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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Hinsicht sind.
Eine intelligente, gewaltlose Art, die ihren Heimatplaneten nicht
ausbeutet – was kann man daran missbilligen? Wenn die Menschen
den Ranken glichen, wäre die Erde nicht so
verwüstet.«
    »Oh, da gibt es nichts zu missbilligen, George«, sagte
Nan. »Nichts – außer der Tatsache, dass deine Ranken
mit anderen vernunftbegabten Wesen herumexperimentieren. Mit auf DNA
beruhenden Wesen wie uns. Sie erschaffen sie, nur um sie wieder zu
vernichten, während sie eine wirksame Methode zum
Völkermord suchen. Daran ist ganz und gar nichts zu
missbilligen.«
    »Ich denke nicht…«
    »Offensichtlich«, versetzte Nan eisig. »Die Ranken
sind keinen Deut besser als Scherers Soldaten. Sie erschaffen Klone
und schlachten sie dann zu ihrem eigenen biologischen Vorteil
ab.«
    »Der entscheidende Unterschied ist doch…«, setzte
Ingrid hitzig an, und Gail hörte nicht länger zu. Mein
Gott, sie war diese Streitereien über Außerirdische
allmählich leid. Sie zog ihren Kommunikator hervor und funkte
Faisal an.
    Er antwortete nicht. Verflucht, Gail hätte ihn für
zuverlässiger gehalten. Er hatte ihr versichert, seinen
Kommunikator stets bei sich zu tragen. Sie versuchte, Robert Takai zu
erreichen, den leitenden Ingenieur von Mira City.
    Takai meldete sich nicht.
    Ebenso wenig Thekla Barrington von den landwirtschaftlichen
Anlagen.
    »Leih mir mal deinen Kommunikator«, forderte sie George
auf, der ihr das Gerät reichte, dabei noch immer auf die hitzig
geführte Debatte konzentriert.
    Mit Georges Kommunikator konnte sie Faisal ebenfalls nicht
erreichen.
    Gail kaute auf der Unterlippe. Wahrscheinlich hatte das nichts zu
bedeuten. Sie hatte die Orientierung verloren und wusste nicht, auf
welcher Seite des Planeten sie sich gerade befanden. Das
Satellitennetz ermöglichte theoretisch überall auf dieser
Welt eine Verbindung. Aber wenn ein Satellit defekt war und der
Gleiter sich gerade zufällig außer Reichweite des
nächsten befand, dann konnte eine Lücke im Sendebereich
auftreten. Oder nicht? Sie hätte Karim gefragt, aber der war mit
dem Steuern des Gleiters beschäftigt.
    Wahrscheinlich war es nur eine Störung in den
Kommunikationssatelliten. Das war alles.

 
20. KAPITEL
     
     
    In dem anderen, kleineren Gleiter blieb es während des Fluges
vollkommen still. Müller steuerte, und da Jake nur Müllers
Hinterkopf sah, konnte er nicht einschätzen, in welcher Stimmung
der Soldat war. Shipley hatte den Kopf gegen die Sitzpolster gelehnt
und die Augen geschlossen; er schlief oder meditierte oder betete
oder was auch immer er tat. Lucy saß neben Jake und schaute aus
dem Fenster.
    Als der Gleiter beim zweiten Lager der Pelzlinge landete, sagte
Lucy: »Oh! Das sind die Berauschten!« Jake, der vorher noch
nie bei diesem Dorf gewesen war und nur die Aufnahmen mit den
berauschten Pelzlingen gesehen hatte, erkannte den Ort nicht. Aber
Lucys Ausruf munterte ihn trotzdem auf. Warum eigentlich?
    Er grübelte darüber nach und fand die Antwort: Weil ihm
die ernsthaften, bedächtigen pazifistischen Ranken auf die
Nerven gingen. Genau wie Shipley, der so rasch verstanden hatte, dass
es Pazifisten waren. Ein wenig trunkener Frohsinn unter einer
DNA-basierten Spezies versprach eine willkommene Abwechslung.
    George Fox hatte den großen Gleiter bereits verlassen und
wartete ungeduldig auf die Ranken. »Ich frage mich, ob sie um
dieses Dorf herum ebenfalls einen zeitweiligen Abwehrschirm errichten
werden. Was meinst du, Jake?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte dieser.
    »Möglicherweise nicht«, sagte Ingrid. »Diese
Pelzlinge sehen nicht so aus, als würden sie jeden Augenblick
auf uns losstürmen.«
    Das war richtig. Während sie vorsichtig auf das Dorf
zugingen, stellte Jake fest, wie heruntergekommen es war. Die meisten
Hütten waren halb abgedeckt. Eine Feuerstelle war nicht nur
erloschen, sondern regelrecht auseinandergerissen worden, als
hätte jemand übermütig sämtliche Steine in die
verschiedensten Richtungen geschleudert. Unkraut wucherte auf dem
einzigen Streifen Ackerbodens, den er entdeckte. Es waren keine
Pelzlinge zu sehen.
    »Schlafen sie ihren Rausch aus?«, fragte er George.
    George runzelte die Stirn. »Diese psychotrope Substanz sollte
keinen großen Kater verursachen. Zumindest tut sie das nicht
bei uns.«
    Jake verzichtete darauf, aus dem Gesagten seine
Rückschlüsse zu ziehen. Ein Pärchen Pelzlinge taumelte
um die Ecke einer Hütte und wankte auf sie zu.
    Sofort hatte Müller seine Laserwaffe in der

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