdem Landkarten und einen Kompass und
Schlafsäcke und warme Jacken. Wir haben jetzt alle neue Hosen und dicke Socken
für unsere Stiefel und Thermo-Unterwäsche, die wir eigentlich nicht brauchen -
aber bald wahrscheinlich schon. In dem Laden war ein Slim, den wir erst gesehen
haben, als wir fast fertig waren. Er lag unter der Theke mit den Ferngläsern.
Uns allen war ein bisschen unwohl dabei, dass wir das ganze Zeug aus den
Regalen gezerrt hatten, ohne zu merken, dass er da war. Ich weiß, Caleb hätte
einen Witz gemacht und uns alle aufgeheitert. Ich kann nicht glauben, dass er
wirklich nicht mehr da ist.
     
    Alicia und Hollis waren auf der Jagd. Sie haben
wieder einen Bock mitgebracht, einen Jährling. Ich wünschte, wir könnten lange
genug hierbleiben, um das Fleisch zu pökeln. Hollis glaubt, da, wo wir hingehen,
gibt es noch mehr. Mehr hat er nicht gesagt, aber das brauchte er auch nicht:
Denn wenn es dort Wild gibt, ist wahrscheinlich auch mit Smokes zu rechnen.
    Es ist kalt heute Nacht. Ich glaube, es ist
Herbst.
     
    Tag 33
    Wieder unterwegs. Wir wandern jetzt auf dem
Highway 15 nach Norden. Der Highway ist ziemlich kaputt, doch zumindest wissen
wir, dass wir in die richtige Richtung gehen. Unmengen von verlassenen Autos.
Sie scheinen in Kolonnen stehen geblieben zu sein. Man sieht einen ganzen
Haufen und dann eine Zeitlang gar keins, und dann kommen wieder zwanzig Stück
oder mehr. Jetzt rasten wir an einem Fluss. Wir hoffen, dass wir am späten
Nachmittag in Parowan ankommen.
     
    Tag 35
    Immer noch unterwegs. Peter schätzt, wir machen
am Tag ungefähr 25 Kilometer. Erschöpft. Ich mache mir Sorgen um Maus. Wie kann
sie das durchhalten? Man sieht es jetzt deutlich. Theo weicht nicht von ihrer
Seite.
     
    Es ist plötzlich wieder heiß, glühend heiß.
Nachts sieht man Wetterleuchten im Osten, wo man die Berge sieht, aber niemals
Regen. Hollis hat mit dem Bogen einen Hasen erwischt. Das ist unser Abendessen:
Hasenbraten am Spieß, geteilt durch acht, und ein paar Äpfel, die noch übrig
sind. Morgen suchen wir ein Lebensmittelgeschäft; vielleicht gibt es da
Konserven, die noch genießbar sind. Amy sagt, von dem, was man da findet, kann
man noch jede Menge essen. Also wieder hundert Jahre alte Mahlzeiten.
     
    Warum sind hier keine Virais?
     
    Tag 36
    Gestern Abend haben wir den Rauch gerochen, und
am Morgen wussten wir, dass der Wald hinter den Bergen im Osten brennt. Wir
haben uns gefragt, sollen wir umkehren oder abwarten oder versuchen, das Feuer
zu umgehen, aber niemand will vom Highway runter. Also gehen wir weiter, und
wenn die Luft ganz schlecht wird, müssen wir uns neu beraten.
     
    Tag 36 (immer noch)
    Ein Fehler. Die Brände sind jetzt ganz nah, und
wir können ihnen nicht entkommen. Wir haben in einer Garage am Rand des
Highways Schutz gesucht. Peter weiß nicht genau, wie der Ort heißt oder ob es
überhaupt ein Ort ist. Wir haben Nägel und einen Hammer gefunden und die
zerbrochenen Fenster an der Vorderseite mit den Planen verschlossen, und jetzt
können wir nur noch abwarten und hoffen, dass der Wind sich dreht. Die Luft ist
so dick, dass ich kaum sehen kann, was ich schreibe.
     
    [Seiten fehlen]
    Tag 38
    Wir sind jetzt hinter Richfield, auf dem Highway
70. Die Straße ist teilweise weggespült - Hollis hatte recht: Die Hauptstraßen
folgen den Pässen. Das Feuer ist hier durchgekommen. Überall liegen tote Tiere,
und es riecht nach verkohltem Fleisch. Alle glauben, die Geräusche, die wir in
der Nacht gehört haben, waren die Schreie von Virais, die von den Flammen
eingeschlossen waren.
     
    Tag 39
    Die ersten Kadaver. Sie lagen unter einer
Brücke, drei Stück, dicht beieinander. Peter glaubt, wir haben bis jetzt keine
Virais gesehen, weil sie das ganze Wild in die höheren Regionen hinaufgetrieben
haben. Und dort wurden sie vom Feuer eingeschlossen.
     
    Vielleicht lag es daran, wie sie aussahen,
völlig verbrannt, die Gesichter an den Boden gepresst, aber ich hatte
plötzlich Mitleid mit ihnen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es Virais
waren, hätte ich schwören können, es waren Menschen, und ich weiß, genauso gut
hätten wir selbst tot dort liegen können. Ich habe Amy gefragt, ob sie glaubt,
dass sie Angst hatten, und sie hat gesagt, ja, das dächte sie schon.
     
    In der nächsten Stadt, die wir erreichen, werden
wir einen Tag

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