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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Tür auf, und mir stand eine aufgelöste und erhitzte Corinne in einem bodenlangen schwarzen Morgenmantel aus Seide gegenüber. Dennoch sah sie mit ihrem seidig schwarzen Haar und den aquamarinblauen Augen einfach umwerfend aus, und sie bewegte sich mit einer bewundernswerten geschmeidigen Anmut. Ich hatte mich mit meinem grauen, ärmellosen Lieblingskleid gerüstet und war sehr froh darüber, weil ich mich in ihrer Gegenwart ziemlich unattraktiv fühlte.
    »Eva«, sagte sie atemlos. »So eine Überraschung!«
    »Es tut mir leid, hier so unangemeldet hereinzuplatzen, aber ich wollte Sie nur schnell etwas fragen.«
    »Ach ja?« Sie hielt die Tür fast geschlossen und lehnte sich an den Türrahmen.
    »Darf ich reinkommen?«, fragte ich entschieden.
    »Oh.« Sie warf einen Blick über ihre Schulter. »Lieber nicht.«
    »Es stört mich nicht, wenn Sie Besuch haben, und ich verspreche, es dauert nur eine Minute.«
    »Eva.« Sie leckte sich über die Lippen. »Wie soll ich es sagen …?«
    Meine Hände zitterten, mir war flau im Magen, und mein Hirn quälte mich mit der Vorstellung, dass Gideon nackt hinter ihr stand, weil ihre Morgennummer gerade von der ahnungslosen Exfreundin unterbrochen worden war. Ich wusste doch nur zu gut, wie sehr er Sex am Morgen mochte.
    Da ging mir auf: Ja, ich kannte ihn gut. Also sagte ich: »Lassen Sie doch den Scheiß, Corinne.«
    Sie riss die Augen auf.
    Ich verzog verächtlich den Mund. »Gideon liebt mich, also wird er nicht mit Ihnen herumvögeln.«
    Sie hatte sich rasch wieder unter Kontrolle. »Aber mit Ihnen auch nicht. Das wüsste ich, schließlich verbringt er seine gesamte freie Zeit mit mir.«
    Na gut, dann würden wir das eben im Flur besprechen. »Ich kenne ihn. Ich verstehe ihn zwar nicht immer, aber das ist eine andere Geschichte. Ich weiß, er hätte Ihnen offen gesagt, dass Sie keine gemeinsame Zukunft haben werden, weil er Sie nicht an der Nase herumführen wollte. Er hat Ihnen schon einmal wehgetan, und das wird er nicht wieder tun wollen.«
    »Das ist ja alles sehr interessant. Aber weiß er überhaupt, dass Sie hier sind?«
    »Nein, aber Sie werden es ihm ganz sicher erzählen, und das ist völlig in Ordnung. Ich wollte nur wissen, was Sie an jenem Tag im Crossfire Building gemacht haben, als Sie herauskamen und so frisch gefickt aussahen wie jetzt.«
    Sie lächelte dünn. »Was glauben Sie denn?«
    »Sie waren jedenfalls nicht bei Gideon«, sagte ich entschieden, obwohl ich im Stillen betete, dass ich mich nicht gerade zum Narren machte. »Sie haben mich gesehen, stimmt’s? Von der Eingangshalle hatten Sie freie Sicht über die Straße und sahen mich kommen. Gideon hatte Ihnen beim Dinner im Waldorf erzählt, dass ich zur Eifersucht neige. Hatten Sie eine kleine Mittagspausennummer mit einem Mann aus einem der anderen Büros? Oder haben Sie sich einfach nur so zurechtgemacht, bevor Sie das Gebäude verließen?«
    Ich las die Antwort in ihrer Miene. Es war nur ein kurzes Aufblitzen, aber ich sah es.
    »Ihre Unterstellungen sind absurd«, sagte sie.
    Ich nickte und kostete zufrieden und erleichtert den Moment aus.
    »Hören Sie, Sie werden ihn nie zurückbekommen. Ich weiß, wie weh das tut. Ich musste die letzten zwei Wochen damit leben. Es tut mir leid für Sie, wirklich.«
    »Sparen Sie sich Ihr verficktes Mitleid!«, schoss sie zurück. »Und zwar für sich selbst! Schließlich verbringt er seine Zeit mit mir!«
    »Ja, und das ist Ihr einziger Trost. Wenn Sie aufmerksam wären, würden Sie merken, dass er leidet. Seien Sie ihm eine gute Freundin.« Ich ging zu den Aufzügen und rief über die Schulter zurück: »Einen schönen Tag noch.«
    Sie knallte die Tür zu.
    Als ich wieder in den Bentley stieg, bat ich Angus, mich zur Praxis von Dr. Terrence Lucas zu fahren. Er zögerte kurz, die Tür zu schließen, und sah mich an. »Gideon wird sehr wütend sein, Eva.«
    Ich nickte als Dank für die Warnung. »Damit befasse ich mich, wenn es so weit ist.«
    Dr. Lucas’ Privatpraxis befand sich in einem unauffälligen Gebäude, aber die Räumlichkeiten selbst wirkten warm und einladend. Das Wartezimmer war mit dunklem Holz getäfelt, und an den Wänden hingen Bilder von Kindern jeden Alters. Auf den Tischen und in Zeitungsständern lagen Elternzeitschriften, und der zum Spielen vorgesehene Bereich war sauber und wurde beaufsichtigt.
    Ich meldete mich an und setzte mich, doch kurz darauf wurde ich schon von der Arzthelferin gerufen, die mich nicht in ein Untersuchungszimmer

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