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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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ausgewählt hatte, wartete dort zu meiner großen Freude neben Steven auch Shawna auf uns. Die Beziehung zwischen Mark und mir war rein beruflich, dennoch gelang es uns, ihr irgendwie eine persönliche Note zu geben, worüber ich sehr froh war.
    »Wie beneidenswert braun du bist«, sagte Shawna, die in Jeans, gemustertem Tanktop und transparentem Schultertuch lässig und schick aussah. »Ich werde in der Sonne bloß rot und bekomme noch mehr Sommersprossen.«
    »Dafür hast du diese herrlichen Haare«, erwiderte ich und bewunderte deren tiefes Rot.
    Steven fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, die genau denselben Farbton wie die seiner Schwester hatten, und grinste. »Ja, was tut man nicht alles für einen scharfen Look.«
    »Woher willst du das denn wissen?« Shawna knuffte ihn lachend in die Schulter, doch es zeigte keinerlei Wirkung bei ihrem Bruder. Im Unterschied zu ihrer gertenschlanken Figur war Steven groß und stämmig. Aus Marks Erzählungen wusste ich, wie gern er in seiner Baufirma selbst mit anpackte, weshalb weder seine kräftige Statur noch seine schwieligen Hände überraschten.
    Wir betraten das Restaurant und bekamen sofort einen Tisch, da ich vorsorglich telefonisch reserviert hatte. Es war ein kleines Lokal, das viel Charme besaß. Durch die bodentiefen Fenster strömte warmes Sonnenlicht, und es roch so verführerisch nach Essen, dass mir das Wasser im Mund zusammenlief.
    »Ich freu mich ja so auf Freitag.« Shawnas hellblaue Augen leuchteten erwartungsvoll.
    »Und natürlich hat sie dich g efragt«, verkündete mir Steven in ernstem Ton, »und nicht ihren großen Bruder.«
    »Als ob das dein Ding wär«, schoss sie zurück. »Du hasst Menschenmengen.«
    »Ich brauche nur eine gewisse persönliche Bewegungsfreiheit, das ist alles.«
    Shawna verdrehte die Augen. »Musst du überall den Raufbold raushängen lassen?«
    Beim Thema Menschenmenge musste ich automatisch an Gideon und seinen Beschützerinstinkt denken. »Hast du etwas dagegen, wenn ich meinen Freund mitbringe?«, fragte ich. »Oder wäre das ein Stimmungskiller?«
    »Überhaupt nicht. Hat er vielleicht noch einen Freund, der gerne mitkommen würde?«
    »Shawna.« Mark wirkte aufrichtig schockiert. Missbilligung lag in seiner Stimme. »Was ist mit Doug?«
    »Was soll mit ihm sein? Du hast mich ja nicht ausreden lassen.« Sie sah mich an und erklärte: »Doug ist mein Freund. Er verbringt den Sommer auf Sizilien bei irgendeinem Kochkurs. Er ist von Beruf Koch.«
    »Wie schön«, sagte ich. »Ich steh auf Jungs, die kochen können.«
    »Genau.« Sie grinste und meinte dann mit einem Seitenblick auf Mark: »Er ist einer von den Guten, das ist mir schon klar. Wenn dein Freund also jemanden kennt, dem es nichts ausmacht, den Platz neben mir ohne Aussicht auf ein Techtelmechtel auszufüllen, dann bringt ihn ruhig mit.«
    Ich dachte sofort an Cary und musste lächeln.
    Später jedoch, nachdem Gideon und ich intensive Einheiten bei unseren Trainern absolviert hatten und in seine Wohnung zurückgekehrt waren, änderte ich meine Meinung. Ich erhob mich von der Couch, auf der ich erfolglos versucht hatte, ein Buch zu lesen, und lief den Flur zu seinem Arbeitszimmer hinunter.
    Er saß mit ernster Miene am Schreibtisch und ließ seine Finger über die Tastatur fliegen. Der erleuchtete Bildschirm und der Spot, der die Fotosammlung an der Wand anstrahlte, waren die einzigen Lichtquellen. Der größte Teil des riesigen Zimmers lag im Dunkeln. Mit nacktem Oberkörper, in sich ruhend, mächtig und bildschön saß er dort im Dämmerlicht. Wie immer, wenn er arbeitete, wirkte er einsam und unerreichbar. Ich fühlte mich schon allein und verlassen, wenn ich ihn nur ansah.
    Das Zusammenspiel aus körperlicher Distanz infolge meiner Tage und Gideons nachvollziehbarem Entschluss, eine Weile lieber getrennt zu schlafen, schürte meine tiefe Unsicherheit. Ich verspürte den Wunsch, mich fester und enger an ihn zu klammern, nur damit er seine Aufmerksamkeit auf mich konzentrierte.
    Die Tatsache, dass er arbeitete, statt seine Zeit mit mir zu verbringen, dürfte eigentlich nicht an mir nagen – schließlich wusste ich, wie viel er zu tun hatte. Und dennoch war es so. Ich fühlte mich im Stich gelassen und hilfsbedürftig, was mir zeigte, dass ich in altbekannte schlechte Angewohnheiten zurückfiel. Gideon und ich waren einfach bloß das Beste und das Schlimmste, das uns beiden jemals widerfahren war.
    Er sah auf und durchbohrte mich mit seinem Blick. Seine

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