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Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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kennen«, erwiderte George.
»Aber wer weiß schon, was an Bord dieses Schiffes
ist. Hauptmann Scherer, können Sie uns sagen, wie groß es
ist?«
    »Nein«, sagte Scherer, »noch nicht. Und niemand
darf sich beim Funkfeuer aufhalten. Das Risiko ist zu groß.
Eine holographische Videopräsenz zur Begrüßung reicht
aus.«
    Scherers Befehlston ärgerte Gail zunehmend. Jake empfand
anscheinend ebenso, denn mit plötzlicher Gereiztheit warf er
ein: »Die Sitzung ist noch nicht beendet. Setzt euch hin, alle
miteinander – außer Robert! Du sorgst dafür, dass der
ganze Kram zum Funkfeuer geschafft wird. – Also gut, es gibt
einen Antrag – den Antrag, die mögliche Anwesenheit von
Menschen beim Funkfeuer zu diskutieren. Hauptmann Scherer lehnt das
entschieden ab. Dr. Shipley, was wollen Sie damit
erreichen?«
    Shipley wählte seine Worte sorgfältig. »Wir haben
nicht damit gerechnet, die Pelzlinge hier zu finden, aber trotzdem
ist es geschehen. Der Angriff der Cheyenne auf ein Dorf der Pelzlinge
hat unter diesen viele Todesopfer gefordert. Unsere Wissenschaftler
– zumindest die meisten von ihnen – glauben, dass die
Pelzlinge von irgendwoher außerhalb Greentrees kommen. Diese
Neuankömmlinge – ob sie sich nun auf dem Schiff befinden
oder es nur aus der Ferne überwachen – stehen
möglicherweise mit den Pelzlingen von Greentrees in einer
Verbindung. Diese Annahme erscheint logisch, wenn wir nicht davon
ausgehen wollen, dass Greentrees ein interstellarer Treffpunkt von
allgemeiner Bedeutung für alle möglichen raumfahrenden
Rassen ist. Und das scheint nicht sehr wahrscheinlich.
    Wir haben einige Angehörige ihres Volkes getötet oder
ihre Haustiere oder Versuchsobjekte oder was auch immer die Pelzlinge
sind. Möglicherweise können sie das schon vor ihrer Landung
feststellen. Möglicherweise wissen sie es bereits, weil
irgendwelche Signale von hier ausgeblieben sind oder aus anderen
Gründen. Außerdem werden die Neuankömmlinge
unzweifelhaft feststellen, dass unser Funkfeuer schwer bewaffnet ist.
Wir liefern ihnen jeden nur erdenklichen Grund zu der Annahme, dass
wir ihnen feindlich gesonnen sind.
    Ist das wirklich der Eindruck, den wir erwecken wollen? Und das,
ehe wir ihnen überhaupt begegnet sind?«
    Er hat Recht, dachte Gail, und das ärgerte sie.
    »Wir wollen ihnen deutlich machen, dass wir in der Lage sind,
uns zu verteidigen«, sagte Scherer.
    »Aber Hauptmann«, erwiderte Shipley in einem Tonfall,
der sich für Gail betont geduldig anhörte, »woher
sollen die Fremden wissen, dass es sich um
Verteidigungsmaßnahmen handelt und nicht um einen
bevorstehenden Angriff? Alles, was wir ihnen zeigen, ist
Gewaltbereitschaft.«
    »Vorausgesetzt, sie nehmen die Dinge so wahr, wie wir es
tun«, wandte George ein. »Das tun sie möglicherweise
nicht. Vielleicht können wir uns mit ihnen nicht einmal
verständigen. Das Leben nimmt vielfältige und sonderbare
Formen an!«
    »George, du hörst dich an wie ein Lehrbuch«, warf
Jake ein. Aber niemand lachte.
    Shipley sagte: »Irgendwer muss beim Funkfeuer sein, und zwar
persönlich, um Frieden anzubieten. Um zumindest friedlich zu
wirken. Unbewaffnet und offen. Ich schlage mich selbst vor, auf Grund
der Tatsache, dassjeder andere hier in Mira City gebraucht
wird.«
    Scharf wandte Gail ein: »Sie sind der medizinische Leiter von
Mira City, Doktor. Und das noch für zweieinhalb Jahre.«
    »Aber wir haben viele andere Ärzte. Es gibt allerdings
keine weiteren Anführer außer Ihnen, Jake, Faisal und
Fengmo. Denken Sie daran: Wir Quäker haben keine
Anführer.«
    »Ich möchte mitkommen«, sagte George
unvermittelt.
    »Niemand darf…«, setzte Scherer an.
    »Ich bin Biologe«, erklärte George. »Ich
erkenne vielleicht Möglichkeiten, mit ihnen zu kommunizieren,
auf Grund meiner Kenntnis unterschiedlichster Lebensformen,
die…«
    Mit plötzlicher Heftigkeit unterbrach ihn Jake: »George,
du warst nicht mal in der Lage, dich mit den Fremdwesen zu
verständigen, auf die wir bereits gestoßen sind. Die
Einzige, die das geschafft hat, ist Nan Frayne!«
    Kurzes Schweigen folgte seinen Worten.
    Liu Fengmo ergriff erstmals das Wort: »Ich bin der Meinung,
dass Dr. Shipley Recht hat. Er sollte zum Funkfeuer gehen.«
    »Das Risiko ist zu groß«, widersprach Scherer.
»Eine Videopräsenz…«
    Sie stritten sich noch eine weitere halbe Stunde lang. Gail hielt
sich weitestgehend raus. Es war verblüffend, wie genau sie das
Ergebnis der Abstimmung voraussah. Lag es daran, dass

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