Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Crossfire 1: Kontakt

Crossfire 1: Kontakt

Titel: Crossfire 1: Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
Vom Netzwerk:
Begräbnisritual keine kollektiven
Vergeltungsmaßnahmen vorsah.
    Weder Shipley noch George konnten den Gleiter fliegen. »Ich
möchte ohnehin nicht weg«, stellte George fest. Er
zeichnete alles auf, was von dem toten Außerirdischen zu sehen
war. Ob dessen Artgenossen dabei zusahen? Würden sie es
missbilligen? Wie, zum Teufel, sollte Jake das wissen!
    »Ich will ebenfalls hier bleiben«, sagte Dr. Shipley,
wenn auch mit sehr viel weniger Begeisterung. »Es gibt genug
Ärzte in Mira City, die sich um Sie und Gail kümmern
können, Jake.«
    »Ja.« Er hatte Müller das Gleiche gesagt. Aber das
war gewesen, ehe die Menschen den ersten raumfahrenden
Außerirdischen, dem sie jemals begegnet waren, ermordet hatten.
»Aber ich möchte nicht, dass allzu viele von den
Geschehnissen hier und beim Funkfeuer erfahren. Der Rest des Rates
weiß natürlich Bescheid; sie sind mit meinen Monitoren
verbunden. Aber auch sie wollen nicht, dass eine Panik ausbricht.
Faisal kümmert sich darum, dass die Verdunklung aufgehoben wird,
ohne dass gleich eine Horde von Leuten zum Funkfeuer rausfährt.
Liu Fengmo hält seine Leute unter Kontrolle. Und Gail und ich
sind anscheinend nicht allzu schwer verletzt. Haben Sie Halberg
untersucht?«
    »Nur so weit, dass ich seinen Tod feststellen
konnte.«
    »In Ordnung. Also, ich werde den Gefreiten Müller den
großen Gleiter rausfliegen lassen und…«
    »Kann er damit umgehen?«, fragte George
überflüssigerweise.
    »Natürlich kann er das. Jeder von Hauptmann
Scherers Leuten kann alles fliegen. Meine Güte, George!
Ich bringe Gail mit. Ich glaube, die Lage hat sich grundlegend
geändert. Die Außerirdischen im Boot haben noch keine
Vergeltung geübt, also sind vielleicht Verhandlungen
möglich.«
    »Mit einer Pflanze?«, meldete sich Faisal
über Funk.
    »Ich sagte ›pflanzenartig‹«, stellte George
fest. »Offensichtlich sind es keine Pflanzen. Sie haben
merkwürdige Auswüchse, die ihnen offenbar das Fortbewegen
auf einer Schleimspur ermöglicht, wie bei Schnecken… Mit
Sicherheit kann ich das natürlich nicht sagen, solange ich keine
Gewebeproben nehmen und untersuchen darf.«
    »Das dürfen Sie definitiv nicht!«, stellte Jake
klar.
    »Ich weiß«, bemerkte George unglücklich.
    Shipley sagte: »Sind Sie sicher, dass Gail bewegt werden
kann?«
    »Sie bewegt sich schon, Doktor. Sie setzt sich auf –
jetzt steht sie.«
    »Dann bringt sie vorsichtig her«, sagte Shipley und gab
Anweisungen, wie Gails Transport vonstatten gehen sollte.
    Zornig unterbrach sie ihn: »Ich brauche keine Trage. Ich bin
in Ordnung. Ich will nur wissen, was beim Funkfeuer passiert ist.«
    »Ich werde es dir in einer Minute berichten«, versprach
Jake. »Gefreiter Müller, holen Sie bitte den anderen
Gleiter und bringen Sie ihn hierher. Gefreiter?«
    Der Soldat stand da und starrte auf Scherers Leichnam hinab. Seine
Tränen waren getrocknet, aber auf seinem Gesicht lag ein
sonderbarer, undeutbarer Ausdruck. War es Angst? Ja, das war es
– und etwas anderes, was Jake nicht zuordnen konnte.
»Gefreiter Müller…«, wiederholte er.
»Franz… Sie kommen nicht vor ein Kriegsgericht. Sie haben
richtig gehandelt. Ich werde es Leutnant Wortz erklären.«
Diese war jetzt die ranghöchste Offizierin und damit
Sicherheitschefin.
    Müller antwortete nicht.
    »Gefreiter Müller!« Das war Gretchen Wortz’
Stimme aus Mira City. Ja, natürlich: Sie war beim Rat und den
übrigen Wissenschaftlern, bereit, die Siedlung zu verteidigen,
wenn nötig.
    Und wenn möglich.
    Müller reagierte auf Wortz’ Stimme. »Jawohl,
Leutnant Wortz!«
    »Befolgen Sie Mr Holmans Befehle. Mr Holman, Sie haben jetzt
nur noch Gefreiten Müller für Ihre Sicherheit. Ich komme
auch.«
    Grob stellte Jake fest: »Ich glaube, das Sicherheitsteam hat
heute schon genug angerichtet.« Nach einer kurzen Pause
fügte er hinzu: »Tut mir Leid, Leutnant Wortz. Bleiben Sie,
wo Sie sind. Wir wissen nicht, was die Außerirdischen in Bezug
auf Mira City unternehmen werden.«
    »Zu Befehl«, erwiderte sie. Jake hörte aus ihrer
Stimme ein eigenartiges Gegenstück zu dem vielschichtigen
Ausdruck auf Müllers Gesicht heraus. Er hatte nicht die Zeit,
sich weiter damit zu beschäftigen.
    Müller brach mit dem Geländewagen auf, um den
großen Gleiter von seinem getarnten Standort einige Kilometer
entfernt herzuholen. »Faisal?«, fragte Jake.
    »Hier ist alles in Ordnung, Jake. Mach dir keine Sorgen um
Mira City. Fengmo und ich kümmern uns um alles. Möge Allah
mit dir

Weitere Kostenlose Bücher