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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Beobachtung zu haben.
    Alex schaute zur Bunkertür. »Wir müssen einen oder
beide Fahrzeuge so weit wie möglich zerlegen und sie ebenfalls
hier herunterbringen. Wir werden sie noch brauchen.«
    »Wofür?«, platzte Ben Stoller heraus.
    »Um die Pelzlinge zu bekämpfen.«
    Der Junge starrte sie an. »Womit?«
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete Alex.
»Aber…«
    »Vielleicht haben Karim und Jon…«, warf Lucy
ein.
    »…aber mit irgendwas werden wir die Pelzlinge
bekämpfen«, fuhr Alex unbeeindruckt fort. »Und wir
werden auch Julian Martin bekämpfen, wenn es nötig
ist.«
    Einen Augenblick lang verstummte sie und dachte nach, dann
ergänzte sie noch: »Sobald esnötig
ist.«

 
28. KAPITEL
IN DEN AVERY MOUNTAINS
     
     
    Nate Cutlers Fischzählgerät war eine Enttäuschung.
Karim nahm es auseinander, aber er fand nichts darin, womit sich die
Vibrationssignale der Biomasse in grafische Darstellungen umsetzen
ließen. Er und Jon brachten das Gerät einen halben
Kilometer flussabwärts, an eine Stelle, wo der Fluss seichter
wurde und plätschernd gegen im Wasser liegende Felsblöcke
schlug. Die stete Strömung hatte hier am Ufer einen
Überhang ausgehöhlt, den sie benutzen konnten, solange das
Wasser tief stand. Dort fühlten sie sich sicher. Trotzdem
beobachtete Jon den klaren Himmel und hielt nach dem Raumboot der
Pelzlinge Ausschau, während Karim bastelte. Es kam nicht
wieder.
    »Da ist ein Funkgerät drin«, stellte Karim fest.
»Zumindest alle Bauteile dafür. Aber es sendet
nicht.«
    »Julian Martin ließ alle dauerhaft übertragenden
Geräte deaktivieren«, erklärte Jon. »Das
gehörte zu den Maßnahmen zur Verteidigungsbereitschaft,
damit die Geräte die Lage von Forschungseinrichtungen nicht
verraten.«
    »Funkstille hat euer Lager auch nicht gerettet.«
    »Nein. Was ist sonst da drin? Meine Güte, hab ich einen
Hunger.«
    »Du hast mehr als die Hälfte dieser Früchte
gegessen«, merkte Karim an.
    »Und werde für meine Gier vermutlich Durchfall bekommen.
Was ist sonst noch in dem Gerät?«
    »Nichts Brauchbares, wenn man nicht gerade zweiundzwanzig
unterschiedliche Fischarten genau zählen möchte. Aber ich
glaube, ich kann das Funkgerät auf ständigen Empfang
stellen.
    Auf diese Weise bekommen wir mit, wenn Mira City irgendwas
sendet.«
    »Gut. Natürlich haben wir bereits die Nachrichten der
letzten Tage verpasst. Glaubst du, wir können…«
    »Nein, Jon«, wiederholte Karim geduldig zum etwa achten
Mal. »Wir können es nicht riskieren, im hellen Tageslicht
zu der Stange in der Biomasse zu gehen – wenn die Stange
überhaupt noch da ist. Und außerdem haben wir keine
Möglichkeit, die Signale in Bilder umzusetzen, und das wäre
die einzige Möglichkeit, uns mit der Biomasse wirklich zu
verständigen.«
    Jon rutschte aufgeregt auf dem Hosenboden herum. Er war schmutzig,
sein blondes Haar war verfilzt, und er stank. Karim selbst roch
vermutlich noch schlimmer. Es spielte keine Rolle.
    »Erklär es mir noch mal«, bat Jon. »Wenn diese
Biomasse anaerob ist und ihre gesamte Existenz einen halben Kilometer
unter der Oberfläche von Greentrees verbracht hat, wie sollte
sie dann irgendwelche Bilder verstehen, die wir ihr schicken?
Geschweige denn Bilder eines interstellaren Krieges?«
    Karim legte das provisorische Funkgerät auf einen flachen
Stein im Fluss außerhalb der Böschung, wo es freien
Empfang gab. Er watete durch das warme Wasser zurück und setzte
sich in den Schutz des Überhangs. In den relativen Schutz. Sein Magen knurrte.
    »Ich glaube… ich hoffe, dass diese Biomasse
derjenigen auf dem Planeten der Ranken gleicht. Dort befand sie sich
an der Oberfläche, weil die Atmosphäre, woraus auch immer
sie bestand, keinen Sauerstoff enthielt. Hier ist diese anaerobe
biologische Substanz zu ihrem eigenen Schutz tief unter der Erde.
Aber sie ist nicht einheimisch. Sie wurde von den Ranken hierher
gebracht, bevor die Menschen Greentrees besiedelten.
    Wenn ich damit richtig liege, dann ist sie entweder der
vernunftbegabte Teil eines Rankenwesens oder zumindest eine
Erweiterung der vernunftbegabten Ranken, vielleicht programmiert als
eine Art biologischer Computer. Egal, was es ist: Es könnte
Dinge wissen, Dinge gesehen oder erfahren haben, aus der Zeit, bevor
es unter die Oberfläche gelangte.«
    »Du denkst also, sie weiß von dem Krieg mit den
Pelzlingen, den genetischen Versuchen auf Greentrees – aber
vermutlich nicht von uns. Denk nach, Karim: Wenn wir hier
ankamen, nachdem die

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