Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
Gedanken wechselten sichtbar von der Arbeit zu mir.
»Vernachlässige ich dich, mein Engel?«, fragte er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Ich wurde rot und ärgerte mich, dass er mich so leicht durchschaute. »Entschuldige die Störung.«
»Du sollst immer zu mir kommen, wenn du etwas brauchst.« Er schob die Tastaturschublade zu, klopfte auf den freien Platz vor ihm auf dem Schreibtisch und rollte seinen Stuhl ein Stück zurück. »Setz dich.«
Ein heißes Prickeln durchfuhr mich. Ich lief zu ihm und machte mir erst gar nicht die Mühe, meine Erregung zu verbergen. Ich hüpfte auf den Schreibtisch und lächelte glücklich, als er den Stuhl vorrollte und den Raum zwischen meinen Beinen ausfüllte.
Er legte die Arme auf meine Schenkel, umfasste meine Hüften und sagte: »Ich hätte dir erklären sollen, dass ich gerade versuche, Platz in meinen Terminkalender zu schaffen, damit wir uns das kommende Wochenende freinehmen können.«
»Ehrlich?« Ich strich ihm mit den Fingern durch die Haare.
»Ich möchte dich gern eine Weile nur für mich allein haben. Und ich muss ganz, ganz dringend sehr lange mit dir vögeln. Wahrscheinlich sogar die ganze Zeit.« Er schloss die Augen bei meiner Berührung. »Ich vermisse es, in dir zu sein.«
»Du bist doch immer in mir«, hauchte ich.
Sein Mund verzog sich gemächlich zu einem diabolischen Grinsen, und seine Augen öffneten sich wieder. »Dank dir habe ich einen Steifen.«
»Nichts Neues, oder?«
»Alles ist neu.«
Ich sah ihn fragend an.
»Dazu kommen wir später«, sagte er. »Erzähl mir erst mal, weshalb du gekommen bist.«
Ich zögerte, da mich seine geheimnisvolle Bemerkung noch beschäftigte.
»Eva.« Sein strenger Ton riss mich aus meinen Gedanken. »Weshalb bist du gekommen?«
»Ein Date für Shawna. Oder … eigentlich kein richtiges Date. Shawna hat einen Freund, der ist bloß gerade im Ausland. Trotzdem wäre es vermutlich praktischer, wenn wir zu viert gingen.«
»Und Cary willst du nicht fragen?«
»Zuerst schon, aber Shawna ist meine Freundin. Ich dachte, vielleicht möchtest du gerne noch jemanden dabeihaben, den du kennst. Du verstehst schon, damit eine gewisse Balance herrscht.«
»In Ordnung. Ich werde sehen, wer Zeit hat.«
Erst da wurde mir bewusst, dass ich überhaupt nicht gerechnet hatte, dass er auf mein Angebot eingehen würde.
Die Verwunderung musste mir im Gesicht gestanden haben, denn er fragte: »Sonst noch etwas?«
»Ich …« Wie sollte ich ausdrücken, was mir durch den Kopf ging, ohne mich lächerlich zu machen? Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts.«
»Eva.« Seine Stimme wurde streng. »Erzähl.«
»Es ist albern.«
»Das war keine Bitte.«
Wie immer, wenn er diesen Befehlston anschlug, reagierte mein Körper mit einem elektrisierenden Kribbeln. »Ich dachte nur, du würdest allein aus geschäftlichen Gründen ausgehen und um gelegentlich irgendwelche Zufallsbekanntschaften fürs Bett abzuschleppen.«
Die letzten Worte waren mir nur schwer über die Lippen gekommen. So dämlich es sein mochte, auf Frauen aus seiner Vergangenheit eifersüchtig zu sein, ich konnte nichts dagegen machen.
»Du dachtest also, ich hätte keine Freunde?«, fragte er amüsiert.
»Du hast mich nie welchen vorgestellt«, bemerkte ich störrisch und zupfte unsicher an meinem T-Shirt.
»Ah …« Seine Belustigung wuchs. Ein vergnügtes Funkeln trat in seine Augen. »Du bist also mein kleines sündiges Geheimnis. Bleibt die Frage, was ich mir bloß dabei gedacht habe, dich in aller Öffentlichkeit im Beisein eines Fotografen zu küssen.«
»Na ja.« Mein Blick wanderte zu der Collage an der Wand, wo auch die Aufnahme hing, die seinerzeit tagelang die einschlägigen Klatschblogs gefüllt hatte. »Wenn man es so betrachtet …«
Gideon brach in ein Lachen aus, das wie ein erregender Adrenalinstoß auf meinen Körper wirkte. »Ich habe dich einigen meiner Freunde vorgestellt, als wir aus waren.«
»Ach.« Ich hatte die Leute, denen wir bei diesen Veranstaltungen begegnet waren, alle für Geschäftspartner gehalten.
»Andererseits ist es gar keine schlechte Idee, dich ganz für mich zu behalten.«
Ich warf ihm einen scharfen Blick zu und wiederholte, was ich bereits bei unserem Streit gesagt hatte, als ich nach Vegas statt nach Phoenix fahren wollte: »Warum kannst du eigentlich nicht derjenige sein, der nackt herumliegt und darauf wartet, gevögelt zu werden?«
»Was wäre daran spaßig?«
Ich stieß ihn gegen die Schultern,
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