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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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wenn du fertig bist«, sagte ich zu ihm. »Ich geh mal kurz duschen.«
    Eine Dreiviertelstunde später standen mein Dad und ich in der Küche und rollten Käse und fertige Hähnchenstreifen – mein kleiner Trick, um Zeit zu sparen – in helle Maistortillas ein. Im Wohnzimmer wechselte der CD-Spieler gerade die CD, und Van Morrisons schwermütige Stimme ertönte durch die Boxen.
    »Oh yeah«, sagte mein Vater, nahm meine Hand und zog mich von der Küchentheke weg in den Raum. »Hum-de-rum, hum-de-rum, moondance«, sang er in seinem tiefen Bariton und wirbelte mich herum.
    Ich lachte glücklich.
    Wegen seiner fettigen Finger berührte er meinen Rücken nur leicht mit der Daumenseite, und dann tanzte er mit mir um die Kücheninsel, während wir beide lachend mitsangen. Bei unserer zweiten Runde bemerkte ich zwei Personen am Küchentresen.
    Mein Lächeln erstarb, ich stolperte und zwang meinen Dad, mich aufzufangen.
    »Hast du zwei linke Füße?«, scherzte er, den Blick nur auf mich gerichtet.
    »Eva ist eine sehr gute Tänzerin«, mischte sich Gideon mit der steinernen Miene ein, die ich so hasste.
    Mein Dad drehte sich um, auch sein Lächeln verblasste.
    Gideon kam um die Küchentheke herum. Er trug, dem Anlass entsprechend, Jeans und ein T-Shirt der Yankees. Damit hatte er ein passendes Outfit gewählt und sogleich einen Gesprächsaufhänger, da mein Dad eingefleischter Padres-Fan war.
    »Ich wusste gar nicht, dass sie auch so gut singen kann. Gideon Cross«, stellte er sich vor und streckte die Hand aus.
    »Victor Reyes.« Mein Dad winkte mit seinen fettglänzenden Fingern. »Ich bin ein bisschen klebrig.«
    »Das macht mir nichts.«
    Achselzuckend ergriff mein Dad seine Hand und musterte ihn.
    Ich warf den Männern ein Küchenhandtuch zu und ging hinüber zu Ireland, die geradezu strahlte. Ihre Augen leuchteten, und ihre Wangen waren vor Freude gerötet.
    »Ich freue mich so, dass du kommen konntest«, sagte ich und umarmte sie vorsichtig. »Du siehst hinreißend aus.«
    »Du auch.«
    Das war zwar geflunkert, aber ich freute mich trotzdem. Nach dem Duschen hatte ich mich nicht weiter um mein Gesicht oder die Haare gekümmert, weil ich wusste, dass meinem Dad so was egal war. Und mit Gideons Erscheinen hatte ich nicht gerechnet. Schließlich hatte ich das letzte Mal von ihm gehört, als er versprach, wir würden uns bei Dr. Petersen sehen.
    Ireland blickte zur Küchentheke, wo alles verstreut lag. »Kann ich helfen?«
    »Gern. Aber zähl bloß nicht die Kalorien, sonst bist du den ganzen Abend beschäftigt.« Ich stellte sie meinem Vater vor, der sie wesentlich herzlicher begrüßte als Gideon, und dann ging ich mit ihr zur Spüle, wo sie den Abwasch in Angriff nahm.
    Kurz darauf half sie mir, die letzten Enchiladas aufzurollen, während mein Dad das gekühlte Dos Esquis in den Kühlschrank stellte, das Gideon mitgebracht hatte. Ich fragte mich nicht mal, woher Gideon wusste, dass es mexikanisches Essen geben würde. Mich interessierte nur, warum er sich überhaupt die Zeit nahm, es herauszufinden, wenn er doch eindeutig anderes zu tun hatte – zum Beispiel seine Termine sausen zu lassen.
    Mein Dad ging in sein Zimmer, um sich die Hände zu waschen. Da trat Gideon von hinten an mich heran, legte mir die Hände auf die Taille und strich mir mit den Lippen über die Schläfe. »Eva.«
    Ich versteifte mich und widerstand dem Drang, mich an ihn zu lehnen. »Lass das«, flüsterte ich. »Ich möchte nicht, dass wir uns verstellen.«
    Er atmete so heftig aus, dass die Luft durch meine Haare strich. Seine Finger auf meinen Hüften packten einen Moment lang fest zu. Dann spürte ich, wie sein Handy klingelte, und er löste sich von mir, um einen Blick auf das Display zu werfen.
    »Entschuldige mich«, sagte er missmutig und verließ die Küche, bevor er das Gespräch entgegennahm.
    Ireland trat zu mir und flüsterte: »Danke. Ich weiß, du hast ihn dazu gebracht, mich mitzunehmen.«
    Ich brachte ein Lächeln zustande. »Niemand kann Gideon zu etwas bringen, was er nicht will.«
    »Du schon.« Sie warf den Kopf zurück, sodass ihr das lange, seidig glänzende Haar über die Schultern fiel. »Du hast ja seine Reaktion nicht mitbekommen, als er dich mit deinem Dad tanzen sah. Seine Augen schimmerten so, dass ich dachte, er würde gleich anfangen zu weinen. Und auf dem Weg hierher, im Aufzug, hat er versucht, es herunterzuspielen, aber man sah deutlich, wie nervös er war.«
    Ich starrte auf die Dose mit Enchiladasoße in

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