Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
verstehen, wie wir aus Gideons Apartment in mein Schlafzimmer gekommen waren.
»Ich verstehe nicht.« Das war ein beträchtliches Understatement, denn mein Gehirn versuchte immer noch das Gefühl zu überwinden, von einem Apartment ins andere gebeamt worden zu sein. »Du … du lässt mich hier bei dir einziehen?«
»Nicht ganz.« Er setzte mich ab, ließ aber einen Arm weiterhin auf meiner Schultern ruhen. »Ich habe ein Foto von deinem Schlafzimmer gemacht, als du schliefst, und es hier nachbilden lassen.«
»Warum?«
Was zum Teufel sollte das? Welcher Mensch tat so etwas? Wollte er durch diese Maßnahme verhindern, dass ich Zeuge seiner Albträume wurde?
Bei dem Gedanken sank mir das Herz noch mehr. Ich hatte das Gefühl, dass Gideon und ich mit jedem Augenblick stärker auseinanderdrifteten.
Seine Hände fuhren durch mein feuchtes Haar, was meine Erregung nur noch steigerte. Ich verspürte den Impuls, seine Hand wegzuschlagen und mindestens ans andere Ende des Zimmers zu gehen, wenn nicht gar zwei Zimmer weiter.
»Wenn du das Gefühl hast, weglaufen zu müssen«, fügte er sanft hinzu, »dann kannst du hierherkommen und die Tür schließen. Ich verspreche, dich dann in Ruhe zu lassen, bis du wieder bereit bist. Auf diese Weise hast du einen sicheren Zufluchtsort, und ich weiß trotzdem, dass du mich nicht verlassen hast.«
Eine Million Fragen und Vermutungen fuhren mir durch den Sinn, aber eines war am wichtigsten: »Teilen wir auch weiterhin das Bett miteinander, wenn wir schlafen?«
»Jede Nacht.« Gideons Lippen berührten meine Stirn. »Wie kannst du nur etwas anderes denken? Rede mit mir, Eva. Was geht in deinem schönen Kopf vor?«
»Was mir durch den Kopf geht?«, erwiderte ich scharf. »Ich frage mich, was in deinem Kopf vorgeht? Was ist mit dir in den vier Tagen unserer Trennung passiert?«
Seine Züge wurden hart. »Wir haben uns nie getrennt, Eva.«
Im Nebenzimmer klingelte das Telefon. Ich fluchte leise. Ich wünschte mir gleichzeitig, mit ihm zu reden und ihn wegzuschicken.
Er drückte meine Schultern und ließ mich dann los. »Das ist unser Abendessen.«
Ich folgte ihm nicht, als er das Zimmer verließ, denn ich war einfach zu aufgewühlt, um essen zu können. Stattdessen legte ich mich auf das Bett, das genau wie mein eigenes war, umarmte ein Kissen und schloss die Augen. Ich hörte nicht, wie Gideon zurückkam, aber ich spürte seine Anwesenheit, als er vor der Bettkante stehen blieb.
»Bitte lass mich nicht allein essen«, sagte er zu meinem steifen Rücken.
»Warum befiehlst du mir nicht einfach, mit dir zu essen?«
Er seufzte, und dann legte er sich ebenfalls auf das Bett und schmiegte sich von hinten dicht an mich. Seine Wärme war mir höchst willkommen, denn sie verjagte die Kälte, die mir bereits eine Gänsehaut verursacht hatte. Lange Zeit sagte er nichts, sondern gab mir nur den Trost, ihm nahe zu sein. Oder vielleicht war ich ja auch für ihn tröstlich.
»Eva.« Seine Finger streichelten meinen in Seide gehüllten Arm. »Ich ertrage es nicht, dich unglücklich zu sehen. Rede mit mir.«
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich hatte geglaubt, dass wir endlich an einen Punkt gelangt sind, wo es zwischen uns rund läuft.« Ich schlang meine Arme nur noch fester um das Kissen.
»Spann dich nicht so an, Eva. Es tut mir weh, wenn du dich so von mir zurückziehst.«
Dabei hatte ich das Gefühl, dass er mich wegstieß .
Ich wendete mich zu ihm und drehte ihn auf den Rücken. Dann bestieg ich ihn. Mein Morgenmantel teilte sich, als ich mich rittlings auf seine Hüften setzte. Ich fuhr mit den Händen über seine breiten Schultern und fuhr mit den Nägeln über das gebräunte Fleisch. Meine Hüften kreisten über ihm. Mit meiner nackten Vulva strich ich über seinen Schwanz. Durch den seidendünnen Stoff seiner Hose könnte ich jede Ader spüren. Sein Blick wurde dunkel und intensiv, sein markanter Mund öffnete sich und sein Atem ging schneller. Ich wusste, dass er meine Konturen und meine feuchte Hitze spüren musste.
»Ist das hier so schrecklich für dich?«, fragte ich und wogte meine Hüften. »Denkst du, während du dort liegst, dass du mir nicht gibst, was ich will, weil ich diejenige bin, die die Kontrolle übernimmt?«
Gideon legte die Hände auf meine Schenkel. Selbst diese harmlose Berührung kam mir dominierend vor.
Seine Anspannung und die ungeheure Konzentration, die ich vor Kurzem an ihm bemerkt hatte, ergaben mit einem Mal einen Sinn – er zügelte
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