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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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dankbaren Stadt militärische
Befugnisse übertragen bekam.
    Julian hatte die wilden Pelzlinge gegen die Cheyenne
bewaffnet.
    Julian hatte die Ranke Beta zerstört, damit seine Feuerprobe das einzige Schiff in der Umlaufbahn war, mit hoch
entwickelten Waffen, die auf Greentrees zielten.
    Julian hatte all das und noch mehr schon auf der Erde getan.
    Julian hatte Duncan getötet, seinen eigenen Bruder.
    Julian hatte Alex in seinen Armen gehalten, sie liebkost, mit ihr
geschlafen, sie geliebt…
    Julian hatte Lau-Wah Mah entführen, foltern und ermorden
lassen.
    Julian hatte Greentrees’ Vertrauen missbraucht…
    Immer wieder drehten sich ihre Gedanken im Kreis, und mit jeder
Wiederholung wuchs der Schmerz.
    Alex versuchte, an etwas anderes zu denken, an jemand anderen,
versuchte, die Welt jenseits ihres eigenen gequälten Ichs wieder
zu erreichen. Sie versuchte, an Jake zu denken. Er war am Boden
zerstört gewesen, als er erfahren hatte, dass die Pelzlinge Mira
City zerstört hatten.
    Julian hatte Lau-Wah Mah entführen, foltern und ermorden
lassen.
    Julian hatte Greentrees’ Vertrauen missbraucht…
    Mira City. Sie musste an Mira City denken. Die meisten
Einwohner hatten die Stadt während der Evakuierung verlassen.
Wenn die Pelzlinge tatsächlich Greentrees wollten, dann
würden sie aus Angst vor einer erneuten Ansteckung alle
verbliebenen Menschen aufspüren und sie töten. Nicht die
Gebäude machten Mira City aus, sondern die Menschen. Alex musste
einen Weg finden, diese Menschen vor den Pelzlingen zu
beschützen – und vor Julian Martin…
    Julian hatte Lau-Wah entführen, foltern und ermorden
lassen.
    Julian hatte Greentrees’ Vertrauen missbraucht…
    Greentrees. Sie musste ihren Schmerz unter Kontrolle
halten, diesen Feind in ihrem Inneren, und an Greentrees denken. Der
Schmerz betraf nur sie persönlich, Greentrees war ein ganzer
Planet.
    Julian hatte…
    »Alex!«, rief ihre Technikerin. »Wachen Sie auf!
Das Beiboot der Pelzlinge bewegt sich!«
    Alex erhob sich. »Ich bin wach«, sagte sie. »Wohin
fliegt es?«
     
    Es flog nach Süden, fort von Mira City beziehungsweise von
dem, was einstmals Mira City gewesen war. »Es fliegt zum
Subkontinent der Cheyenne«, stellte Alex fest. »Die
raumfahrenden Pelzlinge wollen noch mehr wilde Pelzlinge einfangen,
bevor sie alle in die Wildnis fliehen oder sich verstecken oder was
auch immer sie tun. Oder vielleicht werden sie gar nicht fliehen
– sie sind sehr fremdenfeindlich. Nan Frayne ist – war
– der einzige Mensch, den sie je akzeptiert haben. Vielleicht
werden die wilden Pelzlinge die raumfahrenden Pelzlinge mit offenen
Armen begrüßen. Ich muss Julian sagen…«
    Sie unterbrach sich.
    »Alex«, verkündete Natalie, »das Mutterschiff
der Pelzlinge geht tiefer!«
    »Alex«, meldete sich Jake eindringlich zu Wort.
»Unterbrich die Funkstille. Sofort! Sendeeinen Aufruf auf
allen Kanälen einschließlich MiraNet. Erzähl jedem,
dass Mira City durch eine Waffe der Pelzlinge vernichtet wurde und
dass nun das Mutterschiff anfliegt, um vom Weltraum aus noch einen
weit größeren Teil von Greentrees zu zerstören. Sag
allen, sie müssen unter die Erde fliehen, in Höhlen oder
unter Überhänge oder wohin sie können. Sag ihnen, sie
sollen Löcher graben, wenn ihnen keine andere Wahl bleibt, und
sie mit Erde abdecken. Mit Erde, nicht mit Zweigen!«
    Sie starrte ihn an.
    »Machen Sie schon!«, sagte Lucy Lasky. »Irgendwie
stoppt der Strahl an der Erdoberfläche. Es ist die einzige
Chance für die Flüchtlinge!«
    »Das feindliche Schiff sinkt noch tiefer!«, meldete
Natalie.
    Julians scharfe Stimme drang aus dem Funkgerät: »Alex,
kriegst du alles mit? Ich empfange keine Übertragungen mehr von
Bunker drei!«
    Alex erstarrte.
    »Öffne alle Kanäle – ohne Ausnahme!«,
forderte Jake an Natalie Bernstein gewandt. »Während wir
senden, darf niemand mit mir oder Lucy sprechen oder über uns.
Martin weiß nicht, dass wir hier sind. Alex, mach
schon!«
    Alle sahen sie an. Seltsamerweise war es nicht Jakes müdes
und zerfurchtes Gesicht, auch nicht Lucy Laskys ernstes und
unmöglich junges, das Alex schließlich dazu brachte, sich
wieder zu rühren. Es war der junge Ben Stoller, immer noch in
der Greentrees-Variante einer Uniform von Julians Armee. Seine Augen
blickten ängstlich und gutgläubig und überzeugt davon,
dass Alex etwas ausrichten konnte. Die Augen von Greentrees.
    Julian hatte Lau-Wah Mah entführen, foltern und ermorden
lassen.
    Julian hatte

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