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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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der auf der Erde ausgebildet worden
war, konnte vielleicht tatsächlich erfolgreich gegen die
Pelzlinge kämpfen. Das Raumboot der Pelzlinge war irgendwo in
diesen Bergen gelandet. Martin konnte mit Kents und Kueilans
Information vielleicht etwas anfangen.
    In der Zwischenzeit hatten er und Jon anderes zu tun.
    Sie hielten sich die ganze Nacht versteckt und auch während
des ganzen folgenden Tages. Kein Pelzling ließ sich
blicken.
    In der zweiten Nacht schlichen er und Jon sich aus dem Versteck.
Dichte Wolken und dumpfes Donnergrollen kündigten Regen an. In
der vollkommenen Dunkelheit stapfte Karim hinter Jon her, ertastete
sich den Weg über das unebene Gelände und fiel mehr als
einmal zu Boden.
    »Hier war es«, flüsterte Jon schließlich.
»Ich bin mir ganz sicher.«
    Die Stange, die hinab zur Biomasse führte, war von der Waffe
des Raumboots zerstört worden, zusammen mit allem anderen. Aber
Jon fiel auf die Knie und wühlte langsam mit einer Astgabel
durch den Boden, erst an der einen Stelle, dann einen halben Meter
daneben, dann an einem dritten Ort und schließlich an einem
vierten. Nun fing es zu regnen an, und Karim hörte, wie Jon mit
den Zähnen klapperte.
    »Hier!«, rief Jon schließlich. »Der Strahl
der Pelzlinge hat sie bis auf Bodenhöhe aufgelöst, aber
unter der Erde ist die Stange noch da!«
    »Wir haben keinen Computer, um Signale umzusetzen«, gab
Karim zu bedenken, aber darüber hatten sie schon vorher
gesprochen. Den Computer würden Kent und Kueilan mitbringen,
sobald sie aus Mira City zurückkehrten. Bis dahin konnten Jon
und Karim nur mit dem arbeiten, was sie hatten.
    Nachdem sie die Stange bis zu einem knappen halben Meter Tiefe
freigelegt und den Schmutz mit ihrer Kleidung abgewischt hatten,
schlug Karim dagegen. Dreimal – Pause. Einmal – Pause.
Viermal – Pause. Einmal – Pause. Fünfmal – Pause.
Neunmal – Pause. Und noch einmal von vorn.
    »Glaubst du wirklich, dass diese Biomasse intelligent
ist?«, fragte Jon. »Dass sie Pi erkennt?«
    »Wenn sie irgendwie zu dieser Biomasse auf dem Rankenplaneten
gehört und hier eine Verbindung besteht, dann ja.« Dreimal
– Pause. Einmal – Pause. Viermal…
    Nichts.
    Nach einigen ereignislosen Minuten bemerkte Karim: »Ich bin
ja so ein Dummkopf! Natürlich bedeutet Pi ihnen überhaupt
nichts! Ihre Wissenschaft ist die Biologie, nicht Physik oder
Mathematik! Jon, welche Botschaft kann ich ihnen zukommen lassen, die
ihnen etwas sagt? Sie beruhen nicht einmal auf DNA!«
    Jon dachte nach. »Sie sind anaerob, aber irgendeinen
Elektronenaufnehmer brauchen sie als Grundlage für die Atmung.
Vielleicht mehrere. Es gibt Arten von DNA-basierten Mikroorganismen,
die ihren Stoffwechselzyklus an das verfügbare Milieu anpassen.
Vielleicht können deine Außerirdischen das auch –
wenn tatsächlich welche dort unten sind! Nehmen wir also
mal… Eisen! Schick ihnen die Besetzungszahlen der
Elektronenschalen von Eisen.«
    Karim tat es. Er war gerade bei der sechsten längeren Pause
zwischen langsamen sorgfältigen Wiederholungen, als er mit
seiner Hand, die leicht an der Stange lag, eine Vibration
verspürte.
    »Sie wiederholen das Muster. Jon, es funktioniert!«
    »Versuch es mit Schwefel. Die biologischen Untersuchungen
zeigen, dass es dort unten welchen gibt.«
    Karim tat auch dies. Die Stange wiederholte das Muster.
    »Aber woher wissen wir, dass es nicht nur eine Art… eine
Art Echo ist?«, wandte Jon ein. »Wie können wir
herauskriegen, ob man uns verstanden hat?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich sage es nur ungern, Karim, aber kein anaerober
Mikroorganismus, weder auf der Erde noch auf Greentrees, hat sich
jemals auch nur weit genug entwickelt, um einen mehrzelligen
Organismus hervorzubringen, geschweige denn Vernunft.«
    »Die hier kommen weder von der Erde noch von Greentrees. Ich
schicke ihnen… Au!«
    Eine elektrische Spannung lief durch die Stange in seine Hand.
    »Jon, sie sind uns voraus. Sie wissen, dass ihr technische
Geräte hier oben angeschlossen hattet. Sie versuchen, uns etwas zu senden!«
    »Was zu senden?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht Bilder. Wir brauchen
einen Computer.«
    »Augenblick mal«, sagte Jon. »Im Fluss… daran
hätte ich vorher denken müssen!«
    »Woran?«
    »Nate Cutler. Er ist ein Ichthyologe. Ein merkwürdiger
alter Kauz. Er hat Gerätschaften im Fluss zurückgelassen,
um die Bewegungen der Fische zu überwachen – irgendein
Forschungsprogramm, das er sich selbst ausgedacht hat. Er hat sie

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