Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)
veröffentlichen. »Nein«, versicherte ich hastig. »Vielleicht im Rolling Stone ?«
»Damit kann ich leben.« Er streckte eine Hand aus. »Möchten Sie tanzen?«
Ich schaute zu Gideon hinüber. Von mehreren Leuten umringt stand er am Fuß der Stufen, die zur Bühne hinaufführten. Vor allem Frauen hatten sich um ihn geschart.
»Wie Sie sehen, ist er erst einmal beschäftigt«, bemerkte Christopher amüsiert.
»Offensichtlich.« Ich wollte gerade den Blick abwenden, da erkannte ich die Frau an Gideons Seite – Magdalene Perez. Ich klemmte mir meine Handtasche unter den Arm und lächelte Christopher an. »Ja, ich würde sehr gerne tanzen.«
Arm in Arm gingen wir in den Ballsaal, wo die Band gerade die ersten Takte eines Walzers spielte. Problemlos passten wir uns dem Rhythmus an. Christopher war ein hervorragender Tänzer, er führte mich mühelos und ganz natürlich.
»Woher kennen Sie Gideon eigentlich?«, fragte er.
»Kennen ist zu viel gesagt.« Ich nickte Cary zu, der mit einer majestätischen Blondine an uns vorbeirauschte. »Ich arbeite im Crossfire Building, und da sind wir uns ein- oder zweimal über den Weg gelaufen.«
»Also arbeiten Sie gar nicht für ihn?«
»Nein, ich bin Assistentin bei Waters Field & Leaman.«
»Ah.« Er grinste. »Die Werbeagentur.«
»Genau.«
»Gideon muss wirklich Feuer gefangen haben, wenn er Sie nach ein oder zwei Begegnungen zu einem solchen Date schleppt.«
In Gedanken fluchte ich. Es war ja klar gewesen, dass die Leute sich ihren Teil denken würden. Aber weiter würde ich mich nicht demütigen lassen. »Gideon ist mit meiner Mutter bekannt, und sie hat sich gewünscht, dass ich herkomme. Wir haben uns ein Auto geteilt, das ist alles.«
»Dann sind Sie also ungebunden?«
Ich holte tief Luft und fühlte mich trotz unseres beschwingten Tanzes immer unbehaglicher. »Im Moment, ja.«
»Dann ist das wohl heute mein Glückstag«, meinte Christopher und setzte wieder sein charismatisches, jungenhaftes Grinsen auf. Während des restlichen Tanzes erzählte er mir komische Anekdoten über die Musikindustrie, die mich zum Lachen brachten und von Gideon ablenkten.
Nach dem Walzer bat Cary um den nächsten Tanz. Da wir zusammen eine Tanzschule besucht hatten, harmonierten wir großartig. Dankbar für die moralische Unterstützung, entspannte ich mich in seinem Arm.
»Amüsierst du dich?«, fragte ich.
»Ich musste mich beim Essen sehr zusammenreißen, als ich merkte, dass ich neben der Top-Managerin der Fashion Week saß. Und sie hat mit mir geflirtet!« Cary lächelte, aber seine Augen verdunkelten sich. »Immer, wenn ich auf solchen Events bin … wenn ich so elegant angezogen bin, kann ich’s kaum fassen. Du hast mein Leben gerettet, Eva, und völlig verändert.«
»Und du rettest immer wieder meinen Verstand. Glaub mir, wir sind quitt.«
Dann verstärkte er den Griff um meine Hand und durchbohrte mich mit seinem Blick. »Du siehst unglücklich aus. Wie hat er’s verbockt?«
»Wahrscheinlich habe ich Mist gebaut. Lass uns später darüber reden.«
»Hast du etwa Angst, dass ich ihn vor allen Leuten hier vermöble?«
»Tu das bitte nicht«, seufzte ich. »Meiner Mom zuliebe.«
Er hauchte einen Kuss auf meine Stirn. »Ich habe ihn vorhin noch gewarnt. Er weiß, was ihm blüht.«
»O Cary.« Mir wurde eng ums Herz, so sehr liebte ich ihn. Gleichzeitig musste ich belustigt, wenn auch widerstrebend, lächeln. Das war ja klar, dass Cary meinen großen Bruder spielen und Gideon drohen würde. Das sah ihm ähnlich.
Da erschien Gideon neben uns. »Jetzt bin ich dran.«
Eine Bitte war das nicht.
Zögernd blieb Cary stehen und sah mich an. Als ich nickte, trat er mit einer Verbeugung zurück. Doch bevor er ging, warf er Gideon noch einen finsteren Blick zu.
Gideon zog mich an sich und übernahm die Führung, so wie er alles übernahm, voller dominantem Selbstvertrauen. Jetzt erlebte ich etwas anderes als mit meinen vorherigen Tanzpartnern, denn Gideon besaß sowohl das Geschick seines Bruders wie auch Carys Vertrautheit mit den Bewegungen meines Körpers, aber sein Tanzstil war außerdem kühn und aggressiv und da durch enorm erotisch.
Trotz meines Kummers konnte ich mich nicht dagegen wehren, den Mann, mit dem ich vor Kurzem noch intim gewesen war und der mir jetzt wieder so nah war, verführerisch zu finden. Er roch köstlich, irgendwie nach Sex, und während ich seinen federnden Tanzschritten folgte, spürte ich wieder das Ziehen tief in meinem Innern, wo er
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