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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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in
drei Kilometern Abstand angebracht, auch hier. Hat schon seit Monaten
nicht mehr danach gesehen. Aber da müsste zumindest eine Art
Computer drin sein.«
    »Mit einem Bildschirm?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ranke Beta hat damals über Bilder mit uns
kommuniziert«, sagte Karim. »Aber vielleicht können
wir mit dieser Fischzählausrüstung zumindest aufzeichnen,
was die Masse uns schickt.«
    Sie fanden Nate Cutlers Gerätschaften ohne Probleme, selbst
in der Dunkelheit. Die Markierung am Ufer war nicht zu
übersehen. Bevor sie die Ausrüstung jedoch auseinander
nehmen konnten, mussten sie auf das Tageslicht warten. Mit den ersten
Sonnenstrahlen krochen Karim und Jon zurück in ihr Versteck,
nass und hungrig und erschöpft. Karim barg das
Fischzählgerät schützend am Leib und fiel in einen
tiefen Schlaf, mit Träumen, in denen er von gestaltlosem Grauen
heimgesucht wurde.
    Am nächsten Tag, immer noch in ihrem Versteck, sahen sie das
Beiboot der Pelzlinge lautlos über sich hinweg auf Mira City
zufliegen.

 
27. KAPITEL
BUNKER DREI
     
     
    Das Schiff der Pelzlinge in der Umlaufbahn feuerte keine weiteren
Raketen ab. Alex war wie betäubt vor Grauen, was noch dadurch
verschlimmert wurde, dass sie nichts tun konnte. Sie konnte niemanden
nach Mira City schicken, um eine Schadensmeldung zu erhalten, weil
man mit einem weiteren Angriff rechnen musste. Sie konnte keine
Verbindung zu den für Mira lebensnotwendigen Einrichtungen
aufnehmen, weil diese gegen einen möglichen EMP abgeschirmt
waren, falls sie überhaupt noch existierten. Die Sammelstellen
für die Evakuierten hielten Funkstille, um nicht vom Feind
angepeilt zu werden. Und Julian und Ashraf Shanti hielten inzwischen
ebenfalls Funkstille. Es war, als hätte ganz Greentrees
aufgehört zu existieren, abgesehen von diesem Bunker und seinen
vier Insassen.
    Natalie Bernstein und Ben Stoller verhielten sich ebenso ruhig und
schweigsam wie sie. Ihr terranischer Leibwächter, Captain Lewis,
verbrachte die meiste Zeit draußen. Vermutlich nahm er an, dass
Alex im Bunker sicher genug war, zumindest vor allem, vor dem er sie
beschützen konnte.
    In der Morgendämmerung des dritten Tages hielt sie es nicht
länger aus. »Ich gehe nach draußen.«
    Natalie blickte von ihren Anzeigen auf, die nichts Neues
verrieten. Ihre schwarzen Locken hingen schlaff und fettig herab,
ihre Augen hatten dunkle Ringe. Nicht einmal die jungen Leute
schliefen gut. »Ben ist schon draußen«, sagte sie zu
Alex.
    »Ich weiß, dass Ben schon draußen ist!«,
schnauzte Alex sie an. Dann fügte sie hinzu: »Es tut mir
Leid, Natalie. Wir sind alle angespannt. Ich weiß, dass Ben
draußen Wasser holt, aber ich bleibe in der Nähe des
Bunkers. Ich halte mich in Deckung und lasse die Tür offen,
damit ich Sie hören kann. Wenn etwas geschieht, dann rufen Sie
mich.«
    »In Ordnung«, erwiderte Natalie, mit so viel
Missbilligung in der Stimme, dass sie fast wie Siddalee klang.
    Alex stieg die schmale Formschaumtreppe zur Oberfläche hinauf
und gelangte durch das dichte Unterholz in einen Hain hoher violetter
Bäume. Captain Lewis, ihr terranische Leibwächter,
hätte ihr Verhalten nicht gebilligt, aber das war ihr egal.
Weder von ihm noch von Ben Stoller war eine Spur zu sehen; was sollte
sie von so einer Leibwache halten?
    Die frische Luft war wunderbar. In der Nacht hatte es geregnet,
und feine Tröpfchen funkelten auf den Bodenbewuchs. Ein sanftes
Licht erfüllte die Welt. Wilder Lavendel blühte kaum
sichtbar unter dem Unterholz, und die Sonne, die immer noch hinter
dem Horizont stand, zeichnete einen Streifen aus zartem Silbergrau an
den Horizont. Alex holte tief Luft.
    So wunderschön. Würden die Menschen all das verlieren?
An Außerirdische, die zu viel Angst vor allem Fremden hatten,
um einen beinahe leeren Planeten zu teilen?
    Sie legte sich im Schutz der Bäume der Länge nach auf
die blassviolette Pflanzendecke. Tau nässte ihren Threadmore,
drang aber nicht durch den Stoff. Alex versuchte, an nichts zu denken
– nur für fünf Minuten, nahm sie sich vor. Aber sie
schaffte es nicht. Zu viele Sorgen drängten sich ihr auf. War
Julian in Sicherheit? Und Jake? Wie viele waren gestorben?
    Das Ohr dicht am Boden, hörte sie auf einmal das Dröhnen
eines näher kommenden Fahrzeugs.
    Alex sprang auf und rannte zur Bunkertreppe. Aber ehe sie noch
hinabsteigen konnte, brach ein Geländewagen vom Fluss her durch
das Unterholz, und sie sah, dass es ein Fahrzeug von Mira City war.
Sie wartete in

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