Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
bemerkte er. »Und du nennst mich sexbesessen?«
»Tut mir leid.«
»Das muss dir nicht leidtun.«
Ich dachte an den Abend zuvor. »Arnoldo kann mich bestimmt nicht mehr leiden.«
Gideon zog eine Augenbraue in die Höhe. »Du kriegst diesen Fick-mich-Blick, wenn du an Arnoldo denkst? Muss ich ihn jetzt auch noch verprügeln?«
»Nein, zum Teufel. Ich hab das nur gesagt, um uns vom Sex abzulenken, und weil es mal gesagt werden musste.«
Er zuckte die Achseln. »Ich rede mit ihm.«
»Ich denke, dass ist wohl eher meine Aufgabe.«
Gideon sah mich mit seinen irritierend blauen Augen an. »Was willst du ihm sagen?«
»Dass er recht hat. Ich verdiene dich nicht und habe es total vermasselt. Aber ich bin verrückt vor Liebe zu dir und möchte noch eine Chance, um uns beiden zu beweisen, dass ich die Frau sein kann, die du brauchst.«
»Wenn ich dich noch mehr brauchen sollte, mein Engel, dann würde ich nicht mehr funktionieren.« Er führte meine Hand an die Lippen und küsste meine Fingerspitzen. »Außerdem ist mir egal, was andere denken. Wir machen es auf unsere Art, wie es für uns am besten funktioniert.«
» Funktioniert es denn für dich?« Ich nahm meine Flasche Eistee vom Beistelltisch und trank einen Schluck. »Ich weiß doch, dass es dich anstrengt. Denkst du nie, es ist einfach zu hart oder zu schmerzlich?«
»Dir ist schon klar, wie zweideutig das klingt, oder?«
»O mein Gott«, lachte ich. »Du bist grässlich.«
Seine Augen glitzerten belustigt. »Da bist du sonst aber anderer Meinung.«
Kopfschüttelnd konzentrierte ich mich wieder auf mein Sandwich.
»Ich würde lieber mit dir streiten, mein Engel, als mit irgendjemand anderem zu lachen.«
O Gott. Ich brauchte eine ganze Minute, um den letzten Bissen in meinem Mund herunterzuschlucken. »Ich liebe dich wahnsinnig … das weißt du, oder?«
Er lächelte. »Ja, das weiß ich.«
Nachdem wir das Chaos vom Mittagessen aufgeräumt hatten, warf ich den Schwamm in die Spüle und sagte: »Zeit für den üblichen Samstagsanruf bei meinem Vater.«
Gideon schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Du wirst bis Montag warten müssen.«
»Was? Wieso?«
Er stützte seine Hände rechts und links von mir auf die Küchentheke und hielt mich so gefangen. »Kein Telefon.«
»Im Ernst? Und was ist mit deinem Handy?« Ich hatte meins für das Konzert zu Hause gelassen, weil ich es nirgendwo unterbringen konnte und auch nicht die Absicht gehabt hatte, es zu benutzen.
»Das fährt im Wagen nach New York zurück. Es gibt auch kein Internet. Ich hab vor unserer Ankunft das Modem und die Telefone entfernen lassen.«
Ich war sprachlos. Es war einfach unglaublich, dass er sich bei all seiner Verantwortung, bei all seinen Verpflichtungen für ein ganzes Wochenende von der Welt abgeschnitten hatte. »Wow! Wann bist du das letzte Mal so untergetaucht?«
»Hmmm … Noch nie.«
»Jetzt flippt doch bestimmt ein halbes Dutzend Leute aus, weil sie nicht ohne dich klarkommen.«
Er zuckte lässig mit einer Schulter. »Die werden es überleben.«
Pures Glück erfüllte mich. »Ich hab dich ganz für mich allein?«
»Ganz und gar.« Er verzog den Mund zu einem verschmitzten Lächeln. »Was willst du denn mit mir anstellen, mein Engel?«
Fast schon ekstatisch vor lauter Begeisterung lächelte ich ihn an. »Da fällt mir sicher was ein.«
Wir machten einen Spaziergang am Strand.
Ich krempelte die Beine von einer von Gideons Schlafanzughosen auf und streifte mir das weiße Tanktop über. Es gab ziemlich viel von mir preis, weil mein BH jetzt mit Gideons Handy nach New York zurückfuhr.
»Ich bin gestorben und im Himmel gelandet«, verkündete er und studierte eingehend meine Brust, als wir am Ufer entlangschlenderten, »denn hier ist sie: die Verkörperung jedes feuchten Traums und jeder Sexfantasie meiner Jugend. Und sie gehört nur mir allein.«
Ich stieß ihn mit der Schulter an. »Wie bringst du es nur fertig, im Laufe einer Stunde sowohl überwältigend romantisch als auch schlicht vulgär zu sein?«
»Das ist eines meiner vielen Talente.« Sein Blick fiel wieder auf meine aufragenden Nippel, die sich in der kühlen Meeresbrise zusammengezogen hatten. Er drückte meine Hand und stieß einen übertrieben glücklichen Seufzer aus. »Im Himmel mit meinem Engel. Besser geht’s nicht.«
Dem konnte ich nicht widersprechen. Der Strand war auf eine wilde, ungezähmte Weise schön und erinnerte mich an den Mann, dessen Hand ich hielt. Das Rauschen der Wellen und das
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