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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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nötig
sein?«
    »Wie können wir das wissen?«, antwortete Franz mit
einer Gegenfrage. »Wir kennen ihre Technologie nicht.«
    Karim fügte hinzu: »Ich konnte bis jetzt nur einen
kurzen Blick auf das Ranken-Gegenstück des Bootes werfen, und
angesichts der Zeitdilatation könnte das schon seit
Jahrhunderten veraltet sein.«
    »Dann möchte ich euch alle jetzt etwas fragen«,
sagte Jake. »Wie hoch schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit
ein, dass die Ranken die Wahrheit sagen?«
    »Da bin ich ja froh! Wenigstens einer erkennt die
Möglichkeit, dass sie das nicht tun!«, warf Nan hitzig
ein.
    Lucy, die sehr blass war, fragte: »Warum sollten sie das
nicht?« Lucy, die von Natur aus Ehrliche. Wir sehen die Welt
nicht so, wie sie ist, sondern wie wir selbst sind.
    »Das werden wir bald genug feststellen, sobald das andere
Boot hier auftaucht«, meinte Gail.
    »Nein«, befand Jake. »Dann werden wir wissen, dass
ein anderes Boot aufgetaucht ist. Nur vom Aussehen her können
wir nicht wissen, wer an Bord ist oder was sie vorhaben.« Die
anderen nickten. »Aus diesem Grund müssen wir auf
unterschiedliche Szenarien vorbereitet sein. Müller, Sie bleiben
im Gleiter und machen sich bereit, den Laser einzusetzen. Aber nur
auf mein Zeichen hin! Die Sprechgeräte funktionieren nicht, also
muss es etwas Visuelles sein, beispielsweise ein erhobener
Arm.«
    »Nein«, widersprach Müller. »Vielleicht werden
Sie nicht in der Lage sein, Ihren Arm zu heben. Wenn man Sie
außer Gefecht setzt…«
    Alle redeten durcheinander. Gail sagte scharf: »Ruhe! Um
Himmels willen, lasst Jake nachdenken!«
    Jake versuchte es zumindest. Müller wird selbst
entscheiden müssen, wann der Zeitpunkt zum Angriff gekommen
ist… Nein, ausgeschlossen! Müller ist ein Erneuerter, der
bereits den eigenen Hauptmann getötet hat. Aber das hat er
getan, um mich zu retten. »Karim, kannst du das Waffensystem
des Gleiters bedienen?«
    »Ja«, sagte der Physiker.
    »Inakzeptabel!«, schnauzte Müller, und er
hörte sich an wie der tote Scherer. Lucy zuckte merklich
zusammen.
    »Franz, es ist akzeptabel! Weil ich dich zu meinem
persönlichen Schutz brauche. Ich bleibe hier und
begrüße die Pelzlinge, als Oberhaupt der Mira Corporation
mit einem Rechtsanspruch auf diesen Planeten. Du gibst mir von einem
sicheren ()rt aus Deckung. Ihr Übrigen werdet euch in den Wald
zurückziehen, bis klar ist, wie es hier weitergeht.
Lasstjemanden in der Nähe zurück, der den anderen Bescheid
geben kann. Lasst… lasst Nan hier. Sie ist mit der Wildnis von
Greentrees am besten vertraut.« Und außerdem würde es
verhindern, dass sie unbedingt zur Begrüßung der Pelzlinge
an Ort und Stelle bleiben wollte.
    Nan schien erst zu zögern, dann nickte sie. Sie würde
nah genug dran sein, um alles beobachten zu können. Aber Gail
sprach sich sofort dagegen aus: »Nein, nicht Nan. Einen
Wissenschaftler, der zumindest den Hauch einer Chance hat zu
verstehen, was vorgeht!«
    »Ich bleibe«, kündigte George an.
    »Nein, tust du nicht«, sagte Jake und legte in diese
Worte alle Autorität, die er aufzubringen im Stande war.
    Unsicher begann Ingrid: »Aber wenn… wenn ihr alle hier
getötet werdet und wir uns im Wald verstecken und keiner von uns
die Gleiter fliegen kann, wie kommen wir dann zurück nach Mira
City? Wir müssen Hunderte von Kilometern davon entfernt
sein!«
    »Das weiß ich nicht, Ingrid«, räumte Jake
ein. »Das ist kein Plan, der jede mögliche Entwicklung
berücksichtigt. Wir müssen abwarten, was passiert. Aber
eins weiß ich: Bei jeder Spezies im Universum, von irdischen
Backenhörnchen an aufwärts, ruft eine Begegnung mit zwei
fremden Individuen viel weniger Angst und Gewalttätigkeit hervor
als die Begegnung mit einer ganzen Horde.«
    Sie alle hatten seine Wortwahl registriert: »zwei
Individuen«! George hatte er bereits verboten zu bleiben.
Dass er Gail meinte, die stellvertretende Vorsitzende von Mira City,
die zudem bisher nicht sonderlich viel Geduld mit den
Außerirdischen hatte erkennen lassen, war unwahrscheinlich. Der
offensichtlich romantisch veranlagt Karim schaute Lucy neidisch an,
aber die Übrigen verstanden.
    »Danke, Jake«, sagte Shipley. »Ich bleibe
gern.«
     
    Unter Gails fähiger Führung holten sie so viel
Überlebensausrüstung und Vorräte aus den Gleitern, wie
sie tragen konnten. Sie verteilten das Gepäck auf Gail, George,
Ingrid und Lucy. Nan suchte sich einen Beobachtungsposten in der
Deckung einiger Bäume und verbesserte das Versteck

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