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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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natürlich
Gail, die es bemerkte, wie sie überhaupt alles bemerkte.
»Dr. Shipley, haben Sie Nan gesehen?«
    Sie hätte ihn nicht gefragt, hätte sie nicht schon alle
anderen Möglichkeiten überprüft. Er verspürte
einen eisigen Stich in den Eingeweiden. »Nein. Ist sie
nicht… ist sie nicht bei dem Trupp, der Feuerholz holen
wollte?« Gail bereitete für alle Fälle schon mal alles
für einen langen Aufenthalt in der Hütte vor.
    »Der ist schon zurückgekehrt, und Nan mit ihm. Aber nun
ist sie fort.«
    Sie schauten einander an. Shipley kam unsicher auf die Beine.
»Bestimmt sucht sie diese Pelzlinge. Die primitiven Pelzlinge,
die wir hier aus der Hütte vertrieben haben.«
    »Meine Güte, sie ist so eine Nervensäge!«,
platzte es wütend aus Gail heraus. »Wenn es
nicht…« Sie brachte den Satz nicht zu Ende. Stattdessen
stapfte sie zu Jake, der gerade ungeschickt Fetzen aus einer Decke zu
einem Kleidungsstück zusammenknotete. »Jake…«
    Shipleys Beinen fehlte plötzlich die Kraft, ihn zu tragen. Er
setzte sich wieder, aber nur für eine Minute. Naomi…
    »Wir werden einen Suchtrupp nach ihr aussenden«,
erklärte Gail kurz darauf. »Franz, Karim und Lucy. Lucy
meint, dass sie zunächst dem Weg gefolgt sein wird, den die
Gruppe mit dem Feuerholz zurückgelegt hat, und von dort aus
weitergehen wird. Es ist nämlich sehr wahrscheinlich, dass auch
die Pelzlinge diesen Weg genommen haben. Lucy macht den
Botenläufer. Nach zwei Stunden kehrt Lucy wieder hierher
zurück, um zu schauen, ob das Schiff der Außerirdischen
schon angekommen ist.«
    »Ich gehe mit«, sagte Shipley.
    »Doktor…«
    »Jedenfalls so weit ich kann. Was, wenn sie verletzt ist?
Oder wenn jemand anderer verletzt wird?«
    »Lucy ist die Wildnis von Ausgrabungsstätten her
gewöhnt, Franz ist ein ausgebildeter Soldat, und Karim hält
sich immer topfit. Aber Sie sind…«
    »… ein fetter, alter Mann. Ich weiß. Aber sie ist
meine Tochter, Gail. Ich gehe mit.«
    Gail erwiderte nichts mehr. Shipley schloss sich den anderen an,
notdürftig eingewickelt in seine Decke. Er wusste, welchen
Eindruck er auf die anderen machte. Franz Müller meinte:
»Wenn Sie nicht Schritt halten können, Herr Doktor, lassen wir Sie zurück.«
    Zum Glück gingen die anderen nicht allzu schnell, und wann
immer sie eine Stelle erreichten, an der Naomi den Weg verlassen
haben könnte, teilte Franz die Gruppe auf und ließ nach
Spuren suchen: zerbrochene Äste, aufgewühlter Boden. Jeder
Halt gab Shipley Gelegenheit, wieder aufzuschließen. Er
versuchte, nicht so auffällig zu keuchen.
    Sie gingen über einen Trampelpfad der Pelzlinge. Er
führte bergab, entlang eines Gebirgsbachs und gesäumt von
merkwürdigen Bäumen oder baumartigen Pflanzen mit breiten,
herabhängenden Blättern. Die gedrungenen Stämme sahen
aus, als könnte man sie als Feuerholz verwenden. Shipley dachte
bei dem Anblick an missmutige Zwerge. Je weiter der Suchtrupp den Weg
hinabstieg, umso stärker wurde der stechende Geruch nach
Fäulnis und Verwesung.
    Als der Bach in einen kleinen Fluss mündete, endete der Pfad.
Inzwischen waren sie etwa dreißig Meter unterhalb des Plateaus,
auf dem die Hütte stand. Zerklüftete rötliche
Steilhänge ragten über ihnen auf. Auf dieser Seite des
Flusses gab es nur einen schmalen trockenen Streifen zwischen der
Felswand und dem Wasser, aber am gegenüberliegenden Ufer
erweiterte sich das Tal.
    »Karim, überquer den Fluss«, bestimmte Franz.
»Schau, ob sie da langgegangen ist. Lucy, du bleibst auf dieser
Seite. Geh am Fluss entlang. Ich klettere den Abhang hoch.«
    »Kann Naomi dort hinaufgekommen sein?«, fragte
Shipley.
    Franz gab sich nicht die Mühe, ihm zu antworten. Beklommen
besah sich Shipley den Steilhang. Aber ja, dort gab es durchaus Halt
für Hände und Füße. Naomi mit ihrem drahtigen
Körper und ihrer Gleichgültigkeit gegenüber Schmerzen,
die sie bereits als kleines Kind gezeigt hatte, konnte durchaus
hinaufgeklettert sein, um sich einen besseren Überblick
über das Gelände zu verschaffen.
    Shipley setzte sich ans Ufer des Flusses. Was hatte sie nur wieder
angestellt? Wenn sie Naomi nicht fanden und das Boot der Ranken
landete, würde Jake sie hier zurücklassen. Und das zurecht.
Und selbst wenn sie Naomi fanden, wie konnte er sie überzeugen
mitzukommen? Sie hatte nie auf ihn gehört. Und weshalb befand
sich Gail nicht beim Suchtrupp? Weil selbst ihr die Ranken wichtiger
waren als ein eigensinniges, störrisches Mädchen.
    Shipley stützte

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