Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
verflog. Der Bilderrahmen ähnelte dem, der schon auf meinem Schreibtisch stand, aber in diesem befanden sich drei Fotos, die Gideon und mich zusammen zeigten.
»Ich möchte, dass du das zur Arbeit mitnimmst«, sagte er leise.
»Danke.« Zum ersten Mal seit Tagen war ich richtig glücklich. Ich drückte mir den Bilderrahmen an die Brust und nahm mit der anderen Hand das Glas.
Seine Augen glitzerten, als er beobachtete, wie ich mich hinsetzte. »Du wirfst mir den ganzen Tag von dem Bild auf meinem Schreibtisch aus Kusshände zu. Da ist es doch nur gerecht, wenn du während der Arbeit gleichermaßen an mich erinnert wirst. An uns.«
Ich atmete aus, das Herz flatterte in meiner Brust. »Ich vergesse uns nie.«
»Das würde ich auch nie zulassen.« Gideon nahm einen tiefen Zug und schluckte sichtbar. »Ich glaube, mir ist jetzt klar, wann wir unseren ersten Fehltritt gemacht haben, der dazu führte, dass wir immer wieder gestolpert sind.«
»Ach ja?«
»Nimm einen Schluck von deinem Armagnac, mein Engel. Ich glaube, den kannst du gebrauchen.«
Vorsichtig nippte ich an der Flüssigkeit, spürte ein sofortiges Brennen, gefolgt von der Erkenntnis, dass ich diesen Geschmack mochte. Ich nahm einen weiteren Schluck.
Gideon rollte sein Glas zwischen den Handflächen hin und her, trank ebenfalls noch einen Schluck und beobachtete mich nachdenklich. »Sag mir, was heißer für dich war, Eva. Der Sex in der Limousine, als du die Kontrolle übernommen hast, oder der Sex im Hotel, als ich es war?«
Ich rutschte unruhig auf meinem Stuhl hin und her, denn ich war mir nicht sicher, wohin uns diese Unterhaltung führen würde. »Ich glaube, du hast unsere Nummer im Auto sehr genossen. Währenddessen, meine ich. Danach offensichtlich weniger.«
»O ja, sehr«, sagte er mit ruhiger Überzeugung. »Das Bild von dir in diesem roten Kleid, wie du stöhnst und mir sagt, wie gut mein Schwanz sich in dir anfühlt, wird mich bis an mein Lebensende verfolgen. Wenn du mich in Zukunft noch mal kontrollieren willst, bin ich eindeutig dafür zu haben.«
Mein Magen zog sich zusammen. Meine Schultern verkrampften sich. »Gideon, du machst mir Angst. All dieses Gerede von Safewords und so … Ich glaube, diese Unterhaltung führt an einen Ort, an den ich dir nicht folgen kann.«
»Weil du dabei an Fesselspiele und Schmerzen denkst. Doch ich rede von Dominanz und Unterwerfung in gegenseitigem Einvernehmen.« Gideon studierte aufmerksam mein Gesicht. »Möchtest du vielleicht noch etwas Brandy? Du siehst sehr blass aus.«
»Findest du?« Ich stellte das leere Glas ab. »Das klingt, als wolltest du mir sagen, dass du ein Dom bist.«
»Mein Engel, das wusstest du doch bereits.« Sein Mund verzog sich zu einem sanften, sexy Lächeln. »Ich will dir vielmehr sagen, dass du eine Sub bist.«
17
Hastig stand ich auf.
»Nein«, warnte er mit tiefem Grollen in der Stimme. »Du wirst noch nicht gehen. Wir sind noch nicht fertig.«
»Du weißt ja nicht, wovon du sprichst.« In der Gewalt eines anderen zu sein – nicht mehr das Recht zu haben, Nein zu sagen! – das würde mir nie wieder passieren. »Du weißt doch, was ich durchgemacht habe. Ich brauche die Kontrolle so sehr wie du.«
»Setz dich, Eva.«
Ich blieb stehen, um meine Haltung zu unterstreichen.
Sein Lächeln wurde breiter, und ich schmolz innerlich dahin. »Hast du eigentlich eine Vorstellung, wie verrückt ich nach dir bin?«, murmelte er.
»Ganz sicher bist du verrückt, wenn du glaubst, dass ich zustimmen werde, dass man mir Befehle erteilt, insbesondere auf sexuellem Gebiet.«
»Ach, komm schon, Eva. Du weißt, dass ich dich weder schlagen, bestrafen, verletzen, erniedrigen oder dich wie ein Haustier herumkommandieren will. Derlei Bedürfnisse hat keiner von uns.« Gideon richtete sich auf und beugte sich nach vorn, die Ellbogen auf dem Schreibtisch. »Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Das Wertvollste. Ich will dich beschützen und dir das Gefühl geben, in Sicherheit zu sein. Deshalb unterhalten wir uns überhaupt über dieses Thema.«
Du lieber Gott. Wie konnte er gleichzeitig so wunderbar und so verrückt sein. »Ich will nicht beherrscht werden!«
»Was du brauchst, ist jemand, dem du vertrauen kannst – nein, halt den Mund, Eva. Du wirst mir jetzt zuhören, bis ich fertig bin.«
Mein Protest verebbte.
»Du hast mich gebeten, deinen Körper wieder mit sexuellen Handlungen vertraut zu machen, mit denen du zuvor verletzt und terrorisiert wurdest. Ich kann gar
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