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Crossfire 2: Feuerprobe

Crossfire 2: Feuerprobe

Titel: Crossfire 2: Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Heftigkeit ein. »Dank Julian Martin. Viele von
uns halten sich an den Sammelstellen versteckt, vielleicht sogar die
meisten. Einzelne Gruppen sind in die Wildnis gewandert. Wir haben
eine zentrale Führung in geschützten Bunkern, Waffen liegen
weit außerhalb von Mira versteckt, und wir haben einen
Befehlshaber, der sich mit Krieg auskennt!«
    Karim nickte. Aber er glaubte nicht, dass die verstreuten
Menschen, die sich versteckt halten und Funkstille wahren mussten,
viel gegen die Invasoren aus dem All ausrichten konnten. Er setzte
auch keine großen Hoffnungen in diesen Julian Martin. Der Mann
hatte zwar bisher gut vorausgeplant, aber er hatte keine Ahnung,
womit er es hier wirklich zu tun hatte.
    Nein, wenn die Menschen überhaupt noch eine Chance hatten,
dann war es die Biomasse.
    Wenn Karim sich mit ihr verständigen konnte.
    Wenn die Biomasse bereit war, ihnen zu helfen.
    Wenn die Biomasse einen Weg wusste, ihnen zu helfen.
    Wenn…
    Der Himmel wurde dunkler. Karim rollte sich unter der
überhängenden Böschung zusammen, um in der
heraufziehenden Nacht so viel Wärme wie möglich zu
bewahren. Er tat so, als würde er nicht merken, dass Jon wieder
weinte. Sein Magen knurrte. Er hatte solchen Hunger.
    Er versuchte, nicht an Mira City zu denken.
     
    Nach einer unruhigen, kalten Nacht auf dem kahlen Fels unter dem
Überhang erwachte Karim zitternd. Wenn er daran dachte, wie sehr
er die Treibhaushitze auf dem Rankenplanet gehasst hatte! Jon lag
zusammengerollt neben ihm. Karim erhob sich langsam und ging
steifbeinig zum Fluss. Jeder seiner Muskeln fühlte sich steif
an.
    Die Sonne, die gerade erst über den Horizont stieg, bot noch
keine Wärme. Aber zumindest war die Sonne das Einzige, was am
Himmel zu sehen war. Kein außerirdisches Raumschiff, das alles
unter sich vernichtete. So weit Karim die Landschaft hinter dem Fluss
überblicken konnte, was sie leer, reglos und trostlos.
    Nichts zu sehen, nichts zu erwarten, nichts zu essen.
    Mühsam kletterte er die Böschung hinauf bis über
den Überhang. Die Aussicht änderte sich nicht. Eine ganze
Menge Nichts.
    Aber zumindest war es hier weniger feucht. Karim setzte sich auf
einen Feien und wartete auf die Sonne. Er glaubte nicht, dass die
raumfahrenden Pelzlinge noch einmal zurückkehren würden;
hier gab es nichts mehr zu zerstören.
    Gerade wurde ihm wieder warm, als er am Horizont ein Fahrzeug
erblickte.
    Im ersten Augenblick empfand er Furcht. Aber es war ein
Geländewagen, ein menschliches Transportmittel. Die Pelzlinge
hatten doch noch keinen Geländewagen erbeutet? Vorsorglich
versteckte sich Karim hinter dem Felsen, auf dem er gesessen hatte,
bis er mehr sehen konnte. Kent und Kueilan! Er sprang auf und wedelte
wild mit den Armen und kippte um, weil sein Kreislauf die heftige
Bewegung nicht verkraftete. Das Nächste, was er mitbekam, war
Kueilan, die sich über ihn gebeugt hatte und ihm Wasser
einflößte. Er schob die Flasche beiseite.
    »Essen!«
    »Gib ihm was von dem Sojasynth«, sagte Kent. Einige
Minuten lang gab es nichts mehr in der Welt außer Karims
primitiven Instinkten. Er hockte auf seinem Hintern und kaute und
grunzte. Gut! Gut!
    »Iss nicht so schnell, sonst kommt dir alles wieder
hoch«, ermahnte Kueilan ihn. »Das gilt auch für dich,
Jon!« Aber ihre Hand lag mitfühlend auf Karims
Schulter.
    Nachdem er genug gegessen hatte, brachte Karim hervor:
»Und?«
    Sie wusste, was er hören wollte. »Der Computer ist im
Geländewagen. Wir haben ihn und vor allem den Wagen mit Gewalt
an uns nehmen müssen, wie ich leider sagen muss, denn alle
Geländewagen wurden von Julian Martins Armee requiriert. Das war
an einer der Sammelstellen, eine Art armseliges
Höhlenkrankenhaus…« Eine schmerzliche Erinnerung
spiegelte sich in ihren dunklen Augen.
    »Sie haben uns nicht geglaubt, wer wir sind und was wir
wollen«, erzählte Kent weiter. »Es war gerade nach
Alex Cutlers Aufruf, Deckung zu suchen, und wir wussten nicht, ob der
Strahl der Pelzlinge euch getroffen hat. Ihr hattet Glück, dass
ihr unter dem Überhang wart!«
    »Nein, kein Glück«, widersprach Karim. Aber dieser
Teil der Geschichte konnte noch warten. »Ich glaube nicht, dass
die Pelzlinge noch mal hierher kommen – sie haben keinen Grund
dazu. Also können wir den Computer sofort zu der Biomasse
bringen. Wir versuchen, Kontakt herzustellen, und dann geben wir
diesem Commander Julian Martin Bescheid.«
    »Bescheid worüber?«, fragte Kent verwirrt.
    »Das weiß ich noch nicht! Ich weiß

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